Metal-Fans aufgepasst! Lust auf eine Einheit Gänsehaut im Progressive Metal-Genre? Factory Of Art legen auf ihrem Track "Walking To The Place I Love" stark los und verstärken dadurch den emotionalen Faktor, der mit ihrem neuen Album Back To Life ohnehin schon verbunden ist. Das gilt beispielgebend für eine ganze CD.
Denn das Album ist Neuanfang und Comeback zugleich. Ungezählte Durchläufe liegen hinter mir. Bei der CD Release-Party am 6. Juni 2024 im Hellraiser im heimischen Leipzig wird es ernst: Dies jedoch im positiven Sinne. Die Party hat etwas von Silvester. Um Mitternacht darf auf die neue Scheibe angestoßen werden, die damit offiziell an den Start geht. Die Lieder wurden chronologisch angestimmt, verkündete Sänger Jens 'Petri' Petrat, der mit seiner Aura und seiner Stimme erstklassig zu einer Progressive Metal-Band passt. Allerdings war die Show alles andere als eine Ein-Mann-Vorstellung. Dafür sorgten die anderen Musiker, deren Instrumente kollektiv für ein Klangerlebnis der allerbesten Güte stehen. "Back To Life" bietet zehn Kompoitionen in einer Weise, die dem Genre zur Ehre reichen.
Gut passte, dass die Musiker abwechselnd etwas zur Entstehung der einzelnen Lieder sagten. Von Keyboarder Gunter Christian erfuhren die Besucher, dass die Entstehung eines Liedes einen durchaus trivialen Ursprung haben kann, wie das Ablösen von Tapete. Umso erstaunlicher ist es, welche Perlen die Akteure der 'Kunstfabrik' nach und nach aus diesem Prozess in Gemeinschaftsarbeit zauberten. Dieser Prozess kann schon einmal über mehrere Jahre dauern, verriet Gitarrist Thoralf Schulze. Er arbeitet übrigens als Musiklehrer. Auf der Bühne ist er nicht bloß Musiker, er zaubert die Töne aus seinem Instrument.
Gunter Christian, Bassist Ronald 'Ron' Losch und Schlagzeuger Ralph-Marcel 'Ralle' Dietrich haben ihre Aufgabe ebenfalls voll im Fokus und sorgten dafür, dass die CD-Präsentation aus dem Stand zu einem einmaligen Live-Erlebnis wurde. Viele Zuhörer hatten ein Funkeln in den Augen, sie strahlten geradezu. Man möchte fast sagen, sie lagen sich in den Armen. Durch den Donnerstag als Veranstaltungstag blieb es im Hellraiser noch überschaubar. Die Stimmung war gelöst, gemütlich, es ging familiär zu.
Freunde, Angehörige, Musikerkollegen und allen voran die Fans von Factory Of Art hatten sich eingefunden, um hautnah bei der Release-Party dabei sein zu können. Ein solches Format ist, so reizvoll es auch sein mag, keine Selbstverständlichkeit. Es spricht also für die Leipziger Formation, dass sie den Abend akribisch vorbereitet hatte. Das zeigte sich auch daran, dass Crew-Mitglied Marco bei unseren Recherchen immer schnell die passende Antwort parat hatte.
Zurück zum Geschehen auf der Bühne: Hier wirkten ausnahmslos alle Gastsänger bei den jeweiligen Titeln mit: Das Vocalensemble Amarcord unterstützte Factory Of Art gesanglich bei "Blessing In Disguise" und "Silent Room". Der 'Brüllonkel' Patrick Franken trat in einen musikalischen Wettstreit mit 'Petri' Petrat bei "Burning Winks". Sängerin Stephanie Brill aus Weimar glänzte mit ihrer passenden Stimme bei "Decadence", einem der längeren Stücke. Zusätzlich unterstützte Asis Nasseri von Haggard die Jungs von Amarcord. Dass sich die international gefragten A cappella-Sänger über Genregrenzen auf die Zusammenarbeit mit Factory Of Art eingelassen hatten, spricht für beide Seiten. Der Mehrwert ist offensichtlich. Der Einsatz von Amarcord im Hellraiser war beispielgebend. Aber es war auch eine gesunde Portion Spaß dabei.
Die Party war eine runde Sache. Das Erlebnis darf jetzt im Audio-Format verfeinert werden. Sicherlich kommt mancher Zuhörer schnell auf den Geschmack und zu dem Schluss, dass es sich bei dieser Musik wie mit einer guten Flasche Wein verhält, die mit zunehmendem Alter ihr Aroma verfeinert. Hier sprechen wir logischerweise von der Zahl der Durchläufe.
Mit der Release Party ist ein Stück der Spannung genommen, doch die Reise wird jetzt erst einmal beginnen. Im Albumtitel "Back To Life" steckt auch ein wenig Symbolkraft. Von 0 auf 100 in bester Qualität – das darf man Album und Konzert bescheinigen.
Dass dieses Comeback in der 'Heldenstadt' Leipzig, in der die Musik seit Jahrhunderten Geschichte schreibt, über die Bühne gegangen ist, sollte nach Möglichkeit ein gutes Omen sein. Leipzig war 1990 Gründungsort der Band, die Stadt steht zugleich für den Neustart und das aktuelle Album.
Factory Of Art haben die Messlatte mit ihrem Album recht hoch gelegt. Sie haben aber gleichzeitig den Beweis angetreten, dass sie ihre musikalische Botschaft gut live umsetzen können. Das ist ihnen am 6. Juni 2024 fraglos überzeugend gelungen.
RockTimes bedankt sich bei Marco von Factory Of Art.
Ein herzliches Dankeschön geht an Chrisi am Merchandising-Stand für den Drumstick.
Bildnachweis für alle Bilder des Events: © 2024 | Mario Keim | RockTimes
Line-up Factory Of Art:
Jens 'Petri' Petrat (vocals)
Thoralf Schulze (guitar)
Gunter Christian (keyboards, lead & backing vocals)
Ronald 'Ron' Losch (bass, backing vocals)
Ralph-Marcel 'Ralle' Dietrich (drums)
With:
Choir Amarcord (vocals – #3,4)
Stephanie Brill (vocals – #7)
Patrick Franken (vocals – #2)
Asis Nasseri (vocals – #3,4)
Setlist:
- Abysses
- Burning Wings
- Blessing In Disguise
- Silent Room
- Walking To The Place I Love
- Face Behind The Mask
- Decadence
- The Truth
- Behind The Lights
- Back To The Life
- Szenekenner und Gastronom Tonelli kündigt die Band an
- CD-Premiere live im Konzert
- Gitarrist Thoralf Schulze
- Der Frontmann als Stimmgeber und Moderator
- Keyboarder Gunter Christian
- Gut aufgelegt: Gastsänger Asis Nasseri von Haggard
- 'Brüllonkel' Patrick Franken unterstützt 'Petri' Petrat
- Schlagzeuger Ralph-Marcel 'Ralle' Dietrich
- Gut bei Stimme: Jens 'Petri' Petrat
- Bassist Ronald Losch und Drummer Ralph-Marcel Dietrich














1 Kommentar
Marco
30. Oktober 2024 um 10:19 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Hallo Mario und rocktimes.info,
das ist unglaublich und wir freuen uns sehr dass es dir so gefallen hat und dass sich der riesengroße Aufwand für die Aufnahmen, das ganze Drumherum für das Album und für die Release Party gelohnt hat. Das ist ja auch nicht jeden Tag der Fall, dass Menschen in unserem Alter ein Album veröffentlichen, dass so viel Zuspruch und gute Kritik bekommen hat und das ohne Plattenfirma und Schmiergeld Zahlung. Wir bedanken uns sehr über diesen hervorragenden Bericht und freuen uns auch in deinem Buch, „Konzertgeschichten -Von AC/DC bis ZZ Top – Fakten und Erinnerungen" vor zu kommen.
Liebe Grüße und bis hoffentlich bald Deine Factory of Art
Marco
PS:
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