Lonewolf, Dragonsfire, Iron Fate
25.05.2011, Spritzehaus, Frankfurt
Live Lonewolf, Dragonsfire, Iron Fate
Spritzehaus, Frankfurt
25. Mai 2011
Konzertbericht
Stil: Heavy Metal


Artikel vom 02. Juni 2011


Marius Gindra
Unter dem Banner "Metal Service Tour 2011" tourten Ende Mai die französischen Running Wild-Epigonen Lonewolf zusammen mit den Hessen von Dragonsfire und den aus Goslar stammenden Judas Priest-Fans von Iron Fate. Die zehn Dates umfassende Tour führte sie durch fünf deutsche Städte (die anderen waren Köln, Osnabrück, Hamburg und Lünen), zwei französische Dates (Marlenheim und Ensisheim), eines in Belgien (Genk) und eines in den Niederlanden (Tilburg) standen ebenfalls an. Auch in der gemütlichen Frankfurter Kneipe Spritzehaus, ein rustikaler, gemütlicher Schuppen, in dem auch glücklicherweise noch das Rauchen gestattet war, machte das Package an einem warmen Mittwochabend Halt und sorgte für ein paar verdammt tolle Stunden im Auftrag des traditionellen Heavy Metal. Natürlich waren für mich die Helden des Abends die Headliner von Lonewolf, die mit ihrem musikalischen Rock'n'Rolf-Erbe wieder mal über eine viel zu kurze Stunde für wahre "Heavy Metal Mania" sorgten! Und jetzt der ausführliche Bericht:
FlyerAls ich um 20:30 Uhr die Kneipe inmitten der malerisch-schönen Fußgängerzone des Stadtteils Sachsenhausen betrat, hörte ich schon von draußen, dass Iron Fate bereits auf der Bühne stehen müssten. Und das taten sie auch (sie waren gerade beim zweiten Song "Iron Fate" angelangt), obwohl es offiziell hieß, der Beginn sei erst um 21 Uhr. Fand ich persönlich ziemlich schade, denn vor Ort hatten sich noch längst nicht alle Besucher eingefunden und allgemein sind verfrühte Konzertanfänge für die Vorbands doch eher ungerecht. Nichtsdestotrotz machte das Quintett seinen Job äußerst solide und präsentierte uns einige tolle Happen ihres aktuellen Scheibchens "Cast In Iron". Als eigentlicher Rausschmeißer wurde "Victim Of Changes" gecovert, bei dem Fronter Denis die hohen Schreie fast genauso gut wie Halford erreichte. Als außerplanmäßige Zugabe durften die Jungs dann sogar noch ein Stück spielen, das ebenfalls (mehr oder weniger) eine Priest-Coverversion war: "Diamonds And Rust". Toller Auftakt mit dem lediglich oben bereits genannten Mankos!
Als nächstes waren Dragonsfire an der Reihe, die an diesem Abend natürlich ein Heimspiel hatten. Entsprechend wohlwollend wurden sie aufgenommen und sofort merkte man einem großen Teil des Publikums an, für wen sie letztendlich den Weg antraten. Die Setlist, die aus einer abwechslungsreichen Mixtur des ersten Albums "Visions Of Fire" und dem letzten Werk
Metal Service bestand, ist man nach der dritten Show in sieben Monaten langsam gewohnt, die Showelemente wie die selbstgebastelte Metall-Pommesgabel, die jedes Mal meterhoch in die Höhe gereckt wird, das Abfotografieren des Publikums und die humorvollen Ansagen von Trommler Jan bereiteten ebenfalls Deja-Vus. Trotzdem rissen die Vier wieder einmal eine solide Show runter, die allen Beteiligten jede Menge Spaß bereitete. Dragonsfire sind eben einfach eine Party-Band, sozusagen das hessische Pendant zu Saxon: Man kann sie immer wieder sehen und sie machen immer wieder Spaß! Der Sound ging auch komplett klar.
Um 22:30 Uhr, nach etwa 15 Minuten Umbaupause, kam dann jedoch mein absolutes persönliches Highlight, von dem ich einfach nicht genug kriegen kann und deren Show ich auch nach dem ebenfalls dritten Mal innerhalb von einem Jahr noch jedes Mal heiß entgegen fiebere: Meine französischen Seelenverwandte von Lonewolf! Erstmals wurde ein neues, sehr orchestrales, episches Intro ausgewählt, das ich zuvor noch nicht kannte, jedoch grandios zu ihrer Musik passt, bevor die rund 60 Minuten mit "Utopia" vom vorletzten "Made In Hell"-Album eröffnet wurden. Sofort verfielen einige Banger in tiefste Ekstase, denn die wahnsinnig straight nach vorne preschenden, göttlichen Galopp-Speed-Nummern lassen einfach keine verdammte Metallerbirne still sitzen! Der Sound ging ebenfalls direkt von Beginn an klar, die Gitarren waren laut genug zu hören und Frontmann Jens, der seine Ansagen auf Deutsch machte, da er unsere Sprache nahezu fließend sprechen kann, hatte sichtlich Spaß am offensichtlichen Gefallen der rund 60 anwesenden Gäste (Er erzählte mir nach der Show, dass auf dieser Tour eine derartige Besuchermenge mitten in der Woche ein ziemlich guter Schnitt sei und er davon sehr angetan war...). Zudem zeigte sich das neue Line-up, bei dem der ehemalige Basser Alexandre an die sechs Saiten wechselte und als Bassist Mystery Blue-Saitenzupfer Rikki verpflichtet wurde, als perfekt eingespieltes Team.
Und es folgte Schlag auf Schlag: "Divine Art Of Lies", "Viktoria", der alte Song "S.P.Q.R.",
The Dark Crusade etc., bevor mit "Made In Hell" das eigentliche Set bereits beendet wurde. Doch da sich in dem Raum einige RuWi-Die-Hards befanden und von ihren Shows wussten, dass sie immer "Under Jolly Roger" zum Schluss covern, wurde natürlich lauthals danach gefordert. Und sie spielten es dann natürlich auch! Zu dem Song selbst muss ich wohl aber nichts mehr groß sagen... Doch da wohl immer noch Zeit gegeben war, kam nach der Show Dragonsfire-Jan noch einmal auf die Bühne und teilte mit, dass sogar noch ein Song gespielt werden könne. Und so mutierte "Hellenic Warriors", das stilecht in "German Warriors" umgetauft wurde, zum endgültigen Rausschmeißer... Danke für diesen unvergesslichen Abend!
Als dann mit Livemusik gegen etwa halb 12 Schluss war, gesellten sich die Musiker noch für ein Bierchen an die Theke, um mit ihren Fans zu plauschen und da mir letztendlich egal war, ob ich diese Nacht nur zwei oder doch drei Stunden Schlaf erhasche, plauderte ich an der Theke noch ca. eine halbe Stunde mit Lonewolf-Frontmann Jens, der inzwischen ja schon mehr oder weniger zum persönlichen Umfeld meiner Schreiberaktivitäten gehört, über Dio und die Welt. Toll war's gewesen! Ach, und noch was: Im September erscheint das neue Album. Wir sind gespannt!
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