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Leon Alvarado / Charging The Electric Dream – CD-Review

Leon Alvarados "Charging The Electric Dream" erschien Mitte Dezember 2022.
Schaut man sich an, mit wem Leon Alvarado bereits zusammen gearbeitet hat, ist er definitiv kein unbeschriebenes Blatt.
In der Pressemitteilung von Glass Onyon PR werden zum Beispiel Namen wie Rick Wakeman, Bill Bruford, Trey Gunn (King Crimson), Jerry Marotta, John Halliwell (Supertramp), Jon Davison (Yes) oder Tony Levin genannt.

Aus dem Englischen übersetzt, sagt Leon Alvarado zu "Charging The Electric Dream" unter anderem:
Das Album ist ohne jegliche Gastmusiker entstanden. Er würde die Lieder als Kopfhörer-Musik bezeichnen, weil es mehr wie ein Soundtrack, der die Fantasie des Hörer anregt, klingt. Es gibt definitiv Hinweise auf Brian Eno, Tangerine Dream, Wendy Carlos, Vangelis und Jean Michel Jarre.

Ohne Zweifel darf man Leon Alvarado zu seinem Album "Charging The Electric Dream" gratulieren.
Relativ lange Zeit verbrachten die Tracks im Archiv des Musikers, denn die Musik »[…] on the album was recorded periodically over a span of serveral decades. […]«
Sind die letzten Töne von "Outside The Dream", einer Nummer, die mit kathedralen Orgelklängen beginnt, danach mit wie in Rotation befindlichen Sounds mit einer herrlichen Synthesizer-Melodie aufwartet, darf man als die Ausnahme von der Regel werten, denn hier kommen Erinnerungen an eine Mischung aus Rick Wakeman sowie Tangerine Dream hoch. Ansonsten kann Leon Alvarado ein hohes Maß an Eigenständigkeit ans Revers geheftet werden.

Nach dem Opener "Alternate Frequencies", einer schwebenden Reise mit fernöstlichem Ambiente, ist das folgende "Megapolis" nicht nur von der Spielzeit her interessant. Das fast schon mehrteilige und längste Stück schärft die Sinn für den Charme der Leon Alvarado-Fantasien. Durch einen Mehrwert an rhythmischen Zutaten ist diese Nummer ein Highlight, denn der Protagonist reißt uns durch verführerische Melodien nach zirka zwei Minuten fast schon aus unseren Träumen. Das Lied wird urplötzlich viel intensiver und erfährt eine Färbung von Düsternis. Dann wird es dramatisch. Unterstützt von Sirenen-Sounds wechselt es Ambiente abermals hin zu kosmischen Klängen. Ja, "Megapolis" ist ein Song, den man sich gerne öfter anhört.

So geht es den Leuten vor den Lautsprechern auch bei den anderen Liedern.
Mit einem feinen Händchen für changierende Stimmungen, zeigt uns Leon Alvarado seine vielfältigen Fähigkeiten auf. Nach dem vertrackten und in einigen Phasen durch rhythmische Nähe zum Groove auch tanzbare "Space Glitter", versetzt uns der Musiker bei "Orion" zu Beginn in einen fast schon hypnotischen Zustand und dann, ja dann geht die Nummer mit Blitzlicht-Breaks so richtig ab. Auch hier animiert der Rhythmus die Fußwippe.
Herrlich, wie sich "The Rising Sun" in den Ohren festsetzt. Hier geben die harten Drum-Sequenzen den Ton an. Teilweise düster, gibt es am Ende der Nummer die ersten Lichtblicke, verursacht durch die aufgehende Sonne. Ein Stück mit zwei unterschiedlichen Stimmungen.
"The Electric Dream" klingt fast schon experimental, wie eine Improvisation. Highlight!

Leon Alvarado überzeugt mit seinen "Charging The Electric Dream"-Schwingungen.
Vielleicht schlummert in seinem Archiv ja noch mehr Material, das lohnenswert für eine weitere Veröffentlichung ist.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Leon Alvarado:

Leon Alvarado (all instruments)

Tracklist "Charging The Electric Dream":

  1. Alternate Frequencies (5:51)
  2. Megapolis (7:43)
  3. Space Glitter (4:04)
  4. Orion (5:01)
  5. The Rising Sun (5:17)
  6. The Electric Dream (4:08)
  7. Outside The Dream (5:49)

Gesamtspielzeit: 37:55, Erscheinungsjahr: 2022

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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