Die beiden "Espaço"-Improvisationen des Øresund Space Collective (ØSC) stammen vom September 2023 und wurden im Éstudio Paraíso nas Nuvens, augenommen.
Gemixt und gemastert haben Dr Space, Jonathan Segel (Camper Van Beethoven) sowie Hasse Horrigmoe.
Aus den englischsprachigen Linernotes der vorliegenden Platte geht unter anderem hervor, dass in den Sessions insgesamt dreizehn Stunden »[…] of magical music over a week […]« aufgenommen wurden.
Weiter heißt es:
»[…] There was a lot of experimenting and many ideas flowed. These two pieces of music were very special and meditative in someways. Umma reminded me [Dr Space, Anm. d. Red.] of 1970 Pink Floyd in many ways, thus the title. […]«
Ob "Birim Magic" wirklich magisch ist, gilt es noch zu ergründen. Allerdings ist die Nummer mit ihren knapp zweiundvierzig Minuten Spielzeit bemerkenswert.
Getragen von einer unglaublichen Gelassenheit ist alleine "Umma" schon so etwas wie magisch.
Es fällt schwer, sich an einen Track mit der Länge von gut über vierunddreißig Minuten erinnern zu können, der eine so faszinierende ØSC-Gelassenheit verbreitet, wie diese Improvisation.
Alle Instrumente wie Synthesizer, Geige, Keyboards, Gitarre und Bass stehen während dieses ruhigen Gleitens im Weltraum im Vordergrund. Besonders hervorzuheben sind die Klang-Variationen, die uns Luis mit seinem Gong kredenzt.
Phasenweise wohnt diesem Stück etwas Dramatisches sowie Spannendes inne und wenn hier von Gelassenheit, relaxter Atmosphäre oder Entspannung gesprochen wird, dann sind diese Sounds meilenweit entfernt von Fahrstuhlmusik. "Umma" wurde ohne Schlagzeug oder Percussion gespielt. Der von Dr Space gezogene Vergleich mit Pink Floyds "Ummagumma" kann in Ansätzen nachvollzogen werden.
Das afrikanische Birimbau ist ein ziemlich einfaches Instrument, bestehend aus einer an einem Bogen gespannten Saite. Wie aus dem Internet hervorgeht, dient als Resonanzkörper ein Kürbis und die unterschiedlichen Töne können durch einen Stock, einen Stein oder Münze erzeugt werden.
Mal schauen, wohin uns die "Birim Magic"-Reise führt.
Hasse sowie Tito stellen uns das Birimbau in knapp sieben Minuten ausgiebig vor. Dieses Instrument verfügt für die erste Zeit über ein Alleinstellungsmerkmal und die diversen Klänge sind sehr bodenständig. Erstaunlich, was man auf einer Saite an Sounds alles entwickeln kann. Es lohnt sich, alleine diese Passage – am Ende mit Percussion verfeinert – öfter zu hören.
Handtrommeln führen uns dann in einen schwebend-galaktischen Raum, in dem sich die Leute vor den Lautsprechern stante pede wohl fühlen. Diverse Klänge – auch von der Violine – umgarnen unsere Trommelfelle und hier ist in gewisser Weise ebenfalls Entspannung angesagt. Die strahlt allerdings eine ganz andere Stimmung aus, als in der ersten Nummer.
Mittendrin sorgen die Synthesizer für herrlich schwebende Akzente und dann sind da noch die Gitarren, die bei dieser Improvisation emsig Fäden in Richtung Boden knüpfen. Klasse!
Tito sorgt für prägende, teilweise im Vordergrund stehende Rhythmik und das Stück nimmt im weiteren Verlauf an Dynamik und zupackendem Rock zu. Der Gong ist auch wieder mit von der Partie und die Gitarren sind die treibenden Kräfte.
Ja, "Birim Magic" ist von magischem Charakter.
"Espaço" vom Øresund Space Collective enthält nur zwei Improvisationen, die wieder einmal das besondere Niveau dieser Space Rock-Combo verdeutlichen.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.
Line-up Øresund Space Collective:
Jonathan (violin – #1, guitar – #1,2)
Hasse (bass – #1,2, brimbau – #2)
Dr Space (synthesizers – #1,2)
Luis (guitar – #1,2, gong – #1,2, noise box – #1,2)
Larry (Rhodes – #1)
Tito (brimbau – #2, drums – #2, percussion – #2)
Tracklist "Espaço":
- Umma (34:17)
- Birim Magic (41:51)
Gesamtspielzeit: 76:09, Erscheinungsjahr: 2024



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