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Mala Oreen / Awake – CD- Review

Mala Oreen / Awake

Die schweizerisch-amerikanische Singer/Songwriterin Mala Oreen wuchs zu Hause mit Musik auf und begann im Alter von neun Jahren ihre Ausbildung an der Violine. Und dieses Instrument spielt sie noch heute, so auch auf ihrer aktuellen Veröffentlichung "Awake".

Im Laufe ihrer musikalischen Bildung neben der Klassik kam die Protagonistin mit amerikanischem und irischem Folk, Americana sowie Bluegrass in Berührung. Ihre erste Platte konnte sie 2011 veröffentlichen – "Simply A Lotus". Die Aufnahmen zum neuen Album entstanden anlässlich eines längeren Aufenthaltes in den Vereinigten Staaten, in Nashville entstanden die Songs. Alle wurden von Mala selbst komponiert. Die Texte sind im separaten Booklet abgedruckt und verleiten gern zum Mitlesen während des Hörens.

Geführt vom Klang des Dobros geleitet mich der Eröffnungssong "Ragged Queen" gleich ein wenig in den Bereich von Country, ober besser – Bluegrass. Eine herrliche Backporch-Stimmung strahlt dieses Stück aus, assoziativ fällt mir Alison Krauss ein, das strahlt in diese Richtung. Und Mala singt den Song mit zarter und zugleich kraftvollem Ausdruck, mit klarer Stimme, sehr emotional geprägt. Zu den einzelnen Kompositionen gibt es zur Erklärung vorab des Textes noch kurze Erläuterungen, die zum Verständnis beitragen. So ist das soeben genannte Stück entstanden, als Mala in den Bergen von New Mexico unterwegs war, und ein auf den Boden gefallenes Blatt ihre Aufmerksamkeit erweckte. Worte der Beobachtung wurden zu Sätzen und schließlich zu einem Songtext.

Einen nicht unwesentlichen Anteil trägt der Produzent Neilson Hubbard, der schon so mancher Platte eine wichtige Ausdruckskraft verliehen hat. Hier geht er, der auch mit musiziert, auf die Schönheit der Kompositionen und der Stimme der Protagonistin gefühlvoll ein und fördert diese Grundelemente.

Einige Tracks sind etwas üppiger und andere wieder sehr spartanisch orchestriert. Und aus genau diesen entspringt eine großartige Kraft, wie zum Beispiel bei "Soldier On" herrlich nachzuvollziehen. Die akustische Gitarre und das Cello bilden eine eng verschlungene und wunderschöne Einheit, die sich sogleich auf das Hörvergnügen auswirkt. Man wird förmlich angesprungen von der Schönheit der Melodie und der Instrumentierung, im Einklang mit der sehr gefühlvollen Stimme. Da steckt ein wenig von Joni Mitchell als auch von Eva Cassidy im Ausdruck. Letztlich bleibt es jedoch Mala Oreen, die sich mit ihrer harmonisch strahlenden Art in die Herzen von Zuhörern/innen singen kann.

Ich empfehle dringend, sich auf diese Musik einzulassen, denn dann hat man die Möglichkeit, sich in dieses Meer von Gelassenheit und Schönheit fallen und mitreiben zu lassen auf dieser zumeist ruhigen See, die jedoch auch ab und zu einige stärkere Wellen produziert, wie etwa mit "Offspring".

Jeder Song verfügt über sehr viele Harmonien und melodische Elemente, allesamt sehr dicht und kreativ gestaltet, in einem perfekten Zusammenspiel aller Musiker/innen. So bleibt mir nur noch übrig, aufgrund der hohen Qualität aller Zutaten die Aussage zu tätigen, dass Mala Oreen mit diesem Album eines vorgelegt hat, dass ich zu den Höhepunkten des laufenden Jahres im Genre Singer/Songwriter zähle, unzweifelhaft!


Line-up Mala Oreen:

Mala Oreen (vocals, violin, guitar)
Kris Donegan (guitars, electric bass)
Dean Marold (upright & electric bass)
Neilson Hubbard (drums, elephant phone, percussion, piano)
Chelsea McGough (cello)
Fats Kaplin (pedal steel, dobro, fiddle – #7)
Garrison Starr (harmony vocals)
Joshua Britt (mandolin)

Tracklist "Awake":

  1. Ragged Queen
  2. Moon Same Moon
  3. Offspring
  4. Soldier On
  5. Threshold
  6. Breathing Hope
  7. Ghost Cat
  8. Awake
  9. Mosaic
  10. Untied

Gesamtspielzeit: 38:33 , Erscheinungsjahr: 2021

Über den Autor

Wolfgang Giese

Hauptgenres: Jazz, Blues, Country
Über mich: Althippie, vom Zahn der Zeit geprägt, offen für ALLE Musikstile
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Mail: wolfgang(at)rocktimes.de

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