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Bleakness / Life At A Standstill – CD-Review

"Life At A Standstill" ist das zweite Album der französischen Formation Bleakness.
Das Trio wird als ein Vertreter des Punks beziehungsweise Dark Punks beschrieben.
Der Vorgänger mit dem Titel "Functionally Extinct" erschien im Jahr 2019.
Zwei EPs zieren die Diskografie der Gruppe.
"Ruined Tape" erschien 2017 und 2018 folgte "Frozen Refuse".
Das Design des Digipak reflektiert den Albumtitel und im Innenteil sind alle Texte abgedruckt.

Was die Musik von Bleakness angeht, ist auf deren Bandcamp-Seite auch von »[…] modern hardcore […]« die Rede.
Wie aus den Informationen in der Verpackung hervor geht, wurden Gesang/Backing Vocals und die Instrumente zu verschiedenen Zeiten und Orten aufgezeichnet.
Schwerpunkt sind dabei Studios in Frankreich.
Das Saxofon wurde in Louisville, Tennessee eingespielt.
Welche Personen das Holzblasinstrument beziehungsweise das Piano spielen, geht aus den Auskünften leider nicht hervor.

Bleakness macht Punk mit einer leicht düsteren Seite.
Bleakness lassen es in fast vierunddreißig Minuten fast nur krachen.
Bleakness schüttet ein randvolles Füllhorn voller Energie über die Leute vor den Lautsprechern aus.
Bleakness klingt nach mehr als es ein Trio vermuten lässt.

Die Album-Eröffnung "Hold On" ist so etwas wie ein Wolf im Schafspelz.
Was uns zunächst mit fein gesetzten Pianotönen empfängt, ändert sich relativ schnell in flott voran strebenden Punk. Der ist getrieben von großformatigen Gitarren-Riffs, zeitweise sogar melodisch, einem staubtrockenen Bass von Fabien Mari, treibendem Jake Burton-Schlagzeug und einem Nicolas Bazire, der singt, als gäbe es kein morgen. Als düster empfindet man die ersten gut vier Minuten nun nicht.
"Resignation Kills" haut in eine identische Kerbe. Allerdings wird im zweiten Track nicht kopiert, sondern das galoppierende Punk-Pferd wird anders gesattelt. Nur so hat man bei dem vorgelegten Tempo genügend Halt. Man ist ziemlich angetan von der Bleakness-Mucke und mag schon nach zwei Nummern mehr. Mal schauen, wann sich die Energieversorgung dem Ende zuneigt?

Ertappt!
Bleakness dreht die Energieschraube nach links.
Es wird doch glatt ruhiger um das Trio, oder sollte man besser sagen, um das Quartett, denn bei "Refuse Thier Reality" lässt man sozusagen Luft raus und Pianoklängen rein. Die Gruppe gleitet quasi in den balladesken Bereich. Viel Musik und wenig Text prägen dieses Lied und man bekommt die Gelegenheit, etwas durchzuatmen.
Durch den Opener ist man ja schon gewarnt. Wunderschön verträumt eingeleitet vom Piano muss man sich in "19061924" wieder auf etwas gefasst machen? Okay, gemessen am fetzigen Punk der Combo geht es weiter mit einem verhaltenen Stadion-Riffing. Tatsächlich! Abermals lockert Bleakness die Zügel und verzückt uns mit einer instrumentalen Ballade, in der das Saxofon unterstützt. Hinhörer!

Bleakness haut auf den Punk-Putz.
Was beim ersten Hören nicht so ganz zündete, öffnete Tür und Tor in den folgenden Durchgängen.
So kommt man zu dem Urteil, dass Bleakness' Punk doch nicht ganz so düster ausfällt.
In dieser "Life At A Standstill"-Form immer wieder gerne.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Bleakness:

Nocolas Bazire (vocals, guitar)
Fabian Mari (bass, backing vocals)
Jake Burton (drums)

Tracklist "Life At A Stillstand":

  1. Hold On
  2. Resignation Kills
  3. Dancing With Darkness
  4. Mechanism Of Death
  5. Refuse Their Reality
  6. Affected Heads
  7. 19061924
  8. Rush Into The Night
  9. Fear Of The Black Flag
  10. Nowhere To Go

Gesamtspielzeit: 33:55, Erscheinungsjahr: 2022

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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