Maiden uniteD / Remembrance
Remembrance Spielzeit: 38:03
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2015
Stil: Akustik Rock

Review vom 26.08.2015


Jochen v. Arnim
Andrea war nur bedingt angetan, Boris traf es ein Jahr später schon etwas besser - beide hochgeschätzte Kollegen durften sich mit den Vorgängermodellen der Maiden uniteD'schen Veröffentlichungen auseinandersetzen. Mir nun obliegt die Aufgabe, das Drittwerk des Maiden-Interpretationsprojekts unter die Lupe zu nehmen. Und gleich mal vorweg, am Grundkonzept haben die Herrschaften nicht gerüttelt. Immer noch gibt es einen losen festen Kern und immer noch bedient man sich einiger Kollegen, die ein wenig Würze verteilen.
Neun Stücke finden wir auf "Remembrance", die fast alle wie gehabt von Damian Wilson eingesungen wurden, aber man hat sich dieses Mal mit Paul Di'Anno und Blaze Bayley gleich zwei frühere Shouter von Iron Maiden auf die Liste der Gastmusiker gesetzt. Dazu kommt einer, der noch vor Di'Anno bei der Jungfrau an der Trommel saß: Barry 'Thunderstick' Purkis hat 1977 mal ein kurzes Gastspiel gegeben und ist ansonsten wohl eher durch seine Arbeit bei den NWoBHM-Kollegen von Samson bekannt (wo ja auch Maidens späterer Frontmann Bruce seine Karriere als Sänger begonnen hat).
Wenn vier von neun Tracks ein und derselben Scheibe entlehnt sind, kann man dann davon sprechen, dass das Album in deren Zeichen steht? Wie auch immer, Maidens gleichnamiges Debüt hält für "Strange World", "Charlotte The Harlot", "Remember Tomorrow" und "Prowler" her. Bei letztgenanntem Song gibt dann auch Di'Anno sein Gastspiel als Sänger.
Blaze Bayley hingegen kommt beim sehr intensiven "Futureal" zum Einsatz, einem Stück, das wir im Original auf "Virtual XI" finden. Dieses 1998 erschienene Album ist eines von zweien, die während seiner Zeit als Sänger von Iron Maiden veröffentlicht wurden. Wie auch beim vorgenannten Einsatz Di'Annos auf "Prowler", klingt Bayley hier naturgemäß viel kerniger als der 'Hauptsänger' Wilson bei den restlichen Songs.
Dieser wird bei "Aces High" zusätzlich von zwei weiteren unbestritten guten Kollegen unterstützt. Hier machen Wudstick und die begnadete Marcela Bovio eine stimmlich tolle Figur. Insgesamt sind - dem guten Vorsatz des Maiden uniteD-Konzepts entsprechend - alle Gastmusiker natürlich dazu da, den 'Stamm-Musikanten' noch ein wenig zusätzliches Salz zum Würzen zu reichen und weitere Abwechslung einzustreuen. Nicht ein einziger Fehltritt ist dabei zu vermerken, weder stimmlich noch instrumental.
Durch die Bank weg sind alle Tracks von hohem musikalischen Spielvermögen gezeichnet. Sämtliche Sänger geben sich keine Blöße und legen alles an Inbrunst in ihre Vorträge - da ist so manch intensive Darbietung am Start. Wer allerdings unter Intensivität knüppelhartes Musizieren à la Dave, Janick, Adrian, Nicko und Steve vermutet oder sogar erwartet, der sollte umdenken. Hier ist 'schöne' Musik angesagt, melodiös, manchmal verhalten, teilweise akustisch, fast schon klassisch angehaucht - und alles auf ganz hohem Niveau. Kann man nicht nur, sollte man sogar mal ausgiebigst antesten.
Line-up:
Damian Wilson (vocals)
Ruud Jolie (guitar, mandolin)
Joey Bruers (bass)
Huub van Loon (piano, vocals - #3)
Thijs Schrijnemakers (Hammond)
Stef Broks (drums)

Wudstik (vocals - #7)
Marcela Bovio (vocals - #7, violin - #9)
Paul Di'Anno (vocals - #8)
Blaze Bayley (vocals - #6)
Mike Coolen (drums - #8)
Marco Kuypers (piano - #8)
Thunderstick (drums - #5)
Tracklist
01:Strange World
02:Charlotte The Harlot
03:Killers
04:Remember Tomorrow
05:Burning Ambition
06:Futureal
07:Aces High
08:Prowler
09:Still Life '15
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