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Quiet Riot / Original Album Classics
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Unsere letzte Begegnung mit Quiet Riot war im Jahre 2006, als unser ehemaliger Kollege Ruhenstroth das gerade erschienene elfte Studioalbum unter die Lupe nahm. Seinerzeit weilte Bandgründer und Sänger Kevin DuBrow, der die Formation 1975 gemeinsam mit Randy Rhoads ins Leben gerufen hatte, noch unter den Lebenden. Ein Jahr später war auch Kevin tot und somit besteht die Band heute nur noch aus später Nachgerückten, wenngleich mit Frankie Banali noch ein Uraltmitglied von 1982 mit am Start ist. Wir wollen hier auch gar keine Diskussion über Rechtmäßigkeit der Namensführung oder Umbenennung oder sonst was führen, sondern uns ausschließlich der diesjährigen Veröffentlichung aus dem Hause Sony widmen.
Seit Jahren werden die Diskografien vieler Bands und Solointerpreten in der Reihe "Original Album Classics" mit Wiederveröffentlichungen zu äußerst attraktiven Preisen bedacht. Die Boxen umfassen drei oder fünf Alben in den Originalen nachempfundenen Pappschubern. Ansonsten sind Dinge wie Booklets oder weitere Gimmicks komplett Fehlanzeige, was der Musik natürlich keinen weiteren Abbruch tut. Und heuer ist die Band dran, der man mal nachsagte, mit "Metal Health" das erste Heavy Metal-Album der Welt auf Nummer 1 der amerikanischen Billboard-Charts geschossen zu haben.
 Für die vorliegende Zusammenstellung hat man sich fünf Alben ausgesucht und ausgerechnet mit dem Album - gehen wir mal nach der Sony-Chronologie hier vor - begonnen, das im Line-up keines der originalen Mitglieder mehr hatte. "QR" erschien im Jahre 1988 und da waren die beiden Macher, Rhoads und DuBrow, entweder schon tot oder gefeuert. Frankie Banali taucht hier als beständigste Konstante am Schlagzeug auf. Er fand 1982 zur Band und ist bis heute aktiv. Das Album trägt den gleichen Titel wie das Debüt von 1977 - warum es hier an erster Stelle steht, wissen nur die Sony-Götter. Wichtig ist aber in jedem Fall, dass man sich für den eingefleischten QR-Fan stilistisch zu sehr von der härteren Linie früherer Veröffentlichungen abgewendet hatte und zu stimmungsvoll-bluesigem Glam Rock hingezogen fühlte. Das Album schien insgesamt betrachtet eher ein Flop, was sicherlich auch damit zu tun hat, dass viele Hörer nicht mit der notwendigen Geduld Durchlauf auf Durchlauf exerzierten und sich ihnen somit die tatsächliche Qualität nie offenbaren konnte. Braucht Zeit, ist aber alles andere als schlecht.  Springen wir fünf Jahre zurück und wenden uns dem Kracher der Band-Diskografie zu. "Metal Health" ist die dritte Scheibe der Band und sicherlich das beste Album von allen. Erfolgreich durch die Bank weg, mit einem Cover, das wohl weltweit jeder schon einmal gesehen haben wird. Insgesamt klickte der Verkaufszähler bis heute über sechs Millionen mal und mit dem Song "Thunderbird" wird ein letztes Gedenken an den tragischerweise ums Leben gekommenen Ausnahmegitarristen Rhoads vorgenommen, der den Song in Teilen noch mitgeschrieben hatte. Das Cover von "Cum On Feel The Noize", ursprünglich natürlich aus der Feder Slades, setzt hier den Beginn einer 'Tradition' Quiet Riots, ihrer musikalischen Helden mit eigenen Interpretationen zu huldigen. Betrachtet man Verkaufszahlen späterer (oder früherer) Alben, so muss man fast schon den Kritikern beipflichten, die dieses Album als einzigen wirklichen Erfolg der Band ansehen.  Die Nummer mit den Slade-Covern setzten Quiet Riot dann auch tapfer bei Album Nummer 4 fort, indem sie "´Mama Weer All Crazee Now" adaptierte. Ansonsten taucht hier auf "Condition Critical" noch der bekannte Renner "Stomp Your Hands, Clap Your Feet" auf, zumindest dem Titel nach ebenfalls eine Verneigung vor Noddy Holder & Co.. Trotz Verkäufen jenseits von drei Millionen Exemplaren ist die Scheibe auch eher als schwächeres Teil bei Fans und Presse aufgenommen worden. Als weiteren Anspieltipp könnte man noch "Party All Night" nennen, der ein wenig des 'alten' Feuers (war ja grad mal ein Jahr Abstand zu "Metal Health") in sich birgt.  Mit "QR III" wird logischerweise das fünfte Album in der Bandgeschichte betitelt, das 1986 erschien und das letzte Lebenszeichen DuBrows vor seinem Ausstieg war, bevor er dann erst in den Neunzigern wieder zur revitalisierten Band stieß. Die Scheibe kommt völlig ohne Cover-Songs aus und hat im Grunde lediglich einen einzigen nennenswerten Song, der auch seinerzeit in den Medien entsprechend gewürdigt wurde: "The Wild And The Young". Der Erfolg blieb auch diesem Album verwehrt, der oben an erster Stelle genannte Nachfolger blieb noch mehr im Keller und die Band haute daraufhin in den Sack.  Der fünfte Silberling in dieser Zusammenstellung ist eine Live-Dokumentation mit unzusammenhängenden, in den Jahren 1983 und 1984 mitgeschnittenen Songs. Sicherlich von der Auswahl her eine logische und gute Playlist, die bekannten Stücke sind alle drauf, natürlich auch die Slade-Kracher "Mama Weer All Crazee Now" und "Cum On Feel The Noize" sowie die eigenen "Party All Night", "Bang Your Head (Metal Health)" oder "Stomp Your Hands, Clap Your Feet". Diese Kompilation ist auch unter demselben Titel als Einzelwerk in der "Setlist"-Reihe erhältlich und wurde erstmals 2010 veröffentlicht. All in all ist dieses Paket schon ein guter Rundumschlag und erlaubt dem QR-Neuling, eine recht große Spannweite für den Preis einer einzigen CD abzudecken - Sony-Tradition halt.
aktuelles Line-up:
Jizzy Pearl (vocals) Alex Grossi (guitar) Chuck Wright (bass) Frankie Banali (drums)
Externe Links:
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