Valpurgis Night / Psalms Of Solemn Virtue
Psalms Of Solemn Virtue Spielzeit: 58:14
Medium: CD
Label: Rising Records
Stil: Heavy Metal

Review vom 21.11.2010


Marius Gindra
Das seit November 2008 existente Trio Valpurgis Night aus London veröffentlicht mit "Psalms Of Solemn Virtue" über Rising Records sein Debüt und wird bereits im Presseschreiben der Promotion-Agentur als Heilsbringer des Epic Metals und der NWoBHM dargestellt. Von »diversen Epic-Metal-Helden«, »kauzigen Kult-Kapellen«, einer »immensen musikalischen Rootstreue« und »NWoBHM-Legenden mit der Muttermilch aufsaugen« wird dem Schreiber auf dem beiliegenden Infoblatt erzählt. Dass ein vernarrter Old Schooler da natürlich große Augen bekommt und direkt an vitalen Nachwuchs von Manilla Road und Cirith Ungol denkt, sollte einigen informierten RockTimes-Stammlesern bereits bestens bekannt sein. Doch hier ist alles ein wenig anders ...
Aber mal von Anfang an: Mit großen Erwartungen legte ich die CD in meinen Player, erwartete natürlich Großes und wurde, um es kurz zu sagen, knapp 60 Minuten lang auf voller Linie enttäuscht! Irgendwo im Fahrwasser zwischen halbherzig dargebotenem Doom-, traditionellem Heavy- und einem Hauch von Thrash Metal, dazu versehen mit einigen grausamen, in solcher Musik völlig deplatziert klingenden Modern-Einschüben, versucht man verkrampft, den Hörer für sich zu gewinnen, ohne auch nur ein klitzekleines bisschen sein Ziel zu erreichen. Durchaus sind hier zwar ein paar wenige, ganz nette Ansätze vorhanden, doch durch unübersichtliche Songstrukturen und einen permanent auf derselben Tonlage langweilenden, jodeligen Gesang (ÄTZEND!) werden diese Ideen direkt zu Beginn wieder zerstört. Auch Einschübe wie völlig unnötige Breakdowns an einigen Stellen rütteln schwerstens an der Glaubwürdigkeit der Mannschaft. Bei ruhigeren Passagen musste ich durch das anödende Gejaule gar aufpassen, dass ich nicht nach knapp 20 Sekunden einschlafe. Kurz gesagt: KEIN Song besitzt selbst nach dem vierten, endgültigen Durchlauf auch nur geringsten Wiedererkennungswert, weshalb dieses Album bei einer momentan im immensen Überfluss vorhandenen Veröffentlichungsflut untergehen wird wie ein Betonklotz im Wasser.
Letztendlich kann ich keinem Freund der im 'Waschzettel' genannten Sub-Genres bei diesem Album wirklich zu einem Kauf raten - da holt ihr euch lieber die neue Atlantean Kodex, wo ihr tausendfache Qualität zum gleichen Preis bekommt. Mehr als 4 RockTimes-Uhren rücke ich deshalb dieses Mal auch nicht heraus! So, und jetzt haut wieder ab in euren Proberaum, inhaliert ausgiebig Klassiker vom Schlage "Crystal Logic" oder King Of The Dead und nehmt ein paar zwingend nötige Nachhilfestunden! Ich hoffe, eure nächste Prüfung werdet ihr bestehen, sonst sehe ich für die Zukunft der Band das dunkelste Schwarz, das es jemals gab!
Line-up:
Preacher Edwards (bass, vocals)
Lance Barrington (guitar)
Rafi Utudjian (drums)
Tracklist
01:Sword Of Damocles
02:Wraith
03:I Monster
04:Broken Spectre
05:Council Of Dark Shadows
06:Valpurghis Night
07:Woken By The Silence
08:Jacobs Ford
09:Death Collector
10:Row To The Rhythm
Externe Links: