Die aus San Francisco stammende Künstlerin Phoenyx veröffentlichte Anfang April 2021 ihr Debütalbum "U R Welcome".
Fast schon einen Weltrekord stellt Phoenyx mit der Zeit bis zur Fertigstellung der Platte auf. »[…] Für mich ist dieses Album etwas ganz Besonderes. Man könnte sagen, dass es 20 Jahre in der Mache war, aufgebaut auf Vertrauen, Loyalität und ständiger Kommunikation. […]«
Der Promoter verspricht eine »[…] leidenschaftliche Mischung aus R’n’B, Pop, Jazz und Rock. […]«
Phoenyx ist »[…] Singer-Songwriterin, Spoken-Word Künstlerin, High Fashion Model, Tänzerin, Choreografin, Kampfsportlerin und Broadway Alumni (Hairspray). […]«
Randbemerkung: »[…] Und sie war einmal das Po-Double für Missy Elliot, als sie neben Madonna tanzte. […]«
Vor der "U R Welcome"-Veröffentlichung gab es bereits die beiden Singles "Not Built To Break" sowie "Stop Killing Us". Letzterer Song setzt sich ein »[…] für Einigkeit und gegen Polizeibrutalität und Waffengewalt. […]«
Natürlich sind die beiden Singles auch auf dem Album.
Mit von der Partie sind Saxofonist Keith McKelley (David Foster, Usher oder Mary J. Blidge) oder Gitarrist Henrik Danhage (Evergrey).
Er ist Bandkollege von Jonas Ekdahl (Co-Writer und Co-Produzent von "Not Built To Break")
Ein Teil des Albums wurde in den legendären Revival-The Complex-Studios in Los Angeles aufgenommen. Dort waren unter anderem Prince, Quincy Jones, Lionel Richie, The Eagles, Neil Young, Weather Report oder Barbra Streisand Gäste.
Fünfzehn von siebzehn Tracks wurden von Daniel Troha co-komponiert und produziert.
"For The Queen (Intro)" wird unter anderem von gewaltigen Drum-Beats geprägt.
Phasenweise verorten sich der Gesang und weitere musikalische Zugaben im fernöstlichen Milieu. Fast schon hypnotische Streicher-Sounds lassen einen aufhorchen und dann ist da noch dieser furchteinflößende Lacher aus Michael Jacksons Lied "Thriller". Der Album-Starter ist vielschichtig arrangiert und lässt aufmerken.
Wie bereits erwähnt, ist "Not Built To Break", bei dem Jolina Drews (Tochter von Jürgen Drews) als Co-Autorin fungierte, auch mit von der Track-Partie. Mit Fingerspitzengefühl zusammengesetzte Rhythmen und synthetische Klang-Spielereien rücken Phoenyx' soulvolle Stimme in den Vordergrund. In Chorgesang eingebettet, singt die Künstlerin emotionsgeladen und überzeugend. Klasse Song!
Ganz am Ende des Albums hat man "Stop Killing Us" platziert. In dieser fast schon schwebenden Nummer freuen wir uns über die teilweise einfließenden Spoken Words der Protagonistin. Die vehement rockig solierende E-Gitarre von Henrik Danhage bildet den tollen Kontrast zum weiteren Umfeld. Hammer!
Paul Abduls "Straight Up" wird erfolgreich mit eigenen Beiträgen gewürzt und so entwickelt sich diese Lied zu einem weiteren Hinhörer.
Warum es auf dem Cover einen Warnhinweis bezüglich der Texte gibt, wird spätestens bei "You Can’t Fuck With Me" verständlich. Hier kommt es in erster Linie auf die Lyrics an. Musikalisch wird durchaus energisch zugepackt.
Es wäre ein Ding, wenn Phoenyx nicht auch etwas für den Dancefloor übrig hätte. "Tip" ist da einen Besuch wert. Die Keyboard-Läufe weisen eine Verwandtschaft zum Jazz auf. Darf ich bitten, bevor die Tanzfläche zu voll wird.
Phoenyx liefert uns diesen Track auch gleich als verlangsamte Version. Herrlich, wie es nach einer akustischen Gitarre klingt. Ja, bei "Tip (Slow Version)" kann man gleich auf der Tanzfläche bleiben und man kommt sich näher. Hinhörer!
Vom Songtitel her passt "Dancing In The Night" wie die Faust aufs Auge. Die Zeiger der Uhr ticken auf Mitternacht zu und man hat sich angeschmiegt. Super, wie das vom Jazz erfüllte Keith McKelley-Saxophon der Nummer seinen Stempel aufdrückt. Am Ende geht es für einen kurzen Moment flott zu.
"How Could You " ist eine wunderschöne Ballade.
Bemerkenswert ist, wie akustische oder elektrische Gitarren Sounds prägen.
Man sollte den toll arrangierten Songs weitere Hördurchgänge gönnen, um deren Komplexität voll zu erfassen.
Auch wenn es eine Ewigkeit bis zur Fertigstellung gedauert hat, kommt "U R Welcome" von Phoenyx wie eine Einheit daher.
Kompetent und geschickt werden verschiedene Stile gemixt.
Phoenyx überzeugt auch noch durch ihren Gesang und bezieht zu aktuellen politischen wie gesellschaftlichen Themen deutlich Stellung.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.
Line-up Phoenyx:
Phoenyx (vocals)
Keith McKelley (saxophone)
Daniel Troha
Henrik Danhage (guitar)
Tracklist "U R Welcome":
- For The Queen (Intro)
- Airship
- Not Built To Break
- Deep Inside
- Tip
- How Could You
- You Can’t Fuck With Me
- Who I Am
- I Don’t Know Why
- Let Me Get You High
- Be About It
- Straight Up
- That’s What He Said (Ninja)
- Tip (Slow Version)
- Dancing In The Night
- Music
- Stop Killing Us
Gesamtspielzeit: 53:35, Erscheinungsjahr: 2021



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