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V.A. / Bear Family Records Rocks Vol. 2 – CD-Review

V.A. / Bear Family Records Rocks Vol. 2 - CD-Review

Die Bear Family rockte bereits einmal, mit Vol. 1 dieser Zusammenstellung der "Rocks"-Reihe. Und nun wird nachgelegt mit einer zweiten Ausgabe, mit fünfunddreißig Songs aus den Jahren 1956 – 1962.
Die erste der beiden CD-Zusammenstellungen auf Bear Family Records fokussierte sich auf rockendem schwarzem R&B und R’n’R, während sich diese zweite Ausgabe auf die Musik bleichgesichtiger Rocker stützt. Auch hier wurde den Interpreten*innen jeweils bereits eine eigene Kompilation gewidmet. Und natürlich auch hier wieder ein sechsunddreissig Seiten starkes Booklet mit diesen stets umfassenden und sehr informativen Liner Notes von Bill Dahl, abgerundet mit vielen Fotos, die die Zeit der Musik, in der sie aufgenommen wurde, sehr gut widerspiegelt.

Vor Allem fallen natürlich zunächst die bekannten Acts auf, große Namen wie Ritchie Valens, Roy Orbison, Johnny Burnette, Jerry Lee Lewis und weitere, nun, sie bestimmen auch weitestgehend diese Kompilation. Weniger bekannt sind dann wahrscheinlich Musiker wie Carl Mann, Scotty McKay, Roy Hall, Rusty York oder Frank Virtuoso. Aber zum Kennenlernen gibt es ja schließlich das Booklet!

In Verbindung mit den bekannteren Musikern, treffen wir dann auch auf recht gängige Songs, wie "Come On, Let’s Go" von Valens, "Raw-Hide" von Link Wray And The Wraymen oder "Sea Of Heartbreak" von Waaaaa Klar, der "Ubangi Stomp" ist mir auch bekannt, doch eher in der Version von Warren Smith, doch auch Carl Mann liefert eine swingende Version ab. Auch Damen konnten rocken, gerade hier ist es Wanda Jackson, die mit ihrer markanten Stimme einen scharfen Rockabilly-Titel vorlegt: "Baby Loves Him". Mit Roy Hall lernen wir einen Pianisten kennen, der mit "Diggin' The Boogie" genau das vorlegt, was späterem Rock einfach oft fehlte, nämlich der gewisse Swing.

Rock und Gitarren, das wurde später unzertrennlich, hier ist es natürlich Link Wray, der 1959 bereits seine Gitarre frech hochpegelte und mit "Raw-Hide" einen Instrumentalklassiker spielte. Aber auch der 'Killer' Jerry Lee Lewis, der uns einen Geburtstagskuchen feilbot, hatte mit seinem Gitarristen Roland Janes bereits einen den Sound prägenden Gitarristen dabei. ("Birthday Cake (Keep Your Hands Off Of It)"). Rusty York, so liest man, frönte eigentlich leidenschaftlich dem Bluegrass, reihte sich aber auch ein in die Riege des von Rock’n’Roll geprägten Genres. Hier ist Narvel Felts voller Leidenschaft zu Hause, sein "I’m Headin' Home" lässt dem Saxofonisten Jerry Tuttle und dem Gitarristen Leon Barnett freie Bahn.

Die eher für sanften Sound bekannten Everly Brothers konnten auch anders, was sie hier mit "This Little Girl Of Mine" beweisen. Ganz druckvoll präsentieren sich Sleepy LaBeff and The Versatiles mit "Ride On Josephine", einem Titel von Bo Diddley, der hier mit ganz individuellem Anstrich gespielt wird. Aber auch relativ sanft geht es mitunter zu, wie mit "Sea Of Heartbreak" von Don Gibson.


Tracklist "Bear Family Records Rocks Vol. 2":

  1. Jimmy Cavallo and his House Rockers – Rock, Rock, Rock
  2. Ritchie Valens – Come On, Let’s Go
  3. Carl Mann – Ubangi Stomp
  4. Sonny Burgess – Feelin' Good
  5. Marty Robbins – Respectfully Miss Brooks
  6. Roy Orbison – Chicken Hearted
  7. Scotty McKay – Rollin' Dynamite
  8. Ronnie Hawkins – Baby Jean
  9. Glen Glenn – One Cup Of Coffee And A Cigarette
  10. Wanda Jackson – Baby Loves Him
  11. The Johnny Burnette Trio – All By Myself
  12. Ricky Nelson – Milk Cow Blues
  13. Roy Hall – Diggin' The Boogie
  14. Carl Perkins – Caldonia
  15. Link Wray – Raw Hide
  16. Gene Vincent and his Blue Caps – Hold Me, Hug Me, Rock Me
  17. Buddy Knox – My Baby’s Gone
  18. Jerry Lee Lewis – Birthday Cake (Keep Your Hands Off Of It)
  19. Billy Lee Riley – That’s Right
  20. Dale Hawkins – Four Letter Word (Rock)
  21. Charlie Feathers – Jungle Fever
  22. Eddie Cochran – Pretty Girl
  23. Rusty York – Sweet Love
  24. Bill Haley and his Comets – Where’d You Go Last Night
  25. Bob Luman – Wild Eyed Woman
  26. Narvel Felts – I’m Headin' Home
  27. Sanford Clark – Usta Be My Baby
  28. The Everly Brothers – This Little Girl Of Mine
  29. Sleepy LaBeff – Ride On Josephine
  30. Conway Twitty – I Viberate (From My Head To My Feet)
  31. Don Gibson – Sea Of Heartbreak
  32. Bobby Darin – I Want You With Me
  33. Frank Virtuoso – Rollin' An' A' Rockin'
  34. Mac Curtis – Missy Ann
  35. Jack Scott – The Way I Walk

Gesamtspielzeit: 78:42, Erscheinungsjahr: 2025 (1956-1962)

Über den Autor

Wolfgang Giese

Hauptgenres: Jazz, Blues, Country
Über mich: Althippie, vom Zahn der Zeit geprägt, offen für ALLE Musikstile
Meine Seite im Archiv

Mail: wolfgang(at)rocktimes.de

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