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Luther Allison / You Can’t Always Get What You Want b/w Night Life – Vinyl-Single-Review

Luther Allison - You Can't Always Get What You Want - Vinyl-Single-Review

Die Musikwelt war wieder mal geschockt, als der Blues-, Gospel- und Soul-Musiker Luther Allison am 12. August 1997 im Alter von gerade mal 57 Jahren, lediglich ein paar Tage vor seinem nächsten Geburtstag, diese Welt verließ. Geboren wurde er im US-Bundesstaat Arkansas und obwohl sein Leben bereits seit frühester Kindheit von der Musik bestimmt war, dauerte es bis zum Jahr 1965, bevor eine erste Single veröffentlicht wurde. Die Aufnahmen zum ersten Album ("Love Me Mama") fanden 1967 statt, worauf dieses im Jahr darauf bei Delmark Records erschien. 1977 zog Allison nach Frankreich, wo er etwa 15 Jahre lang lebte. Und wie es die Legende besagt, gründete Thomas Ruf sein mittlerweile seit langem etabliertes und mit Preisen ausgezeichnetes Label Ruf Records vor über zwanzig Jahren vor allem aus dem Grund, Luther Allison eine Möglichkeit zu geben, ein Album zu veröffentlichen.

Während nun bei Ruf Records vor wenigen Tagen die großartige Box "A Legend Never Dies" (mit sieben Alben entweder auf CDs oder LPs, dazu sind beiden Boxen jeweils vier DVDs hinzugefügt) erschienen ist, erreichte mich vorab als kleiner Appetitmacher schon einmal die Vinyl-Single "You Can’t Always Get What You Want" b/w "Night Life". Bei dem erstgenannten Song handelt es sich erwartungsgemäß um ein Cover der Rolling Stones-Nummer aus dem Jahr 1969, noch wichtiger zu wissen ist aber, dass es sich dabei um die allerletzte Studioaufnahme Luther Allisons vor seinem viel zu frühen Tod handelt, die im Juli 1997 stattfand. Fast gospelig, mit einer erdigen Orgel und lediglich dem Gesang des Amerikaners beginnt das Stück, bevor sich zunächst einzelne Gitarrentöne und schließlich die gesamte Band (bestehend aus namentlich leider nicht genannten Musikern) hinzugesellt. Umgehend wird es bluesig-funkig, während Allison seine kraftvollen Vocals in vollen Zügen genießt. Das Gitarrensolo ist nochmal eine Demonstration von Luthers Qualitäten an seinem Instrument und er schafft es sogar noch, weibliche »Doop-do-doop-doop-do-doop-doop-do-doop-do-doop-doop-do-dooo…«-Gesänge mit einzubauen, die glatt aus Lou Reeds "Walk On The Wild Side" stammen könnten. Eine sehr starke Interpretation.

Bei der B-Seite "Night Life" dreht es sich um den Willie Nelson-Song, der bereits von Größen wie u. a. B.B. King, Chicken Shack oder den Hardrockern Thin Lizzy geehrt wurde. Aufgenommen im Cultural Center Ooserpoort, Groningen, Holland am 27. November 1977 (also genau vierzig Jahre bevor dieses Review verfasst wurde), glänzt auch dieses Stück vor allem durch Allisons Gitarrenspiel und seinen expressiven, mit tonnenweise Feeling ausgestatteten Gesang.

Alles in allem also eine Lunte in Richtung bzw. zum Kauf eines der oben genannten Box-Sets, die – falls er/sie nicht riecht – den am Blues interessierten Musik-Fan eindeutig dazu anstacheln sollte, den nächstbesten HNO-Arzt aufzusuchen. Denn falls er/sie nicht riecht, dann kann irgend etwas garantiert nicht in Ordnung sein.


Tracklist:

Side 1:

  1. You Can’t Always Get What You Want (4:40)

Side 2:

  1. Night Life (4:52)

Gesamtspielzeit: 9:32, Erscheinungsjahr: 2017 (1997, 1977)

Über den Autor

Markus Kerren

Hauptgenres: Roots Rock, Classic Rock, Country Rock, Americana, Heavy Rock, Singer/Songwriter
Über mich
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Mail: markus(at)rocktimes.de

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