Editorial - Dezember 2010



Editorial vom 01.12.2010


Marius Gindra
Maniacs of Rock, Blues and Heavy Metal,
auch der vorletzte Monat im Jahre 2010 ist nun Geschichte. Nur noch etwas mehr als vier Wochen, dann steht in der Jahresziffer ganz hinten keine 0 mehr, sondern eine 1. Unfassbar, wie schnell die Zeit doch vergeht!
Doch auch der düstere Herbstmonat brachte im RockTimes-Land viel Erzählenswertes, das man hier erwähnen könnte. So hat zum Beispiel die Ex-Frau von Kurt Cobain, niemand Geringeres als Skandalkönigin Courtney Love, wieder mal für Schlagzeilen gesorgt, da sie auf Herausgabe von Juwelen im sechsstelligen Bereich verklagt wurde. Aber peinliche News sind wir von der feinen Grunge-Witwe ja gewohnt, nicht wahr?
Die Glam Metal-Pioniere von W.A.S.P. waren desweiteren diesen Monat auf ausgiebiger Europa-Tournee und natürlich ging diese auch nicht ohne einige Konzertabsagen, beispielsweise in Lyon und Tuttlingen, vonstatten. Ein Glück, dass das Konzert im hessischen Langen glimpflich und ohne große Sperenzchen des Herren Lawless über die Bühne ging!
Auch eine weitere Krebs-Diagnose eines begnadeten Musikers gab es in diesem Monat leider zu vermelden: Bei Jörg Michael, ehemaliger Drumgott des Hamburger Metal-Flagschiffs Running Wild und aktueller Drummer bei Stratovarius wurde Schilddrüsenkrebs diagnostiziert, weshalb er die kommende Tournee auch nicht mitspielen kann. Wollen wir alle nur hoffen, dass er schnellstmöglich wieder gesund wird, denn sonst würde die Metal-Welt einen der begnadetsten Fellverdrescher verlieren!
Positive News waren gerade im Metal-Bereich diesen Monat beispielsweise die Bekanntgabe einer Europa-Tournee der Eisernen Jungfrauen, weltweit auch bekannt als Iron Maiden. Endlich mal keine pseudo-exklusiven Gigs in der menschenfeindlichen Sardinenbüchse von Wacken, sondern richtige Hallenshows! Wenn das nicht mal geil ist!
Der Sensemann schlug diesen Monat glücklicherweise eher etwas weniger zu, beispielsweise aber beim 61-jährigen Jim Clench, bekannt geworden als Bassist von April Wine und Bachman Turner Overdrive. Rest In Peace!
Ein großes Problem für die Redaktion stellte diesen Monat die allgemeine Veröffentlichungsflut dar: Bis zu 200 Scheiben MONATLICH (!) allein im Metal-Bereich erblicken zurzeit das Licht der Welt. Zu den gefühlt millionenfach aufkeimenden, neuen Nachwuchs-Bands, die momentan wie die Verrückten ihre Alben veröffentlichen, gesellen sich alte Recken, welche zurzeit ihren zweiten Frühling erleben. So ist es zum Beispiel dieses Jahr passiert, dass innerhalb weniger Monate binnen kurzen Zeitabständen absolute Knallerwerke von Accept, Helloween und Nachwuchs-Helden wie Atlantean Kodex und Metal Inquisitor veröffentlicht wurden.
Der traditionelle Metal befindet sich momentan auf einem Höhepunkt, wie er ihn wahrscheinlich die letzten 20 Jahre nicht mehr einfuhr. Wenn das nicht mal ein Grund zur Freude ist! Dazu gesellt sich eine unglaubliche Masse an Konzertangeboten: Oder war es in den 80ern normal, innerhalb von wenigen Wochen auf Einzelkonzerten Alice Cooper, W.A.S.P., Diamond Head, Helloween, Vicious Rumors und Annihilator zu begutachten? Und auch hier kommen, sofern man sich zusätzlich noch dem Underground verpflichtet fühlt, eine Masse an kleineren Konzerten dazu, die genauso erwähnenswert sind. Auf gut Deutsch: pro Woche mindestens ein Konzert, die Mineralölkonzerne freuen sich!
Nicht nur im Metal, sondern generell kämpfen wir zur Zeit mit einer wahren Veröffentlichungsflut. Wir könnten 10 Artikel pro Tag online stellen, ohne den Rückstau signifikant zu verkleinern. Und 10 neue Artikel je Tag: wer soll das alles lesen?
Daher haben wir uns entschieden, lieber etwas großzügiger mit den Veröffentlichungsterminen umzugehen, als euch zu überfahren. Denn neben neuen Silberscheiben wollen wir euch wichtige Shows ja auch nicht vorenthalten. So berichteten wir u.a. von dem Showmarathon der
Black Crowes in New York City, von Suzanne Vega in Berlin oder den Scorpions in Mannheim und Köln sowie Status Quo in Berlin, wie den Doobie Brothers in Düsseldorf.
Auch viele Interviews haben wir geführt, wie z. B. mit Jürgen Zeltinger, Steven Wilson,
Cliff Jackson, Martin Stier oder Werner Nadolny.
Zum Ende des Monats erlebte der Schreiber zudem den Höhepunkt seiner bisherigen RockTimes-Karriere: Unser kleines Online-Mag hatte die Ehre, ein Interview mit Wolf Hoffmann, dem Axtgott der Solinger Stahlschmiede Accept, organisiert zu bekommen. Mit der Veröffentlichung von diesem sehr interessanten Gespräch könnt ihr in den kommenden Tagen rechnen!
So far, so good: Ich wünsche Euch eine stressfreie Vorweihnachtszeit und verbleibe mit metallischen Grüßen,

Euer Marius
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