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Ben Granfelt / True Colours – CD-Review

"True Colours" ist Ben Granfelts achtzehntes Album.
Neun neue Songs serviert uns der Saiten-Meister auf der vorliegenden Platte.
Drei davon sind Instrumentals.
Die Musik komponierte der Protagonist.
Bei den Lyrics hatte er in seiner Ehefrau Jasmine Wynants-Granfelt eine Schreib-Partnerin. Jonathan Hutchings war bei "No Turning Back" der Dritte im Bunde. Weitere Texte stammen von Jan Jay beziehungsweise Bryn Jones. Bryn Jones sowie Ben Granfelt verbindet unter anderem die gemeinsame Arbeit bei der Formation Los Bastardos Finlandeses.
Weitere Gäste sind die Keyboarder Miika Aukio sowie Magnus Axberg und Drummer Miri Miettinen.
Bassist Masa Maijanan und Schlagzeuger Jari Salminen gehörten sozusagen zu seiner Band.
Das Album erschien auf Martin Engeliens Label A1 Records.
My Soul To You kam ebenfalls auf diesem Label auf den Markt.
Neben seinen eigenen Gigs ist Ben Granfelt stets ein gern gesehener Gast bei Go Music-Konzertreisen.
So gab es zum Beispiel einen gemeinsamen Auftritt mit Muddy Manninen, der zeitlich versetzt ebenfalls für einige Jahre bei Wishbone Ash spielte.

Besonders erwähnenswert ist die Go Music-Kollaboration mit Thomas Blug. Zusammen mit dem deutschen Ausnahme-Gitarristen, Schlagzeuger Berni Bovens und Martin Engelien tritt dieses Quartett unter dem Namen 12-4-2 (12 Gitarrensaiten, 4 Basssaiten, 2 Drumsticks) auf.

Was mit dem melodisch rockenden Instrumental "Victorious" beginnt, findet sein Ende in einem weiteren instrumentalen Song mit dem Titel "Late Night In Hamburg".
Einfach wunderschön, wie die Platte mit der ersten Nummer angeschoben wird. Die faszinierende Gitarre trifft auf tolle Keyboards und einen groovend-rockenden Hintergrund. Kein Zweifel, die CD-Eröffnung macht großen Spaß und bewegt sich auf hohem Niveau.

"Late Night In Hamburg" ist anders. Schwebend-sphärisch, sich im balladesken Bereich tummelnd, kommt eine ganz andere Stimmung auf. Zu Piano-Klängen gefällt dem Hörer die von Ben Granfelt zu Beginn eingesetzte akustische Gitarre. Auch wenn sich dann die Rhythmus-Fraktion einmischt, bleibt das Lied in ruhigeren Fahrwassern. Der Finne lässt sein Arbeitsgerät erzählen und Mika Aukio weiß ebenfalls sehr zu gefallen. Auch hier passen alle Song-Elemente wie Puzzlesteine zusammen. Zwei Highlights!
Der "Oriental Express" ist das dritte Instrumental. Hier nimmt das Album richtig Fahrt auf. Ben Granfelt verführt uns mit einer herrlichen Mischung aus Blues Rock sowie Classic Rock. Der Wechsel zwischen schönen Riffs, Solo-Einlagen und einer famos-ruhigen Phase lassen den Zeigefinger empor schnellen, wenn sich der Protagonist sozusagen in eine Art Rausch spielt. Das Wah Wah-Pedal ist dabei mit von der Partie. Highlight!

In zwei Nummern singt Bryn Jones.
Der krachende Rock-Track mit luftigen Zwischenspielen "Down For The Count" ist ein Beispiel für eine sehr gute Wahl, das Los Bastardos Finlandeses-Mitglied hier singen zu lassen, denn er hat eine raue Stimme, die quasi den Rock der Nummer vervielfältigt.
Auch "Love Or Nothing" schnellt durch die Hard Rock-Röhre und Ben Granfelts Fretboard-Fahrt ist exzeptionell. Die Combo kann rocken!

Es bestehen keine Zweifel an der Klasse, wenn das Ehepaar gemeinsam, wie zum Beispiel in "No Turning Back", singt. Hinzu kommt hier noch Jonathan Hutchings mit seiner sonoren Erzählstimme. Einfach klasse!
"Hey Stranger" ist kein Funk von der Stange. Diese Sparte ist speziell, wenn Ben Granfelt und Co. diesen Stil anpacken. Super!
In "A Moment Of Madness" darf es durchaus auch, wie an anderen Stellen, heftiger zugehen.

"True Colours" bahnt sich seinen Weg durch die vielen vorherigen Veröffentlichungen und platziert sich ganz weit oben in der Liste der Platten.
Ben Granfelt hat einen Lauf, einen Flow, der sich über das gesamte Album spannt.
Da gibt es kein Vertun, "True Colours" verdient sich locker eine Tipp-Grafik.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Ben Granfelt:

Ben Granfelt (vocals, guitars)
Masa Maijanan (bass)
Miri Miettinen (drums – #1,2,9)
Mika Aukio (keyboards – #1,2,4,9)
Jasmine Wynants-Granfelt (vocals – #2,4)
Jonathan Hutchings (storyteller – #2)
Jari Salminen (drums – #3,5-8, percussion – #7,8)
Miri Mietinnen (percussion – #3,5, drums – #4)
Magnus Axberg (keyboards – #3)
Bryn Jones (vocals – #7,8)

Tracklist "True Colours":

  1. Victorious
  2. No Turning Back
  3. Hey Stranger
  4. Arms Of An Angel
  5. A Moment Of Madness
  6. Oriental Express
  7. Down For The Count
  8. Love Or Nothing
  9. Late Night In Hamburg

Gesamtspielzeit: 46:35, Erscheinungsjahr: 2020

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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