«

»

Rob Collins & Paddy Boy – Konzertbericht, 19.12.2025, Butze by Falko, Tönisvorst

Die Butze by Falko in Tönisvorst schließt ihre Pforten. Aber es geht fast nahtlos weiter im ehemaligen Bürgerhaus, Kempen, das jetzt den Namen Kemp Inn trägt. Hier geht es zu den Kulturveranstaltungen.
Für das letzte Konzert in der Butze by Falko stand am 19. Dezember 2025 das Duo Rob Collins & Paddy Boy auf der Bühne.
Bei diesem nun endgültig finalen Gig in der Butze by Falko war RockTimes dabei.
Aus den Informationen des Veranstaltungsorts bezüglich Rob Collins & Paddy Boy entnehmen wir unter anderem: »[…] Rob & Paddy sind seit vielen Jahren in den unterschiedlichsten Bands und Projekten tätig. Gemeinsam servieren die beiden Profimusiker seit fast 20 Jahren als Rob Collins & Paddy Boy ein buntgemischtes Coverprogramm. Zwei Stimmen, Gitarre, Looper! […]«

Den Sänger und Harper Rob Collins bringt man auch mit der Blues Rock-Formation Hot’n’Nasty in Verbindung.
Paddy Boy Zimmermann ist Frontmann der The Paddy Boy Zimmermann Band.
Im Mai 2024 brachte das Trio das viel gelobte Album The Paddy Boy Zimmermann Band auf den Markt.
Darüber hinaus ist Paddy Boy Zimmermann mit Chris Kramer aktiv. Im April 2025 erschien das gemeinsame Album Tales Of Tampa.
Paddy Boy »[…] arbeitet hauptberuflich als Studio- und Livegitarrist und erteilt privaten Gitarrenunterricht in seiner eigenen Schule namens Paddy’s Gitarrenunterricht in Mönchengladbach. […]«

Rob Collins & Paddy Boy im Dezember 2025 in der Butze by Falko Tönisvorst

Rob Collins & Paddy Boy im Dezember 2025 in der Butze by Falko Tönisvorst

In knapp über einhundertsechzig Minuten sorgten Rob Collins & Paddy Boy für überschwängliche Stimmung in der Butze by Falko.
In ihrer grandiosen, ja geradezu spektakulären sowie von Individualität geprägten Show, boten die beiden Akteure einen Streifzug durch die History der Musik.

Zeitlich gesehen hatte der Trip in die Vergangenheit seine Wurzeln bei "Gimme Some Lovin'", im Original von der Spencer Davis Group, beziehungsweise beim Super-Groover "Papa Was A Rolling Stone" (The Temptations) oder "Sympathy Für The Devil" von The Rolling Stones. Ein weiterer Schwerpunkt des musikalischen Ausfluges lag in den Achtzigerjahren. Durch die ausgewählten Hits und Klassiker hatte dieses Jahrzehnt doch seine guten Seiten. Solche Perlen waren Bruce Springsteens "I’m On Fire", "Personal Jesus" von Depeche Mode, Jethro Tulls "Locomotive Breath" oder "Easy (Like Sunday Morning)", einem Motown-Hit der Commodores.

Auf der Bühne sah man ein Duo, aber das Publikum hörte ein Quartett.
Paddy Boy, nicht nur ein Maestro der Fantasien auf der akustischen sowie elektrischen Gitarre, sondern auch ein Meister der Loop-Station.
Durch den effektvollen Einsatz des Loopers verwandelte er das Duo zu einer Band mit Bass und Schlagzeug.
Paddy Boy demonstrierte die Funktionsweise eines Loopers, den er »[…] als so etwas wie einen digitalen Kassettenrekorder […]« bezeichnete. Zu Bass- und Schlagzeug-Sounds servierte er ein klasse Intermezzo nach Jimi Hendrix-Art.

Dem Funk in Songs wie "Kiss" von Prince, Stevie Wonders "Superstition" oder "Word’s Up" (Cameo) übertrug das Duo in seine individuelle Welt der Fantasien.
John Mayers "Gravity" war sanft wie eine leichte Brise, Musik wie Balsam.

Im zweiten Teil des Gigs war Pink Floyd-Time angesagt. "Another Brick In The Wall", mit von Paddy Boy auf der E-Gitarre nachempfundener Hubschrauber-Simulation, sowie dem »[…] we don’t need no education […]«-Teil aus "Another Brick In The Wall Part 2" zog Runden durch die Location. Paddy Boy allein auf der Bühne. Hier hatte er seinen großformatigen Solo-Lauf, angetrieben von einer prägenden Individualität.
Dann wieder mit Rob Collins, folgte noch ein klasse interpretiertes "Wish You Were Here".
U2s "With Or Without You" entpuppte sich als ein Looper-Höhepunkt mit Publikums-Chor. Ebenfalls kräftig mitgesunden wurde bei "Don’t You Forget About Me" von den Simple Minds.

Rob Collins präsentierte sich als ein variantenreicher Sänger. Er konnte auch in höheren Tonlagen voll überzeugen und beeindruckte durch eine aussagekräftige Mimik und Gestik.
Seine Harp-Einsätze prägte Rob Collins, je nach Song-Stimmung, sanft oder geradezu furios-rockend.

Sein Mundharmonika-Intro für "Mit 18" (Marius Müller-Westernhagen) war der Treibstoff für den in deutscher Sprache gesungen Rock’n’Roll. Rob Collins Harp verfeinerte "Gravity" mit einer wunderschönen Sehnsuchts-Melodie und sein Alleingang in Tom Pettys "Mary Jane’s Last Dance" war zum Niederknien.

Bei den doch ziemlich frischen Außentemperaturen war AC/DCs "You Shook Me All Night Long" eine Heizung für das Herz. Man garnierte die Nummer mit Deep Purples "Smoke On The Water" sowie einem "(You Gotta) Fight For Your Right (To Party)"-Intermezzo. Zu Paddy Boys echten Riffs spielten viele Leute auf seine Aufforderung hin Luftgitarre. Am Ende dieses Tracks imitierte Paddy Boy ein Scatching auf den sechs Saiten seiner E-Gitarre.

Musik ist immer eng verbunden mit Gefühlen, besonders bei Konzerten. Da gibt es keine Gelegenheit zum Nachbessern. Das Duo beeindruckte durch musikalische Abenteuer für die Ohren.
Jeder Song gab dem Publikum Anlass mitzusingen. Natürlich gab es auch Situationen, in denen das Duo dazu motivierte, mitzumachen. Als sehr textsicher erwies sich eine Gruppe von Anwesenden, die es kaum erwarten konnten, dass Rob Collins oder Paddy Boy mit den Lyrics einstiegen.
Durch die Auswahl von Songs machte einem das Duo deutlich, dass die Achtziger doch gute Musik hervor brachten. Zum Beispiel "Tainted Love" nach der Soft Cell-Version.

Es war ja das letzte Konzert in der Butze by Falko.
Dem gesamten Team, hier seien stellvertretend Nadine, Ralf (beide für die stets freundliche Bedienung) und Markus, der auch für das tolle Bühnenlicht sorgte, genannt, widmete man ein zehnminütiges, hier sehr passendes, "Heroes" von David Bowie.

Zugabe. Prince. "Purple Rain". Ein letztes super E-Gitarren-Solo, auch im Tapping-Modus, von Paddy Boy sowie einem gelungenen Fade-Out bis zu einer Sekunde Stille. Dann folgte ein letzter Applaus, den sich das Duo voll und ganz verdient hatte.

Ein großer Dank an Rob Collins & Paddy Boy für eine stets zündende Song-Auswahl, die durch ihre ganz persönliche Interpretation einen besonderen Charakter erfuhren und für das Publikum Zapfsäulen der Emotionen waren.

RockTimes bedankt sich bei Christoph Wefers für den Platz auf der Gästeliste.
Am 05. Januar 2026 geht es im Kemp Inn mit der Go Music von Martin Engelien weiter.

Bildnachweis für alle Bilder des Events: © 2025 | Joachim Brookes | RockTimes


Line-up Rob Collins & Paddy Boy:

Rob Collins (vocals, harmonica, percussion)
Paddy Boy (vocals, acoustic guitar, electric guitar, loop station)

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
Über mich
Meine Seite Im Archiv
Mail: joachim(at)rocktimes.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>