Quantum Fantay / Dancing In Limbo
Dancing In Limbo Spielzeit: 44:58
Medium: CD
Label: Progressive Promotion Records, 2015
Stil: (Progressive) Rock

Review vom 20.11.2015


Markus Kerren
Hat jemand Lust auf die nächste Runde Quantum Fantay? Gut, denn gerade ist mit "Dancing In Limbo" die neue Langrille der Belgier in der RockTimes-Redaktion aufgeschlagen und hat bereits gierig darauf gewartet, vorgestellt zu werden. Verraten darf ich auch bereits am Anfang, dass der Bandname nach wie vor hält, was er verspricht. Abgedrehte Progressiv-Psychedelic nämlich, wie immer instrumental, wie immer aber auch sehr interessant und unterhaltsam. Mastermind Pete Mush hat den Kern seiner Truppe zudem zusammenhalten können, sodass jeder der Beteiligten Musiker bereits im Vorfeld genau wusste, wie er an den jeweiligen Song herangehen musste.
Gerade mal vier Stücke sind es auf "Dancing In Limbo", witzigerweise jeder eine Sekunde länger als der vorherige und alle mit einer Spielzeit von über elf Minuten. Vier der fünf Alben Quantum Fantays durften wir euch bereits in diesem Magazin vorstellen und überzeugt hatten sie alle. Für die neue Scheibe konnte Pete Mush sogar sein größtes musikalisches Idol, den Gitarristen Ed Wynne von den Ozric Tentacles, für zwei Gastbeiträge gewinnen. Herrlich psychedelisch geht es hier von Beginn an zur Sache, die Synthies zirpen und blubbern was das Zeug hält und der Bass - selbst wenn sich das wie ein Widerspruch anhört - wabert klar und koordiniert im Hintergrund. Er bildet somit erneut eine punktgenaue Einheit mit den Drums von Gino Bartolini, der diese knappe dreiviertel Stunde Musik wie immer gekonnt zusammenhält.
Wenn die Tasten des Bandleaders (außerdem Komponisten und Produzenten) Mush mal etwas locker lassen, ist endlich viel Platz für die Gitarren gegeben, die sich auf dem vorbereiteten Spielplatz ebenfalls ganz prächtig austoben können. Dies tun sie teilweise mit wunderschönen Melodien, teilweise mit abgedrehteren Tonfolgen, die sich aber jederzeit in den jeweiligen Song einfügen. Immer wieder kommt es dabei auch zu regelrechten Duellen mit den Tasten, was zu vielen interessanten und aufregenden Minuten führt.
Was auf "Dancing In Limbo" (vielleicht auch nur für meinen Geschmack) wieder etwas zu kurz gekommen ist, ist der spacige Anteil in den Songs. Das Quartett setzt verstärkt auf Progessive Rock, der abwechslungsreich und ohne Netz sowie doppelten Boden gebracht wird. Soundmäßig klingt diese Geschichte gewohnt großartig und der Hörer fliegt, schwebt und wandelt während der Tracks gleich durch mehrere Sphären, landet immer wieder mal auf festem Grund, nur um kurz darauf schon wieder auf eine neue Reise zu gehen. Mein Favorit ist der abschließende Titeltrack, da er durch einen klaren Beat noch eine zusätzliche Klangfarbe ins Spiel bringt, sogar noch etwas knackiger und abgeklärter als seine Vorgänger ist. Immer wieder klasse - und das kann man gar nicht oft genug sagen - kommt bei Quantum Fantay die Flöte von Charles Sla, der hier im Line-up einmal mehr 'nur' als Gast aufgeführt ist, obwohl er bei bisher allen Produktionen mit an Bord war.
Ist "Dancing In Limbo" nun besser als seine Vorgänger Agapanthusterra, Kaleidothrope, Bridges Of Kukeriku sowie Terragaia? Keine Ahnung, da aufgrund der hohen Qualität sämtlicher Scheiben sehr schwer zu beurteilen. Letztendlich spielt das aber auch überhaupt keine Rolle, da auch die neue Platte dieses Qualitätslevel ganz locker hält und somit wieder einmal etwas sehr Besonderes ist.
Wer auf Progressive und/oder Psychedelic steht und Quantum Fantay noch nicht kennt, der sollte die Band unbedingt mal anchecken!
Line-up:
Pete Mush (synthesizers, programming)
Jaro (bass, djembe, didgeridoo, sas)
Gino Bartolini (drums, djembe, percussion)
Tom Tas (acoustic & electric guitars)

With:
Charles Sla (flutes)
Ed Wynne (guitars - #1, glissando guitars - #2)
Dario Frodo (lead guitar - #2)
Karel Baerens (bongo, conga, darbuka)
Tracklist
01:Nimbo (11:11)
02:Rimbo (11:12)
03:Cacimbo (11:13)
04:Limbo (11:14)
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