Mad Max / White Sands
White Sands Spielzeit: 37:39
Medium: CD
Label: AOR Heaven, 2007
Stil: Mel. Hard Rock

Review vom 14.02.2007


Daniel Daus
Zunächst folgende Klarstellung:
Bei Mad Max handelt es sich nicht um ein Spaßprojekt von Schnapsdrossel Mel Gibson, der, wie einige seiner Berufskollegen vor ihm, sein Faible am Rockmusik-Gesang entdeckt hat, und dafür auch noch passender Weise Tina Turner mit in den Background dazu genommen hat.
Nein, hinter dem Namen verbirgt sich eine Hard Rock-Truppe aus deutschen Landen, dem schönen Münster, einer Stadt, mit vielen markanten Begebenheiten: Auf der einen Seite die ganzen, vor allem in Studentenkreisen beliebten und gemütlichen Kneipen, ein Herz für eine umweltfreundliche City mittels der wohl größten Fahrraddichte dieser Republik, köstliche Krimis ("Tatort" mit Liefers, Prahl; "Wilsberg" mit Lansink, Korritke), auf der anderen eine erzkatholische Gesinnung und, man glaubt es kaum, noch schlechterer Fußball als in Essen.
Ihre hoch gelobte 2006er-CD Night Of White Rock und die im gleichen Jahr noch nachgelegte EP In White bescherte ihnen den Support bei Acts wie Deep Purple, Alice Cooper und Paganini, in diesen Tagen auch eine kleine Europa-Tour im Vorprogramm von Axel Rudi Pell. Hier gilt es ihr neustes Werk (ganz schön fleißig, meine Herren!) "White Sands" zu promoten, das mir jetzt zur Rezension vorliegt.
Sofort schallt mir klassischer, melodischer Hard Rock der angenehmen Sorte entgegen. Satte Gitarren, zum Teil zweistimmig von den federführenden Leuten Jürgen Breforth (g) und Michael Voss (voc, g) gespielt, starkes Drumming von Axel Kruse, der auch bei Jaded Heart die Schießbude bedient, und der naturgemäß ein wenig untergehende Basser Roland Bergmann, bilden eine recht homogene Einheit.
Bis auf die etwas seichteren "Heaven Is..." und "Glorious Night" wird anständig gerockt. Ich höre Einflüsse verschiedenster Gruppen wie Bon Jovi, Great White, AC/DC, Scorpions, Thin Lizzy, Survivor, Company Of Wolves, 38 Special, Dreamcatcher, Boston, Ted Nugent oder Jaded Heart heraus, was doch wohl auf eine allgemeine Qualität zu schließen vermag. Wie gesagt, das gut harmonierende, klare Gitarrenspiel bringt es hier, der Totalverzicht auf Keyboards vermittelt dabei eine raue Note, selbst den in anderen Magazinen zum Teil gescholtenen Michael Voss sehe ich als durchaus passablen Shouter, dessen einziges Manko halt der typisch deutsche und nicht zu verbergende Akzent ist.
Zum Abschluss gelingt mit "War" dann sogar ein richtig grimmig, aggressiv dahinpolternder Heavy Metal-Kracher der Marke Manowar & Co. (Experten dieses Genres mögen mich jetzt steinigen...), der mit "Family Of Rock", "Someone Like You", "We Fight In White"und "Change It" zu meinen persönlichen Favs des Werkes zählt.
Fazit:
Mad Max haben sich in jedem Fall auf nationaler Ebene mit konstant starken Leistungen etabliert und machen Anstalten, auch auf internationalem Parkett gut mitzuspielen. Ich kann bei ihrem aktuellen Longplayer "White Sands" jedenfalls kaum Sand im Getriebe feststellen. Kompliment nach Münster.
Tracklist
01:Family Of Rock
02:Little Princess
03:Heaven Is …
04:Someone Like You
05:Lluvia
06:We Fight In White
07:Change It
08:Glorious Night
09:Too Wrong
10:War
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