Ein Rückblick, oder die Betrachtung von Vergangenem in der Erinnerung, das beinhaltet Einiges, das sich zwischenzeitlich hinsichtlich der Betrachtung bereits verändert haben kann. Denn die eine oder andere Meinung zum Zeitpunkt ihres Bestehens kann nachschauend positiver oder negativer Entwicklung unterworfen sein. Das betrifft grundsätzlich vorrangig Dinge der persönlichen Betroffenheit, des täglichen Lebens, und dazu zählt sicher für uns, die sich für RockTimes engagieren, auch diese Arbeit, für einige wesentlicher, für andere unwesentlicher.
So betrachte ich meine Mitarbeit für RockTimes als Etwas, das für mich zu den wesentlichen Dingen des Lebens zählt, allein aufgrund der Tatsache, dass ich mich für Musik interessiere, seit ich etwa zehn Jahre alt war. In meinem Impressumseintrag kann man das Alles nachlesen.
Musik ist für mich etwas Wichtiges, etwas, dass sich im Alltag als wichtiger Faktor etabliert hat, weil es Stimmungen ausdrücken, auslösen oder auffangen kann. Und dazu zählt für mich auch heute und aktuell noch, dass ich mich musikalisch gerne breit orientiere, weil jedes Musikgenre mit anderen Stimmungen behaftet ist. So gibt es Zeiten, in denen ich keinen Jazz hören mag, sondern ein Blues tröstlich wirken kann, etwas Bluegrass aufheitert oder klassische Musik zur Entspannung beitragen kann.
Einerseits scheint eine Art Restriktion vorzuliegen, wenn sich unser Magazin RockTimes nennt, doch andererseits schätze ich es, wenn auch andere Richtungen integriert werden. Hierzu bedarf es natürlich auch einer breiten Schar von Mitarbeitern*innen. Leider werden diese, rückschauend betrachtet, eher weniger als mehr. Es ist einfach schade, dass man – wahrscheinlich dem Zeitgeist geschuldet – immer weniger Interessierte findet und finden wird, die sich unserer Themen annehmen wollen. Das ist letztlich auch Bestandteil einer Rückschau, die ich in Verbindung meiner Mitarbeit bei diversen Musikforen betrachte, denn auch dort wachsen Oberflächlichkeit und Desinteresse. Insofern ist es mit Sicherheit wichtig, dass wir die Fahne hochhalten, solange es noch genügend 'Fahnenträger' gibt.
Rückschauend auf musikalische Entwicklungen stelle ich fest, dass es Newcomer zusehend schwieriger haben, wenn sie nicht auf eine gewisse Schiene aufspringen und sich Trends beugen und sich anpassen. In diesem Zusammenhang hatte ich mir auch entsprechende Gedanken gemacht, hinsichtlich der Thematik Hype und Megastar. Gerade anlässlich eines Rückblicks fiel mir hier besonders negativ der Rummel um Taylor Swift auf.
Doch bei uns finden sie Gehör – Newcomer wie Außenseiter. Auf viele haben wir hingewiesen, hier nur einige Beispiele, die noch relativ frisch sind: J.C. Cinel (Where The River Ends), Jim Eannelli (Just Deserts), Topas (Topas), oder James Harries (Hiraeth) Auch Blues und Jazz fanden im Jahr 2024 erneut Berücksichtigung, und haben unser Spektrum doch recht farbenfroh aussehen lassen.
Nun, welche persönliche musikalische Ereignisse haben mich besonders berührt? Zum Einen sicher Veröffentlichungen von auch vielen relativ Unbekannten, wie zum Beispiel Morpheus Trance mit "In Trance We Trust", "Stay Together" von Surensemble And Friends, beide aus dem Bereich des fusionierenden Jazz, aber auch gestandene Musiker wie der gereifte Greg Copeland, der mit seiner EP "Empire State" eine für mich wichtige Veröffentlichung im Bereich Singer/Songwriter/Americana vorlegte. Dann war es eine feine Scheibe aus dem Genre des Modern Jazz, die belgische Band Cinema Paradiso, die mich mit "Empty Empty" hat fesseln können. Und schließlich hat 'mein Kumpel' Ted Russell Kamp mit California Son eine starke Scheibe vorgelegt, die seinen Ruf als ernst zu nehmender Rockmusiker endlich weiter etablieren sollte. Er stellte sich auch dieses Jahr wieder mit einer Live-Show in Sande vor, die ich nicht rezensierte, aber ihr beiwohnte.
Darüber hinaus hatten mich live jedoch auch folgende Konzerte sehr überzeugt: Michy Reincke im Pumpwerk Wilhelmshaven, Rob McHale in der Thomaskirche Wilhelmshaven-Neuengroden, Nico Rivers in der Scharfen Ecke Sande sowie Tom Mank & Sera Smolen, ebenfall in der Thomaskirche Wilhelmshaven-Neuengroden.
Und noch etwas ganz Persönliches hat mich in diesem Jahr sehr berührt. So haben meine Frau und ich erlebt, wie sich die Freundschaften insbesondere zu Rob McHale und seiner Partnerin Meg, zu C. Daniel Boling und seiner Frau Ellen, zu Nico Rivers und seiner Partnerin Emily Graham-Handley, zu Valery Ponomarev sowie zu Ted Russell Kamp vertieft haben und wir mit dem Schauspieler und Musiker Hubertus Rösch einen neuen Freund gefunden haben. Wir danken Ihnen dafür.
In diesem Sinne, viele guten Wünsche für ein positives nächstes Jahr.
Wolfgang




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