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Dracu – Konzertbericht, 08.11.2024, blues, Rhede

Am 08. November 2024 gastierte die Band Dracu im blues, Rhede.
Aus der Konzertankündigung der angesagten Location geht unter anderem hervor:
»[…] Rock’n’Rolls letzter Super-Bösewicht.
Wild, ungebändigt, 'Old-School'-Sound und Spirit.
Wer Langeweile will geht wo anders hin.
Wer Feuer will, der kommt zu Dracu – oder zum blues, denn am Freitag ist er bei uns! […]«

Auf der Website von Dracu lesen wir unter anderem: »[…] Tatsächlich ist es soweit gekommen.
Seit 2014 treibt der Gitarrenheld und Sänger sein Unwesen als unabhängiger Verfechter von ernstzunehmenden Rock’n’Roll. Dabei bleibt es bei Weitem nicht nur bei der einen Musikrichtung: Dracu spielt was er will, wie er will. Seine Shows, Videos und Interviews, gestaltet er so, wie er denkt, dass sie gestaltet werden sollten. Konformitäten und Kompromisse interessieren Dracu kaum.
Seit bereits 10 Jahren treibt der letzte Rock’n’Roll Vampir sein Unwesen in der Musik(unter)welt.  […]«

Dracu im November 2024 im blues Rhede

Dracu im November 2024 im blues Rhede

Zum achtzigminütigen Dracu-Konzert im blues Rhede lässt sich das Folgende berichten:
Dieser Dracu-Gig war ein Blues/Blues Rock-Festival der ehrlichen, authentischen und handgemachten Musik.
Der sympathische Frontmann, das tolle Trio hatte das Publikum im Handumdrehen auf seiner Seite.

Die Combo war sehr gut aufeinander eingespielt. Wie Sebastian Dracu während des Auftritts sagte, war es erst das siebte Konzert mit dem Schlagzeuger Moritz Schreiber, der unter anderem Schlagzeuglehrer ist und mit Bands wie zum Beispiel The Residence oder auch Dan & The Desperados spielt.
Bassist Luca Nardi ist schon längere Zeit Mitglied bei Dracu. Den italienischen Tiefton-Zupfer bringt man in Verbindung mit Pinetop Perkins und Rudy Rotta, Carey Bell, Michael Coleman, Lanny McMillan oder Shay Jones.

Gleich zu Beginn des Gigs kam es zu einer beeindruckenden Standortbestimmung in Form einer sehr gelungenen Interpretation des Klassikers "Messin' With The Kid", auch bekannt durch Rory Gallagher. Außerdem sorgte das Trio für Begeisterung bei den Anwesenden, als man Tito & Tarantulas "Back To The House" einen persönlichen Touch verpasste. Auch hier zeigte das Trio ein großes Interpretations-Können. Super!

Sebastian Dracu sprühte nur so vor geballter, unbändiger Energie.
Diese Power fand nicht nur Ausdruck in seinen vielen Soli, sondern auch in seiner Action auf der Bühne, die seine bemerkenswerten Fähigkeiten auf dem Fretboard verstärkten.
Das Publikum spendete nach jeder Nummer verdientermaßen viel Beifall. Unglaublich, was der Frontmann zu bieten hatte. Auch gesanglich befand sich Sebastian Dracu auf einem hohen Level. Bassist Luca Nardi sowie Drummer Moritz Schreiber bildeten eine verlässliche Rhythmus-Fraktion und trieben den Gitarristen immer wieder zu Höchstleistungen an.

Sebastian Dracu glänzte bei seinen Saiten-Exkursen mit allen möglichen Facetten. Riffing und Soli gaben sich die Klinke in die Hand und er verwandelte Knospen in farbenfrohe Blues-Blüten.
Der Song "Perfect" stand Pate für die wunderschön melodischen Refrains der Dracu-Lieder und bei Howlin' Wolfs "Killing Floor", eingeleitet durch ein klasse Drum-Intro, wurde die Luft in der Location durch einen brodelnden Funk förmlich elektrisiert. Das Sechssaiter-Solo kannte nur einen Weg und der führte steil nach oben, bis über die Wolken hinweg. Gekonnt war bei dieser Nummer Luca Nardi mit den good Vibrations eines geslappten Basssolos zur Stelle. Highlight!

Eine tolle Mischung aus Drive und ruhigeren Phasen war bei "Going To Blackmore" angesagt und schließlich rief die Formation auch den Slow Blues auf den Plan. Sebastian Dracu konnte nicht nur wie der Teufel auf der Gitarre spielen, sondern offenbarte in der verlangsamten Form des Zwölftakters eine atemberaubende Klasse, die man quasi mit offenem Mund bestaunte. Neben dynamischen Spitzen zeigte er auch seine Qualitäten als Flinkefinger auf engstem Fretboard-Raum. Super!

Bei der hohen Power war es wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, bis sich alles um den Rock’n’Roll drehte. Den gab es gleich im Doppelpack, denn bei den "Rock’n’Roll Vampires" sowie dem unmittelbar danach folgenden "Play Some Rock’n’Roll" verpasste man dem Blues einen ordentlichen Tritt und brachte ihn in unglaubliche Turbulenzen. Das Zwölftakter-Karussell kreiste schwindelerregend. Da kam nicht erst zu diesem Zeitpunkt Bewegung in die Menge vor der Bühne. Die Beats und Grooves luden zum Tanzen ein.

Mit ganz wenigen Ausnahmen wurde fast jeder Song durch ein fein arrangiertes Gitarren-, Bass- oder Schlagzeug-Intro eingeleitet. Bei "Dead Man Walking" klaschte das Publikum den Rhythmus. Dieses Stück hatte die Entspannung gepachtet und bei dezenter Bass sowie Bass-Drum-Begleitung stand zunächst Sebastian Dracus klasse Stimme im Vordergrund. Nach diesem relaxten Part gab es einen musikalischen Vulkanausbruch. Enthemmt, völlig losgelöst und mit feinen Sound-Effekten war der Gitarrist unterwegs. Wow! Schon wieder ein Highlight.

Der fulminante Dracu-Auftritt mündete natürlich in einer Zugabe, die gleich zwei Songs enthielt. "Eyes On The Road" wurde geprägte von den ganz großen Gitarren-Riffs und im funkigen "Losing My Mind" kam es zu einem letzten Wah Wah-Pedal-Einsatz seitens Sebastian Dracu.
Wow! Mit seiner leidenschaftlichen Energie und dem hohen Niveau beim Slow Blues ließ dieses Dracu-Konzert keine Wünsche offen.
Respekt und Hut ab, Luca, Moritz und Sebastian!
RockTimes schließt sich dem Dank von Sebastian Dracu an Jan Tervooren für den super Sound an.

Wir bedanken uns bei André Knoch für den Platz auf der Gästeliste.
Am 24. November werden Ben Poole feat. Special Guest Guy Smeets im blues, Rhede erwartet.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Live-Musik.

Bildnachweis für alle Bilder des Events: © 2024 | Joachim Brookes | RockTimes


Line-up Dracu:

Sebastian Dracu (vocals, guitars)
Luca Nardi (bass)
Moritz Schreiber (drums, percussion)

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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