Joanne Shaw Taylor / The Dirty Truth
The Dirty Truth Spielzeit: 41:51
Medium: CD
Label: Axe House Music, 2014
Stil: Blues Rock

Review vom 28.10.2014


Mike Kempf
Was gibt es Neues aus dem Hause Joanne Shaw Taylor? Zwar hat sie bereits im vergangenen September mit "The Dirty Truth" ihr viertes Album veröffentlicht, jedoch bekamen wir die Tonkonserve erst jetzt zum Checken angeboten. Doch zu welchem Zeitpunkt ich zur Erkenntnis gelange, ob "The Dirty Truth" gut oder nicht gut ist, dürfte keine große Rolle spielen, denn gute Qualität setzt sich meist immer durch und die achtundzwanzigjährige Britin hat in unserem Magazin schon mit White Sugar, Diamonds In The Dirt, Almost Always Never und dem Doppeldecker in Form von CD und DVD, Songs From The Road, für reichlich Furore gesorgt.
Zunächst fällt auf, dass sie ihr einstiges 'Mutterschiff' Ruf Records, warum auch immer, verließ und sich nun dem neu gegründeten Axe House Music-Label angeschlossen hat. Mit "Mud, Honey" eröffnet sie ihren Reigen an Neukompositionen und demonstriert gleich mal das, was sie am besten kann: Gitarre spielen. Dieser entlockt sie mittels ihres erstklassigen Saitengezupfes die herrlichsten Töne. Dazu passt ihr rauchig wirkender Gesang wie die Faust aufs Auge. Das Teil hat schon mal gesessen und empfiehlt sich als erste Hörprobe. "Wrecking Soul" hat sie nicht nur mit rhythmischen Soulklängen garniert, sondern auch eine Menge Bluesnoten beigemischt, sodass der Song mächtig groovt und von mir als weiterer Tophit ihres neuesten Werks empfunden wird. Dass die aus Birmingham stammende blonde Langmähne nicht nur hervorragend rocken kann, sondern auch die feinen sensiblen Balladenklänge beherrscht, unterstreicht sie ziemlich fett mit "Tried, Tested And True". Klasse, wie sie dabei der Tastenmann Rick Steff am Keyboard begleitet und durch sein musikalisches Feingefühl dem Song genau die Würze verleiht, um den Kunden dieses Lied geschmackvoll anzubieten.
Mit "Shiver And Sigh" hat sie ein weiteres Schmankerl im Angebot und demonstriert mit exzellenter Songstruktur die Wurzeln ihres Ursprungs - und diese liegen ganz klar im Blues Rock. Gut so! Denn somit hat sie keinerlei Probleme, zum Ende der CD mit "Struck Down" und "Feels Like Home" zwei erstklassige Lieder ihres angewachsenen Stamm-Genres zu platzieren, die letztlich ein gutes Rockalbum als komplett runde Sache beschließen lässt.
Vielleicht auch durch den Labelwechsel, konnte sie sich mit "The Dirty Truth" wieder mehr an ihre eigentlichen Stärken erinnern und komplett dem Blues zuwenden. Ich denke, das war eine gute Entscheidung. Denn warum sollte sie sich unnötig verbiegen und in anderen Musiksparten wildern, um letztlich von ihrem 'Music-Doc' attestiert zu bekommen, dass in ihren Adern mehr blaue als rote Blutkörperchen fließen. Sollte es in etwa so gewesen sein, sage ich: Glückwunsch, Frau Taylor, zu einem gelungenen Album, für welches ich getrost eine Kaufempfehlung aussprechen kann.
Line-up:
Joanne Shaw Taylor (vocals, guitar)
Dave Smith (bass)
Fabrice Trovato (drums)
Rick Steff (keyboard)
Tracklist
01:Mud, Honey (4:28)
02:The Dirty Truth (3:16)
03:Wicked Soul (4:19)
04:Fool In Love (4:04)
05:Wrecking Ball (3:32)
06:Tried, Tested & True (5:00)
07:Outlaw Angel (4:22)
08:Shiver And Sigh (5:08)
09:Struck Down (4:28)
10:Feels Like Home (3:19)
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