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Bad Penny feat. Bob Bales / The Dullahan – CD-Review

Bad Penny macht gemeinsame Sache mit dem irischen Musiker Bob Bales. Auf "The Dullahan" nicht zum ersten Mal, denn Bob Bales, der mittlerweile seinen Lebensmittelpunkt in Erfurt hat, war bereits ein willkommener Gast auf Live In Berlin.
Die Rostocker Band um Ola van Sander spielt für die vorliegende Platte nicht nur mit dem bereits genannten Künstler sondern die Liste der weiteren Gäste ist verdammt lang und verpasst der Scheibe eine musikalische Bandbreite, die man wahrlich nicht so oft erleben darf.
Neben je einem Song von Rory Gallagher und – vielleicht eine kleine Überraschung – einem Track aus dem Fundus von Neil Young gibt es bei den sechzehn Liedern nur noch Eigenkompositionen von Bob Bales und Bad Penny beziehungsweise Traditionals. So gehört es sich, zumal "The Dullahan" voll von besonderen Ereignissen ist.

Mit sechsundfünfzig Minuten Gesamtspielzeit darf sich der Hörer auf eine prächtige Stimmung freuen.
Die steigert sich auch noch von Track zu Track. Zwischen "Wexford Fishman" und "Here We Go Again" ist enorm viel los und diese musikalischen Leckerbissen gilt es zu beschreiben.
Vielleicht beginnen wir mit "Storm Over Rostock", der Bad Penny-Heimatstadt. Unerwartet ist das Stück gar nicht so stürmisch, allerdings verfügt zumindest die Stimmung phasenweise über einen bedrohlichen Charakter. Der Duettgesang mit Stefanie Koepp am Mikrofon ist fantastisch. Von ihrer Stimme kann man gar nicht genug bekommen. Aber keine Sorge, das gerade genannte Lied ist nicht ihr einziger Einsatz auf "The Dullahan". Sie verzaubert den Hörer gleich in sechs Songs und es geht schon mit dem rockenden Opener "Wexford Fishman" los. Sie ist mit ihrer fantastischen Stimme nicht sofort dabei, aber wenn sie dann mit von der Partie ist, bekommt das Stück eine atmosphärische Wendung. Stefanie Koepp bildet so einen herrlichen Kontrast zu den männlich-tiefen Stimmen und dem Chor. Treffer! Großartig!

Schließlich hat "The Baltic Song" auch etwas mit dem Ostsee-Umfeld zu tun. Da hat die Ostsee was zu sagen und auch diese Folk-Ode mit ihrer entspannten Stimmung ist ebenfalls sehr gelungen.
"Captain Kennedy (Folk Version)", die Neil Young-Nummer rockt mit den Fingern weit weg von der Handbremse. Zwischen den Bremsscheiben und –klötzen ist verdammt viel Luft. Herrlich, wie dieser Track abgeht. Da wird die Heimatstadt der Band quasi zum folkigen Rockstock.
Mit anderer Instrumentierung schließt sich "Ride Through The Night (Folk Version)" gleich an und keiner hat etwas dagegen, das Tanzbein zu schwingen.

Ersetzen wir herrlich durch wunderschön, dann sind wir bei "Sail Away (Folk Version)" angekommen. Ein Slide-Gitarren-Stampfer, der zu Beginn der Platte die Stimmung steigen lässt.
Auch bei der Bad Penny feat. Bob Bales-Version des Klassikers "Whiskey In The Jar" mit fetzigem E-Gitarrensolo ist Party angesagt und im Zusammenhang mit dieser Nummer sei ausdrücklich auf den direkt folgenden zweiten Teil hingewiesen. Völlig anderes Ambiente. Einsam zieht die Flöte ihre Kreise, leider nur eine halbe Minute, aber intensiv.
Auch "Philby (Folk Version)" ist ein Sympathieträger der Platte.

Bob Bales schreibt im Innenteil des Digipaks: »This album takes you on a adventurous journey with the sounds of Celtic and Rock music set in ballads and melodies both old and new. […]«
So fasst er die gute Laune versprühenden sechzehn Songs sehr treffend zusammen. Bad Penny und Bob Bales sowie all die tollen Gäste haben mit "The Dullahan" eine Folk-Besonderheit veröffentlicht.
Hats off!


Line-up Bad Penny feat. Bob Bales:

Bob Bales (vocals, acoustic guitar, irish bouzouki, bodhran)
Ola van Sander (vocals, acoustic guitars, electric guitars, backing vocals)
Axel Hennig (bass, backing vocals)
Peter Möller (piano, keyboards, accordion, backing vocals)
Ulf Jacobs (drums, percussion)

Special Guests:
Tim Reese (violin, mandoline – #2, banjo – #1)
Kalle Clover (irish flute)
Reiner Lützenkirchen (acoustic guitar – #2,4,11,15)
Michael 'Elf' Mayer (rhythm guitar – #4, indian g. – #9, solo – 14,16)
Christian Mevs (rhythm guitar – #1,7,14, choir – #3, bass keyboard – #6)
Stefanie Koepp (vocals – #1,2,4,6,9,16)
Christoph Keck (drums – #8,12)
Lutz Dammann (backing vocals)
Lars Freude (backing vocals)
Anatolie Avacumov (violin – #13)
PopChorn Rostock (choir – #7)

Tracklist "The Dullahan":

  1. Wexford Fisherman (4:31)
  2. Bonnie Light Horseman (3:19)
  3. Sail Away [Folk Version] (4:14)
  4. On A Night Like This (3:59)
  5. The Dullahan (4:24)
  6. Storm Over Rostock (2:14)
  7. Follow Me Up To Carlow (4:20)
  8. Philby [Folk Version] (3:53)
  9. Whiskey In The Jar (3:04)
  10. Whiskey In The Jar [Part Two] (0:30)
  11. I Wish That I Was In England (3:39)
  12. Captain Kennedy [Folk Version] (2:30)
  13. Ride Through The Night [Folk Version] (3:50)
  14. Irish Rover (3:19)
  15. The Baltic Song (3:49)
  16. Here We Go Again (3:49)

Gesamtspielzeit: 55:58, Erscheinungsjahr: 2017

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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