Khaøs / Risen
Risen Spielzeit: 63:36
Medium: CD
Label: MRRecords, 2014
Stil: Rock/Metal

Review vom 24.10.2014


Jochen v. Arnim
Hatte ich kürzlich erst das außerordentliche Vergnügen, die in physischer Form nur streng limitiert erschienene EP unserer US-CH-Formation mit dem Titel Rising unter die Lupe nehmen zu dürfen, so habe ich jetzt den gerade in die Regale kommenden ersten ordentlichen Longplayer in Rotation. Dieses Debüt der Band lauscht auf den passenden, weil konsequenten Namen "Risen".
Die Band, das sind immer noch die folgenden Musiker: Chandler Mogel am Mikrofon, Mark Rossi als Gitarrist, NIc Angileri am Tieftöner und Trevor Franklin darf die Trommeln vermöbeln. Produziert wurde das Scheibchen erneut von Rolf Munkes (u. a. Majesty, Empire, Razorback) in dessen hessischen Empire Studios. Für das Mastering zeichnet Tom Coyne von Sterling Sound in New York City verantwortlich.
Etwas mehr als eine Stunde Spielzeit hat der Vierer auf "Risen" gepackt und erneut bekommt man den Eindruck, dass die Jungs es einfach haben fließen lassen. Schon der Opener, "After The Silence", der uns vorab auch als Video beschert war, legt die Marschrichtung fest. Eine feine Mischung aus balladeskem Intro und härteren Passagen bereiten den Weg durch die Scheibe. Der Melodiebogen erstreckt sich äußerst gefällig über den kompletten Song und lässt besonders den Refrain (alle Texte in sehr ansprechendem Booklet) im Hirn haften bleiben.
Für "Crisis Factor" fährt die Band dann härtere Bandagen auf und verliert dabei aber trotz all der kernigen Rhythmus- und Riff-Arbeit von Angileri, Franklin und Rossi nie den Blick (das Ohr?) für eine erneut überragende Gesangsleistung des Fronters Mogel (alles anderes als eine Mogelpackung - sorry, der musste sein) - ein richtig fetter Track, der besonders live ein Feuerwerk bedeuten könnte.
Kommen die ersten Töne von "Exalted", muss ich sofort an Myles Kennedy denken, einen der besten Sänger, den die Metalwelt (ich weiß, ich wiederhole mich) derzeit zu bieten hat. Erneut bekommt der Hörer diese tolle Mischung aus gefühlvollem Gesang und kräftig zulangender Komposition für die Instrumentierung. Und eben dieser Stil ist es, der uns wie ein roter Faden durch das Debütalbum führt. Dabei fallen einige Stellen mit sehr komplex arrangierten Passagen auf, andere, weitaus mehr, zielen auf eine angenehme Eingängigkeit ab.
Im steten Wechsel variieren die Tracks zwischen Power-Ballade und harten Rockern, bis ganz zum Schluss der Platte. "As Far As We Go" bietet ein letztes Mal ein verhalteneres Musizieren der ersten Kategorie, während sich "The Breathing Room" als härterer Stampfer etwas crazy darstellt.
Ohne jetzt Stück für Stück aufzudröseln, möchte ich mal mit der natürlich subjektiven Essenz rüberkommen: "Risen" lebt für mich von dieser wunderbaren Mischung aus einem satten, harten Klang-Unterbau, kreiert von Bass, Gitarre und Drums, und den überlagernden Melodiebögen, die besonders vom Sänger transportiert werden. In Summe kann ich keinen wirklichen Ausfall auf diesem Debüt entdecken, ein oder zwei Songs bedürfen vielleicht mehrerer Durchläufe, bevor sie sich voll und endgültig erschließen, aber das sehe ich nicht als Manko.
Schaut man sich die Verbformen der Titel von der EP und dem vollen Album mal an, so wird klar, auf "Rising" musste logischerweise das "Risen" folgen. Bei der Qualität der vorliegenden Songs wage ich mal die Prognose, dass ein weiteres Album ganz sicher nicht "Descending" heißen wird…
Schloss ich bei "Rising" noch mit dem Wunsch, möglichst bald einen ordentlichen Longplayer in den Händen halten zu dürfen, so möchte ich nun mal ganz fix ein kleine Tour angekündigt wissen, klar?
Line-up:
Chandler Mogel (vocals)
Mark Rossi (guitars)
NIc Angileri (bass)
Trevor Franklin (drums)
Tracklist
01:After The Silence
02:Crisis Factor
03:Exalted
04:Loaded Question
05:End Of Daze
06:Merchants Of Khaos
07:Ride The Chain
08:Hung The Moon
09:Imagined Danger
10:Static Windows
11:As Far As We Go
12:The Breathing Room
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