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IZZ / Don’t Panic – CD-Review

IZZ ist wieder da.
2015 schloss die Formation mit Everlasting Instant ihre Album-Trilogie ab.
Nach vier Jahren wurde es definitiv Zeit für eine weitere Veröffentlichung. 2019 kam "Don’t Panic" auf den Markt.
Die sieben musizierenden IZZ-Personen sind sich treu geblieben. Folglich gibt es keine Änderungen im Line-up.
Bei einer Gesamtspielzeit von vierundvierzig Minuten schöpfte man die Kapazitäten eines Silberlings nicht aus. Bezogen auf Vinyl-Ausgaben passt es dann schon.

IZZ startet das aufschlussreiche Album mit dem Titelsong "Don’t Panic".
Neben sehr gut arrangiertem Progressiv Rock verzaubern die vielen Stimmen von vier Bandmitgliedern, unter anderem Laura Meade.
Diese Komposition geht stante pede ins Ohr und den Refrain singt man noch oft, auch ohne den Track zu hören. Ein vom Bass geleitetes, in die Ruhe driftendes Intermezzo macht Stimmung und trotz der fünfeinhalb Minuten einen deutlich-musikalischen Mehrwert. Wie eine zweite Buchstütze taucht das Stück abermals im letzten Song der Scheibe auf.

Allerdings folgt zunächst einmal die Nummer "42".
Was es mit dem Songtitel "42" auf sich hat, geht aus dem fein gestalteten Booklet hervor: »Dedicated to the answer, #42, Jackie Roosevelt Robinson.«
Die Baseballlegende (1919-1972) trug die Rückennummer 42 auf seinem Trikot und seit Ende der Neunzigerjahre wurde diese Nummer nie mehr vergeben. Außer seit 2004 jährlich am 15. April. Am Jackie Johnson Day tragen dann alle Spieler der Major League die Rückennummer 42.
So erklärt sich der Songtitel und wird gleichzeitig zum längsten Track der Platte.
Hier sagt IZZ auch Yes zu diesem bedeutenden amerikanischen Sportler. Bezieht man an anderen Stelle wenige aufleuchtende Emerson, Lake & Palmer– beziehungsweise King Crimson-Blitzlichter ein, dann kommt man am Ende der Scheibe zu dem Schluss, dass man mit "Don’t Panic" ganz viele eigene IZZ-Anteile im CD-Player hat.
Die Dramaturgie des Tracks ist ein vollendetes Aggangement mit allen Zutaten, die sich ein Prog-Fan so wünscht. Dynamische Phasen werden von relaxten Teilen abgelöst und anders herum. Der Gesang ist definitiv einer der großen Pluspunkte der Combo. Auch bei den Instrumenten, die eine führende Rolle nicht nur in diesem Lied übernehmen, ist Abwechslung angesagt. Mit seinen fast neunzehn Minuten Spielzeit ist dieser Track das Zentrum der vorliegenden Platte. Ohne die anderen vier Songs in den Schatten zu stellen, denn auch diese Tracks weisen ihre Höhepunkte sowie Paukenschläge aus und werden zu glänzenden Sternen des IZZ-Progessive Rock.

Die Formation aus New York versprüht ihre musikalischen Reize wie ein feiner Zerstäuber und das nach dem Monster-Opus "42" folgende "Six String Theory" ist dann etwas völlig anders. Feinstes Fingerpicking stellt die akustische Gitarre – auch mit klassischen Klängen – prominent in den Vordergrund. Sehr gelungen, dieses instrumentale Zwischenspiel.

So als wolle man diesen Faden fortführen, kommt "Moment Of Inertia" eher nachdenklich-beschwingt aus den Startlöchern.
Hier sind es allerdings die Pianoklänge, die zu einer vertrackten Stimmung à la King Crimson/Emerson, Lake & Palmer leiten. In diesem vor Energie strotzenden Longtrack (fast zehn Minuten) kommt es zu sich überschlagenden Ereignissen, die in ihrer Strukturierung Progressive Rock auf höchsten Niveau bietet. Super!
Ein Augenaufschlag Bedrohlichkeit steht am Beginn von "Age Of Stars".
Laura Meade verzaubert mit ihrer Stimme und typisch IZZ wird auch diese abschließende Nummer zu einem Hinhörer aus musikalischem Nachdruck sowie eingängigen Melodien.

Es ist immer wieder eine Freude, Musik von dieser Gruppe zu hören.
Auf "Don’t Panic" bietet IZZ ein Progressive Rock-Menü in fünf Gängen, das abermals von viel individueller Band-Würzung geprägt ist.


Line-up IZZ:

Paul Bremner (electric guitars, acoustic guitars)
Anmarie Byrnes (vocals)
Brian Coralian (acoustic drums, electronic drums, percussion)
Greg Dimiceli (acoustic drums, percussion)
John Galgano (bass, electric guitar, acoustic guitar, ukulele, additional keyboards, vocals)
Tom Galgano (keyboards, vocals)
Laura Meade (vocals)

Tracklist "Don’t Panic":

  1. Don’t Panic
  2. 42
  3. Six String Theory
  4. Moment Of Inertia
  5. Age Of Stars

Gesamtspielzeit: 44:00, Erscheinungsjahr: 2019

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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