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Blackyard Riot / It Might Get Loud – Digital-Review

Blackyard Riot / It Might Get Loud

Blackyard Riot wurde 2023 von den beiden Musikern, Sänger und Gitarrist Dersim Tugal (Ex-Blackbird) und dem Schlagzeuger Lars 'Pank' Lunova (Sin City) gegründet, die bei einem Versuch, einen Song in Tugals Tipp Tipp Homestudio zu recorden, feststellten, dass »uns das dann gut von der Hand ging«.
Gedacht war das Ganze in erster Linie als Projektidee der Beiden. Neben Lars 'Pank' Lunova sind weitere Mitglieder der Sin City-Band mit an Bord, nämlich Basser Patrik Apel und Porty Portner, letzterer hier als Gastsänger. Ergänzt wird die Band durch Nico Kenner als Rhythmusgitarrist, der in einer Motörhead-Tribute-Combo spielte. Portner teilte sich den Gesang mit Dersim Tugal und übernahm somit für sechs Songs die Lead Vocals.

Alle Beteiligten betonen ausdrücklich, dass Blackyard Riot keine Konkurrenz zu Sin City ist. Einige der Sin City-Mitglieder wollten lediglich etwas kürzertreten, somit nahmen die übrigen die Gelegenheit wahr, eigene Lieder zu komponieren und auch zu spielen. Die Texte für die Blackyard Riot-Songs schrieb Lars Lunova.

Und wie klingen die Songs auf dem Album "It Might Get Loud", welches übrigens, ganz old school nur als Schallplatte in rotem Vinyl als Tonträger erworben werden kann und für das sich die Band immerhin zwei Jahre Zeit gelassen hat?

Um ehrlich zu sein, nachdem ich der Scheibe mehrere Hördurchgänge gegönnt habe und mich diese frischen, abwechslungsreichen, rotzig-knackigen und pulsierenden Stücke regelrecht weggepustet haben, überkamen mich dabei richtig wehmütige Erinnerungen sowohl an Krokus als auch die frühen Gotthard, damals – als diese Band wirklich noch rockte.
Mit dieser Platte hat die Band wirklich ein fettes Brett auf Konserve gebrannt und mich völlig aus den Socken gehauen.

Mit "Rollin' Tunder", bei dem sich die beiden Goldkehlchen Tugal und Portner gegenseitig das Mikro zuwerfen, knallt uns die Band bereits einen amtlichen Nackenbrecher vor den Latz und zeigt, wohin die Marschrichtung auf dem Rundling läuft. He, he – reckt die Fäuste in die Luft – und ja – man schnuppert ordentlich AC/DC -Luft.

Die Mannen um Dersim Tugal lassen nichts anbrennen, die Gitarren sägen und kreischen, hin und wieder gibt es ein richtig feines Solo – arschtight gespielt, dazu perfekt eingesetzter Backgroundgesang, so dass man unweigerlich dazu neigt, den Regler schon mal bis zum Anschlag aufzudrehen. Sie 'drohen' also nicht umsonst mit der wuchtig groovenden, stampfenden Stadionhymmne "It Might Get Loud"!

Das starke "Higher" wurde bereits länger schon als Single ausgekoppelt, bei dem die 'alten Hasen' ihr Können an der Klampfe bestens in Szene setzen. Das Teil fluppt ins Ohr, ob man es nun will oder nicht.

Mein Favorit ist "Light 'Em Up", das mit einem leicht verzerrten Gitarrenintro beginnt, bis dann Porty Portner das Mikro übernimmt. Im Hintergrund ertönt ein satter Backgroundgesang und Portner singt dazu, als ginge es um sein Leben. Ab Minute 3:24 schreddern die Gitarren sehr AC/DC-like, gewürzt mit – wir ahnen es schon – hymnenhafte Background-Gesang der übrigen Band-Mitglieder, die dem Stück eine ganz besondere Wucht verleihen. Alle Daumen nach oben.

Eigentlich ist es müßig, jeden Song einzeln zu sezieren, denn das Album ist einfach eine rundum gelungene Scheibe, ohne dass sich darauf ein Rohrkrepierer verirrt hat und die ich jedem Fan von AC/DC, Krokus, Backyard Babies oder auch frühe Gotthard wärmstens ans Herz lege.
Ecken und Kanten bleiben, hier wurde nichts geschönt und glattgeschliffen. Die Songs kommen, wie aus der Hüfte geschossen.

Ich kann es mir nicht verkneifen, aus dem Anschreiben zu zitieren, denn besser kann man die Band und deren Album kaum beschreiben: »Tugals Stimme? Ein knurrender Mix aus Wut, Whiskey und Straßenstaub – roh, kompromisslos, unverkennbar. Zusammen treiben sie den Sound kompromisslos voran, während Patrik Apel (Bass) und Lars Lunova (Schlagzeug) ein rockfestes Fundament legen, auf dem jeder Song wie ein Felsen steht.«


Line-up Blackyard Riot:

Dersim Tugal (guitar, vocals – #1,4,6,10)
Nico Kenner (guitar, backing vocals)
Patrik Apel (bass, backing vocals)
Lars Lunova (drums, backing vocals)

With:
Porty Portner (vocals – #1-3,5,7-9)

Tracklist "It Might Get Loud":

  1. Rollin Thunder
  2. All Known Man
  3. It Might Get Loud
  4. Higher
  5. The Wolf
  6. (Not The One To) Blame
  7. It’s Allright
  8. Poor Man
  9. Light 'Em Up
  10. Hell On Wheels

Gesamtspielzeit: 43:00, Erscheinungsjahr: 2025

Über den Autor

Ilka Heiser

Hauptgenres: Classic Rock, Blues Rock, Heavy Rock
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