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Induction / The Power Of Power – Digital-Review

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Wer immer schon wissen wollte, wie es um die Nachfolge solch populärer Bands des Power Metal-Genre wie Helloween, Stratovarius sowie Sonata Arctica bestellt ist, dem sei verraten, dass der hoffnungsvolle Nachwuchs längst in den Startlöchern steht. Allen voran die legendären Helloween haben die Saat gelegt, dass junge Formationen in dieser Stilrichtung gedeihen und bestehen können.
Dabei ist klar, dass der Anspruch der Fans ein hoher ist, stehen in diesem Genre doch Hörgewohnheit und zeitloser Geschmack im Fokus. Induction sind angetreten, die Szene zu bereichern. Auf ihrer aktuellen EP mit dem Titel "The Power Of Power" präsentieren sich die symphonischen Power Metal-Neulinge mit einem interessanten Mix aus Titeln, die ein Zeitfenster von 2019 bis 2023 abdecken. Dabei ist der Name der EP Programm. Zurückhaltung ist nicht gefragt. »Progressiver Power Metal mit symphonischen Einflüssen, der eine epische und heroische Atmosphäre schafft, gekrönt von eingängigen und mitreißenden Vocals, melodischen Soli, donnernden Drums sowie massiver Orchestrierung (von Peter Crowley)«. So beschreibt das Label Atomic Fire Records die Klanglandschaften von Induction.

Als Opener erklingt mit "Set You Free" ein brandneues Stück. Das dazugehörige Musikvideo wurde mit einem Filmteam um Alen Ljubić und Jim Müller gedreht. Der Song steht exemplarisch für das Werk und bringt zum Ausdruck, welche Energie hinter dem Songwriting von Induction steht. Die 2014 gegründete Band vereint alle klassischen Elemente des Genres. Mit ihrem ureigenen modernen, einzigartigen Stil kommen sie frisch daher. Ihre Musik wirkt beim Anhören sympathisch, es klingt nichts nach einem Versuch, auf antiquierte Weise dem Genre Paroli bieten zu wollen. Das Gegenteil ist der Fall: Induction knüpfen vielmehr an die erfolgreichen Tugenden des Power Metal an und bestreiten dabei ihren eigenen Weg – eine erfolgversprechende Formel.

Gitarrist Tim Kanoa Hansen beleuchtet die Entstehung des Openers "Set Your Free" so: »Bands wie Helloween, Stratovarius und Sonata Arctica haben das Power Metal-Genre unbestreitbar entscheidend mitgeprägt, weshalb ich unbedingt einen Song schreiben wollte, der jenem Teil der Metalgeschichte Tribut zollt und jene Spielart, die wir alle zu lieben gelernt haben, gebührend ehrt. Der Track kommt genau zur richtigen Zeit, werden wir im Laufe des Jahres doch noch mit allen drei genannten Szenegrößen auf der Bühne stehen. 'Set You Free' ist meine persönliche Verneigung und gleichzeitig mein Beitrag zur Neuentfachung des eigentlich niemals erloschenen Genrefeuers. Begebt euch mit dem Song auf eine spannende Zeitreise, auf dass Power Metal unser aller ewiger Wegbegleiter sein möge.« Die Komposition ist eine Hommage an die glorreichsten aller Power-Metal-Tage. Nach dieser Hymne, die bei mir eine Gänsehaut erzeugt, ist auf "The Power Of Power" kein Spannungsabfall zu vernehmen. Die Reise durch den progressiven Power Metal mit symphonischen Anleihen geht munter weiter. Induction sind eine in jeder Hinsicht positive Entdeckung. Gut vorstellbar, dass sie sich mit ihrem Hochgeschwindigkeits-Metal einmal zu einem Flaggschiff innerhalb einer noch jungen Generation im Genre entwickeln.

Auf "Set You Free" folgt der Opus "A Call Beyond", der genau wie das sich anschließende "Queen Of Light" Ohrwurmqualitäten hat."Queen Of Light" ist für mich der klare Favorit auf "The Power Of Power" und zeigt, welches Potenzial in dieser internationalen Band steckt. Auf "At The Bottom" wird die schnelle Gangart praktiziert. Das Schlagzeug gibt von Beginn an das Tempo vor, wobei es hier kurzzeitig auch ruhig Phasen gibt. Der Gesang von Craig Cairns ist auf diesem Track eine Klasse für sich und erzeugt abermals Gänsehaut! "Order & Chaos" bietet erneut symphonische Klänge und führt das Chaos tatsächlich nur im Titel. Das starke "Pay The Price" ist der Rausschmeißer auf dieser digitalen EP und soll einzig daran erinnern, dass auf das Ende einer solchen Produktion stets ein Opener folgt.

Für "The Power Of Power" kann es nur die Höchstnote geben. Also beide Daumen hoch. Eine EP wie aus einem Guss. Es ist immer wieder erfreulich, wenn junge Bands sozusagen vom Start aus punkten. Mögen Induction ihren eingeschlagenen Weg erfolgreich fortsetzen. Das Potenzial ist allemal vorhanden. Induction haben kürzlich darüber informiert, dass ihr Gitarrist Marcos Rodriguez sich aus persönlichen Gründen eine längere Auszeit nimmt. Als vorübergehenden Ersatz konnte die Band den Griechen George Thanasoglou gewinnen, teilte das Label mit. Eingespielt wurden die Titel der EP aber mit Marcos Rodriguez.


Line-up Induction:

Craig Cairns (vocals)
Tim Kanoa Hansen (guitars)
Marcos Rodriguez (guitars)
Dominik Gusch (bass)
Dominik "Dome" Zester (drums)

Tracklist "The Power Of Power"

  1. Set You Free [Brand new song]
  2. A Call Beyond [taken from »A Call Beyond«; 2023]
  3. Queen Of Light [taken from »Born From Fire«; 2022]
  4. At The Bottom [taken from »Induction«; 2019]
  5. Order & Chaos [taken from »Born From Fire«; 2022]
  6. Pay The Price [taken from »Induction«; 2019]

Gesamtspielzeit: 30:27, Erscheinungsjahr: 2023

Über den Autor

Mario Keim

Musikstile: Heavy Rock, Rock, Deutschrock, Hard Rock
Marios Beiträge im RockTimes-Archiv

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