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Duke Robillard / Duke’s Mood (Live in Bremen 1985/2008) – CD-Review

An und für sich muss man über Duke Robillard und seiner Karriere nicht viele Worte verlieren.
Dennoch soll aus der Pressemitteilung vom Label MIG Music zitiert werden:
»[…] Duke Robillard war einer der Gründer von Roomful Of Blues in den frühen 1970-er Jahren und ersetzte Jimmy Vaughan bei den Fabulous Thunderbirds in den 1990-er. Er war Sideman von Robert Gordon und Bob Dylan, Kernmitglied des New Guitar Summit mit u.a. Jay Geils, Gerry Beaudoin und auch Randy Bachmann in den 2000-er Jahren und schaffte es mitlerweile auf 37 (!) eigene Alben. […]«

Außerdem erfahren wir zum Album "Duke’s Mood (Live in Bremen 1985/2008)":
»[…] 1985 trat Duke Robillard zum ersten Mal in Bremen auf, damals noch mit den Pleasure Kings. Das zweite Konzert gab er 23 Jahre später im Bremer Musikschuppen "Moments", diesmal mit der Duke Robillard Band. Ende Oktober kommt "Live In Bremen 1985/2008? in einem CD-Boxset auf den Markt, die Liner Notes hierzu schrieb der britische Jazz- und Blues-Spezialist Trevor Hodgett (Mojo, Record Collector, Blues In Britain …). […]«

Was die Album-Veröffentlichungen von Duke Robillard angeht, stand 1985 "Too Hot To Handle" in den Regalen.
Neben dem Titelsong gibt es beim Auftritt aus dem Jahr 1985 noch vier weitere Lieder aus dieser Platte. Dazu gesellen sich Kompositionen von B.B. King ("Long Gone Baby"), Chuck Berry ("It’s My Own Business") oder der "T-Bone Boogie" von T-Bone Walker.
Auf der ersten CD gibt es viele Highlights.
Nicht nur von der Spielzeit her ragt "Duke’s Mood" aus der Tracklist hervor. Ein Duke Robillard-Slow Blues par excellence mit einem brillanten Solo des Bandleaders, das zum mit der Zunge schnalzen ausfällt. Bei einem tollen Sound ist man sozusagen voll dabei.
Duke Robillard rockt. Dazu trägt natürlich auch der persönlich interpretierte Rock’n’Roll von "It’s My Own Business" bei, sondern auch seine eigene Nummer "Too Hot To Handle".
Herrlich, wie der Protagonist, getragen von einer klasse Rhythmus-Abteilung, swingt und rockt. Da baut sich ein tolles Spannungsfeld auf. "Tramp" beeindruckt durch den Funk im Blues. Beim "Closing Theme" mit Bandvorstellung wird fleißig gejammt. Der Beifall ist Zeichen eines sehr gelungenen Gigs.

Das Konzert vom 27. März 2008 im The Moments, Bremen, ist auf zwei CDs verteilt, biete es doch fast einhundertzehn Minuten besten Blues & More von Duke Robillard.
Was auf der ersten Platte der Slow Blues "Duke’s Mood" ist, ist jetzt zunächst "My Tears". Die verlangsamte Fahrt wird versüßt durch Bruce Bears' Piano-Fantasien und die Saxofon-Einlagen. Über allem schwebt die Gitarre von Duke Robillard. Highlight!
Über ein jazzig-swingendes "Blue Coat Man" kommt es schon zum nächsten Höhepunkt, denn das Instrumental "Do The Memphis Grind" ist ein Mid-Tempo-Zwölftakter der Extraklasse mit vielen sehr gelungenen Solo-Einlagen.
Der Swing findet in "Gee I Wish" eine schöne Fortsetzung. Das mit einem anziehenden Latin-Flair/Gypsy-Blues imponierende "Just Because" sowie einem beeindruckenden Sax-Solo beendet die erste Platte des Konzerts aus 2008.
Die Jazz-Auslage einiger Lieder kommt nicht von ungefähr, weil der Künstler 2008 "A Swinging Session With Duke Robillard"  auf den Markt brachte.

So nehmen wir uns kurz Zeit, um die CDs zu wechseln und schon geht es weiter mit "Swingin' With Lucy Mae", einem wunderschön groovenden Swing mit geradezu sanftem Gitarren-Klang. Ja, der Live-Genuss geht weiter und weiter. Der Saxofonist ist eine Wucht. Nicht nur hier begeistert er durch seine Virtuosität und zum jazzigen Swing gehört auch der Kontrabass mit einem vielschichtigen Solo sowie einem imponierenden Mark Teixeira-Drum-Solo. Highlight!
Vorgestellt wurden ebenfalls Songs aus dem Album "World Full Of Blues".
Jede der drei Platten hat ihren Balladen-Höhepunkt. Hier ist es "Glamour Girl", ein weiteres Instrumental, bei dem die Leute vor den Lautsprechern große Freude empfinden.
Beim Konzert aus dem Jahr 2008 swingt es verdammt oft, ohne den Blues aus den Augen zu verlieren.

"Duke’s Mood (Live in Bremen 1985/2008)" ist ein bemerkenswertes Live-Dokument.
"Duke’s Mood (Live in Bremen 1985/2008)" ist eine dicke Empfehlung.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Duke Robillard & The Pleasure Kings (1985):

Duke Robillard (guitars, vocals)
Thomas Enright (bass, vocals)
Tom DeQuattro (drums)

Line-up The Duke Robillard Band (2008):

Duke Robillard (vocals, electric guitar)
Doug James (bass, harmonica)
Bruce Bears (organ, keyboard, saxophone)
John Ross (electric bass)
Mark Teixeira (drums)

Tracklist "Duke’s Mood (Live in Bremen 1985/2008)":

CD 1: Live At The Schauburg, Bremen 28th March 1985:

Anything It Takes (4:32)

It’s My Own Business (4:16)

Duke’s Mood (7:27)

Too Hot To Handle (4:49)

Someone (2:38)

Long Gone Baby (6:58)

Tore Up (4:58)

T-Bone Boogie (6:52)

Let Me Love You Baby (5:54)

Tramp (7:07)

Closing Theme (5:38)

CD 2: Live At The Moments Club, Bremen 27th March 2008:

Jump The Blues For You (4:05)

My Tears (8:53)

Blue Coat Man (6:18)

Do The Memphis Grind (11:32)

Gee I Wish (6:20)

Fishnet (9:23)

Just Because (7:53)

CD 3: Live At The Moments Club, Bremen 27th March 2008:

Swingin' With Lucy Mae (11:09)

Gonna Get You Told (5:58)

Goodtime Charlie (8:42)

Honey Hush (6:35)

Glamour Girl (9:08)

Bounce For Billy (7:57)

Hard Way (3:36)

Gesamtspielzeit: 61:19 (CD 1), 54:24 (CD 2), 52:05 (CD 3), Erscheinungsjahr: 2022 (1985/2008)

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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