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Janne Timmer – Konzertbericht, 27.07.2025, De Brauerij, Kranenburg-Niel

Am 07. Februar 2025 haben sich Janne Timmer und die Band Harlem Lake getrennt. Die 1999 geborene Musikerin geht nun ihre eigenen Wege.
Nach dem Split von der Blues Rock-Combo Harlem Lake trat sie bereits im Vorprogramm von The Cinelli Brothers auf. Wie weiterhin aus den Informationen auf ihrer Website hervorgeht, ist der Auftritt in De Brauerij, Kranenburg-Niel ihre »[…] first ever full headline show, where I’ll perform two full sets of my new music. […]«
De Brauerij schreibt zum Janne Timmer-Konzert unter anderem:
»[…] Janne Timmer war die rockige Frontfrau von Harlem Lake und kommt zu De Brauerij, um ihren künstlerischen Weg fortzusetzen. Denn hinter ihrer energiegeladenen Bühnenpersönlichkeit steckt mehr: mit vielseitiger Stimme am Klavier spielt sie eine intime Performance ihrer eigenen neuen Musik voller Soul, Gospel und Blues. Timmer ist ein echter Gefühlsmensch und wer ihre Texte studiert, könnte zu dem Schluss kommen, dass die 26-jährige Songwriterin vielleicht sogar eine hoffnungslose Romantikerin ist. […] Ihr Sound basiert auf Einflüssen aus Blues, Soul, Americana und Singer-Songwriter. Für Fans von Carole King, Bonnie Raitt, Beth Hart, Lizz Wright & Jon Allen. […]«

Janne Timmer im Juli 2025 in De Brauerij Kranenburg-Niel

Janne Timmer im Juli 2025 in De Brauerij Kranenburg-Niel

Janne Timmers erster Headliner-Auftritt sorgte für Begeisterung und am Ende des fast einhundertminütigen Gigs für Standing Ovations.
Während des Konzerts in De Brauerij, Kranenburg-Niel, kündigte die Musikerin ein Debütalbum mit tollen Musikern, darunter auch eine Horn-Section, sowie einem klasse Produzenten an. Namen wurden nicht genannt. Bei der präsentierten Musik sind die Erwartungen an ein erstes Album hoch. Wahrscheinlich kommt der erste Tonträger im Herbst 2026 auf den Markt.
Bei diesem Gig konnte die Künstlerin ihr bemerkemswert-kreatives Potential voll ausschöpfen. Vorzüglich begleitete sie sich auf dem elektrischen Piano und ihre Stimme war einfach zum Niederknien. Sentimental, aufgewühlt, nachdenklich, melancholisch und bis in die höchsten Tonlagen singend, gab es zuhauf Gänsehaut-Momente.
Auf eine beeindruckend-überzeugende Art kehrte Janne Timmer innere Gefühle – nicht nur Worte – nach außen. Die authentischen und autobiografischen Lyrics waren in Worte gefasste Poesie.

Janne Timmer (vocals, electric piano)

Janne Timmer (vocals, electric piano)

Ihre neuen Songs kombinierte sie mit älteren Liedern.
Die Blues-Ballade "Dear Times" stammt aus dem Harlem Lake-Fundus.
Die Protagonistin griff bei ihrem denkwürdigen Auftritt nur auf zwei Coversongs zurück. Einerseits war es "Yesterday" von The Beatles und andererseits Crosby, Stills, Nash & Youngs "Almost Cut My Hair".
Schon beim Piano-Intro von "Yesterday" konnte man erahnen, dass ihre Version einen persönlichen Charakter haben würde. So bot Janne Timmers Interpretation, versehen mit herrlichen Phrasierungen, insgesamt eine sehr individuelle Auslegung des The Beatles-Klassikers. Dem stand später die "Almost Cut My Hair"-Lesung in Nichts nach.

Natürlich gab die Musikerin, unterstützt durch viel Mimik sowie Gestik, zu fast jedem Song Hintergrundinformationen, die zum Teil auch lustig waren. Viele Kompositionen rankten sich um das Thema Beziehungen. Beziehung zu Familienmitgliedern, Beziehungen zu Bekannten und auch (ehemaligen) Freunden. So sang sie auf ganz unterschiedliche Art und Weise über die kleinen und großen Belange, die das Leben bestimmen. "Black Coffee & Cigarettes". Ein ehemaliger Freund startet mit einem schwarzen Kaffee und einer Zigarette in den Tag. Nur mit dem Küssen war es dann etwas komisch.

Etwas weit hergeholt, aber dann doch so fantasievoll-treffend. Nach ihrer Erklärung ergab der Songtitel "Myosotis" Sinn, denn es ging um das Nichtvergessen. Ein Onkel war schwer erkrankt und so kam es zu diesem Namen für den Song. »[…] Don’t forget me […]«. Melancholie mit einem Silberstreif am Horizont.

Mit einer fröhlichen Melodie versehen, performte sie "Cheating", den Blues des Zweifelns. Den Konzert-Opener "True Story Of A Love Song" schmückte sie mit jazzigen Anteilen und "Criminal" verband Janne Timmer mit viel Drive und sentimentaler Einkehr.

Selbst ein Lied über Brotkrumen ("Bread Crumbs") war möglich. Mit Beteiligung des Publikum-Chores, der (»[…] I better get down to the bakery […]«) sang, kam es zu einem der vielen Highlights. Persönliche Randbemerkung: Wer nie im Bett gefrühstückt hat, weiß nicht, wie sehr Brötchenkrümel picken können. Bereits am Beginn des Gigs zeigte sich bei "I Wish I Knew How", dass Janne Timmer verdammt viel Soul in ihrer Stimme hatte. "Beautiful" machte seinem Namen alle Ehre. Der Groove von "Crazy Mad" motivierte das Publikum zum rhythmischen Klatschen und das abschließende "Love Theft" rundete den hervorragenden Eindruck des sehr gut besuchten Janne Timmer-Auftritts ab.
Zusammenfassend spielte Janne Timmer den Soundtrack ihres Lebens. Bis dato zumindest.

Für den klasse Sound geht ein Danke an Peter Rutten.
RockTimes bedankt sich bei Joost Brauer für den Platz auf der Gästeliste.
Am 10. August werden Guy Verlinde & Tom Eylenbosch in De Brauerij, Kranenburg-Niel, erwartet.

Bildnachweis für alle Bilder des Events: © 2025 | Joachim Brookes | RockTimes


Line-up Janne Timmer:

Janne Timmer (vocals, electric piano)

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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