Das Blues Rock-Schwergewicht Popa Chubby schlägt wieder zu und meldet dich als "Emotional Gangster" zurück.
Was heißt hier zurück?
Er war ja nie vom Zwölftakter-Screen verschwunden.
Nach "Tinfoil Hat" hat es eine Zeit gedauert, bis "Emotional Gangster" auf den Markt kam.
Eine Vielzahl von Eigenkompositionen umranken Coversongs von Willie Dixon oder Elmore James.
Popa Chubby meint dazu unter anderem:
»[…] I specifically included covers like Hoochie Coochie Man and Dust My Broom to show respect for the Fathers. Willie Dixon has always been my idol, you know. […]«
Bei den eigenen Nummern sind dem Protagonisten natürlich alle wichtig, aber "Why Do You Wanna Make War" wohl ganz besonders, weil dieses Lied in zwei Text-Versionen auftaucht.
Popa Chubby ist bekannt dafür, dass er mehrere Instrumente beherrscht. So treffen wir im Line-up (fast) nur auf ihn. Der Harp-Virtuose Jason Ricci zückt für "New Way Of Walking" sowie "Save The Best For Last" sein kleines Instrument.
Den hinlänglich bekannten Coversongs setzt der Blueser teilweise seinen eigen Hut auf.
So glänzt er in "Hoochie Coochie Man" mit eigenen Ideen nur durch sein ausladendes Gitarren-Solo.
Klar, wenn es um "Dust My Broom" geht, dann ist Bottleneck-Sound angesagt. Popa Chubby bringt sich mit einer wilden Slide-Gitarre sowie einem emotionalen Gesang auf hoher Stufe ein. Aus meiner Sicht muss ein Zielfoto entscheiden und da hat der "Noochie Coochie Man" die Nase vorne.
Was Popa Chubby in seinen eigenen Lieder aufruft, hat einfach Klasse.
Da erfreut er uns mit herrlichen Orgel- beziehungsweise tollen Piano-Läufen. Über den Slide-Inhalt von "Emotional Gnagster" muss man sich keine Sorgen machen. Hier gibt es reichlich davon. Super!
Popa Chubby rockt, was das Zeug hält.
Der Groove verbündet sich mit Funk, Boogie sowie – beim Protagonisten nicht neu – mit einer Art Rap ("Doing OK"). Hier sollte man untenrum auf den fetten Bass achten. Obenrum kitzelt Popa Chubby durch sein Sechssaiter-Solo abermals an den Nervenenden, die auch für eine Gänsehaut zuständig sind.
So etwas ist bei den Leuten vor den Lautsprechern herzlich willkommen.
Blues-Power ist die eine Seite der "Emotional Gangster"-Medaille.
Auf der anderen Seite der Plakette geht es um Popa Chubbys Feeling für Balladeskes. Da landen wir dann bei "Fly Away", einem Stück zeitloser Musik, in der der Amerikaner seinen Kollegen zeigt, was es heißt, Gefühle in Slow Motion zu äußern. Dieses Lied, mit kleinen, aber feinen dynamischen Schwankungen ist der Primus inter Pares der vorliegenden Platte.
"Why Do You Wanna Make War" hat es verdient, in seinen zwei Versionen den Weg auf das Album gemacht zu haben.
Bleibt ganz zum Schluss die CD-Zugabe in Form von "Master IP". Das Instrumental ist bis zum Rand gefüllt mit fantastischen psychedelisch-ziselierten Blues-Mustern. Ein Hoch auf das hier reichlich eingesetzte Wah Wah-Pedal.
Okay, Popa Chubbys "Emotional Gangster" entwickelte beim ersten Durchlauf nicht seine volle Zündkraft.
Der ganze Schub kam erst danach zur Geltung und zeigte Wirkung.
"Emotional Gangster" reiht sich bei der Vielzahl an Veröffentlichungen ziemlich weit oben ein.
Popa Chubby ist eben Popa Chubby.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.
Line-up Popa Chubby:
Popa Chubby (all instruments, vocals)
JasonRicci (harmonica – #2,5)
Tracklist "Emotional Gangster":
- Tonight I’m Gonna Be The Man (4:36)
- New Way Of Wakling (5:16)
- Equal Opportunity (4:20)
- Hoochie Coochie Man (5:16)
- Save The Best For Last (3:29)
- Why You Wanna Make War [English Version] (3:27)
- Dust My Broom (3:19)
- I’m A Dog (3:14)
- Doing OK (4:35)
- Fly Away (5:58)
- Why You Wanna Make War [French Version] (3:29)
- Master IP [Bonus Track – CD Version Only] (6:18)
Gesamtspielzeit: 53:02, Erscheinungsjahr: 2022
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