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Dreadful / Soulmates – Digital-Review

Dreadful / Soulmates

Ländliche Idylle inmitten einzigartiger Natur und umgeben von hohen Bergen – dafür steht Muotathal im Kanton Schwyz. Mit den Begriffen »Natur, Urtümlichkeit und Brauchtum« wirbt die Gemeinde aus der Schweiz, die zugleich Heimat der Rockband Dreadful ist, um Touristen. »From the highest highs to the lowest lows« setzen die Musiker als ihr Credo entgegen und erinnern sich nicht nur an glückliche Momente: »Ausverkaufte Shows, Depressionen, Trennungen. Aber die Musik, die Band und die Songs waren immer da: Soulmates for life.«

Für dieses Lebensgefühl steht die Neuerscheinung "Soulmates". Die EP enthält sechs Kompositionen und wurde von Ralph Zünd im Heimatland produziert. Im Opener "One Hell Of A Ride" (deutsch: "Eine verdammt gute Fahrt") steckt bereits eine klare Ansage. Beim Eröffnungslied darf man getrost den Fuß im Takt bewegen oder in Gedanken die Luftgitarre aus dem Schrank holen. Auch das Schlagzeug, sicher bearbeitet von Marcel Gwerder, steht hier im Mittelpunkt. Die kräftige Gitarrenarbeit von Dario Gwerder und Jonas Marty sowie der stimmgewaltige Background-Gesang der Gitarristen sind Markenzeichen des Quintetts, das stilistisch nur schwer einzuordnen ist. Die sechs Stücke könnten unterschiedlicher nicht sein, doch im Kern pulsiert immer ein starkes Stück Rock’n’Roll.

In "One Hell Of A Ride" steckt das Gefühl einer Bikerausfahrt, doch dieser Name könnte ebenso symbolisch gedeutet werden. In jedem Fall ist eine gesunde Portion positiver Energie darin enthalten. Nach dem verheißungsvollen Auftakt erleben wir mit "Down To The Bone" eine Mischung aus erdigem Rock’n’Roll und Blues Rock. Hier mag jeder Hörer seinen passenden Vergleich aufrufen, mich erinnert diese Nummer mit geballter Energie an die deutschen Country Rocker The BossHoss, die bekanntlich für jede Party gut sind.

Es folgt mit "Memories Last Forever" das Herzstück der Platte. Starker Gesang, große Gefühle. Die epische Südstaaten Rock-Ballade erzählt vom Verlust eines geliebten Menschen und wird getragen von der ausdrucksstarken Stimme des Sängers Andy Schelbert. Drei Background-Sängerinnen runden "Memories Last Forever" ab, das mit 6:18 Minuten zugleich das längste Stück ist und bei dem wiederum erstklassige Gitarrenarbeit abgerufen wird. "Home Sweet Home" ist ein Ausflug in das Genre Folk Country. Eingeleitet mit einem Banjo, das von Cyril Gwerder gespielt wird, steht dieses schwungvolle Lied für die Überraschungen auf dieser Platte und verbreitet einfach nur gute Laune.

"Oh Yeah, Alright" lässt die Gitarren wieder stärker erklingen. Mancher mag hier vielleicht an Jon Bon Jovi denken. Die Instrumente klingen jedoch eine Portion härter als bei dessen Band Bon Jovi. Deshalb mag der Stil rockiger ausfallen als der Mainstream der US-amerikanischen Rockband aus New Jersey. Zum Finale wird mit "Shake It" noch einmal kräftig durchgeschüttelt. Unüberhörbar: Die Bluesrocker von ZZ Top lassen grüßen. Die Schweizer machen im Verlauf dieser EP kein Geheimnis aus ihren Vorlieben und rocken munter drauf los. Die kurzweilige Scheibe geht gut in die Gehörgänge. Herzerfrischender Rock’n’Roll aus dem Lehrbuch, für jede stimmungsvolle Party bestens geeignet.


Line-up Dreadful:

Andy Schelbert (lead vocals)
Dario Gwerder (rhythm guitar, backing vocals)
Jonas Marty (lead guitar, backing vocals)
Theo Schmidig (bass)
Marcel Gwerder (drums, percussion)

With:
Michaela Gwerder (backing vocals – #3)
Josy Schaffert (backing vocals – #3)
Irene Gabriel (backing vocals – #3)
Cyril Gwerder (banjo – #4)

Tracklist "Soulmates":

  1. One Hell of a Ride (4:16)
  2. Down to the Bone (3:34)
  3. Memories Last Forever (6:18)
  4. ome Sweet Home (3:00)
  5. Oh Yeah, Alright (3:36)
  6. Shake It! (3:37)

Gesamtspielzeit: 24:21, Erscheinungsjahr: 2024

Über den Autor

Mario Keim

Musikstile: Heavy Rock, Rock, Deutschrock, Hard Rock
Marios Beiträge im RockTimes-Archiv

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