Elvis Presley / Aloha From Hawaii Via Satellite (Legacy Edition)
Aloha From Hawaii Via Satellite (Legacy Edition) Spielzeit: 62:20 (CD 1), 68:39 (CD 2)
Medium: Do-CD
Label: RCA International (Sony), 2013 (1973)
Stil: Rock, Rock'n'Roll


Review vom 21.04.2013


Markus Kerren
Der 14.Januar 1973 ist in die Musik-Geschichte eingegangen. An diesem Tag spielte der 'King of Rock'n'Roll' ein Konzert in Honolulu, der Hauptstadt der hawaiianischen Insel Oahu, das live und in Farbe weltweit übertragen wurde. So etwas hatte es bis zu dem damaligen Zeitpunkt (zumindest was Musik betrifft) noch nicht gegeben und war somit natürlich ein totales Spektakel. Vierzig Jahre ist das jetzt her und dennoch ist allein der Albumtitel "Aloha From Hawaii" noch so ziemlich jedermann, der auch nur ansatzweise mit Musik zu tun hat, ein Begriff. Über eine Milliarde Fernsehzuschauer saßen damals angeblich vor der Glotze, wie groß die tatsächliche Zahl wirklich war, kann man wohl nur grob erahnen.
Seit Elvis Presleys letztem großen Coup waren gerade mal sieben Monate vergangen. Dies im Hinterkopf, fragt man sich natürlich, was sich auf den Konzerten im Honolulu International Center großartig geändert haben könnte. Auf den ersten Blick nicht allzu viel, Elvis hatte wieder fast exakt die gleiche Band am Start und sowohl die aktuellen wie auch alten Hits der Marke "Suspicious Minds", "Hound Dog", "Blue Suede Shoes" oder "Burning Love" durften natürlich nicht fehlen. Tatsächlich gibt es allerdings lediglich acht Überschneidungen zu der oben erwähnten Show (die als Boxset noch einmal im November letzten Jahres veröffentlicht wurde).
Da hatte lt. Booklet vor allem unser Protagonist die Finger mit im Spiel. Er wollte weder viele Dopplungen zu dem New York City-Konzert, noch zu dem seit dem Vorjahr mit riesigem Erfolg in den Kinos laufenden Film Elvis On Tour. Der erste Teil dieses Doppeldeckers entspricht also dem eigentlichen Konzert, die zweite CD beinhaltet die Generalprobe vor Publikum am 12. Januar an gleicher Stelle. Besagte öffentliche Probe erschien auf CD bereits im Juni 1988 unter dem Namen "The Alternate Aloha". Hier ist trotz digitaler Optimierung des Sounds nicht immer alles Gold, was klingt. Aber die Aussetzer sind sehr selten und auch noch gut zu ertragen.
Außerdem sind auf dem zweiten Silberling noch fünf Songs angehängt, die die Band mit Elvis an gleicher Stelle (ohne Publikum) am Morgen des 14.Januar um ca. 3:00 Uhr aufnahm. Diese wurden in der Vergangenheit (auf Alben von 1976 bzw. 1978) natürlich auch schon alle 'verbraten', aber schlecht sind sie deshalb noch lange nicht. Herausstechend ist hierbei ganz sicher Gordon Lightfoots "Early Morning Rain", aber auch "No More" macht eine sehr gute Figur.
Eigentlich kaum zu fassen und ganz sicher auch der weltweiten Fernsehübertragung geschuldet, startete das Konzert bereits mittags um 12:30 Uhr Ortszeit. Nicht nur deshalb, sondern auch wenn man bedenkt, dass diese Musiker bis nachts um drei noch mit Aufnahmen beschäftigt waren, dann kann man ihnen nur ein richtig starkes Konzert attestieren. Bei schon zigfach gebrachten Nummern wie "Hound Dog" oder "Johnny B. Goode" wirkt Elvis fast ein bisschen gelangweilt, was er aber mit vollem Einsatz bei "Burning Love", "Something" (ja, das Beatles- bzw. George Harrison-Stück), "I'm So Lonesome I Could Cry", "Welcome To My World" und vielen weiteren wieder mehr als wett macht.
Noch ein Jahr vor diesen Aufnahmen sah es nicht sonderlich gut aus im Presley-Lager. Nach dem Ende der Beziehung zu seiner ersten Frau und dem immer schwieriger werdenden persönlichen Verhältnis zu seinem Manager, hatte sich Elvis' Appetit auf 'Medizin' in allen Farben und Formen sowie seine Lieblingsspeisen in sehr besorgniserregende Höhen geschraubt, bis dann 1972 der Kinofilm, mit "Burning Love" eine massive Hitsingle und sein Comeback in New York City die Räder wieder so richtig ins Rollen brachten. Aber wie wir alle wissen, hatte der 'King of Rock'n'Roll' leider nicht mehr allzu viel Zeit zur Verfügung.
Vielleicht das letzte wirklich großartige Dokument dieser Ikone!
Line-up:
Elvis Presley (lead vocals, guitars)
James Burton (lead guitars)
Charlie Hodge (guitars, background vocals)
John Wilkinson (guitars)
Jerry Scheff (bass)
Ronnie Tutt (drums)
Glen D. Hardin (piano)
Kathy Westmoreland (background vocals)
J.D. Sumner & The Stamps (background vocals)
The Sweet Inspirations (background vocals)
The Joe Guercio Orchestra
Tracklist
CD 1:
01:Introduction: Also sprach Zarathustra (Theme From 2001: A Space Odyssey)
02:See See Rider
03:Burning Love
04:Something
05:You Gave Me A Mountain
06:Steamroller Blues
07:My Way
08:Love Me
09.Johnny B. Goode
10:It's Over
11:Blue Suede Shoes
12:I'm So Lonesome I Could Cry
13:I Can't Stop Loving You
14:Hound Dog
15:What Now My Love
16.Fever
17:Welcome To My World
18:Suspicious Minds
19.Introductions By Elvis
20:I'll Remember You
21:Medley: Long Tall Sally/Whole Lotta Shakin' Goin' On
22:An American Trilogy
23:A Big Hunk O' Love
24:Can't Help Falling In Love
CD 2:
01:Introduction: Also sprach Zarathustra (Theme From 2001: A Space Odyssey)
02:See See Rider
03:Burning Love
04:Something
05:You Gave Me A Mountain
06:Steamroller Blues
07.My Way
08:Love Me
09:It's Over
10:Blue Suede Shoes
11:I'm So Lonesome I Could Cry
12:Hound Dog
13:What Now My Love
14:Fever
15:Welcome To My World
16:Suspicious Minds
17.Introductions By Elvis
18:I'll Remember You
19:An American Trilogy
20:A Big Hunk O' Love
21:Can't Help Falling In Love
22:Closing Riff
23:Blue Hawaii
24:Ku-U-I-Po
25:No More
26:Hawaiian Wedding Song
27:Early Morning Rain
Externe Links: