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Peter Bruntnell / King Of Madrid – CD-Review

Peter Bruntnell - "King Of Madrid" - CD-Review

Mit seinem zehnten Album Nos Da Comrade fand der in Neuseeland geborene Engländer Peter Bruntnell vor knapp zwei Jahren über das Label Blue Rose Records auch seinen Weg in die RockTimes-Redaktion. Aber obwohl dem in Devon lebenden Bruntnell der stolze Status eines 'Musician’s musician' (sprich, er wird von seinen Musiker-Kollegen verehrt und mit Lob überhäuft) verliehen wurde, konnte die letzte Scheibe zumindest bei mir nicht so richtig zünden. Nun kommt mit "King Of Madrid" also ein neuer (laut dem Label ist dies das zehnte Studioalbum) Anlauf.

Die Rhythmus-Abteilung mit Peter Noone am Bass sowie Mick Clews am Schlagzeug ist nach wie vor dieselbe, dazu kommen bei diesen zehn neuen Tracks die Gastmusiker Iain Sloan, David Little, James Walbourne und als Überraschung die Pedal Steel-Legende B.J. Cole, in dessen Haus einige (wahrscheinlich jene, auf denen er auch spielt) der Songs aufgenommen wurden.

Nun ist Peter Bruntnell zweifelsfrei ein guter Songwriter, der lobenswerter Weise auch durchaus gehaltvolle Texte in der Hinterhand hat ("National Library" sowie "Thief Of Joy" handeln vom Brexit, "Dinosaur" erzählt mit Ironie davon, dass Facebook-Chef Mark Zuckerberg von einem Meteor getroffen wird, in "Lucan" wird die Frage aufgeworfen, ob Gott in Wirklichkeit Fischfutter ist oder eventuell doch in Libreville, Afrika lebt und da ist auch noch die Nummer "London Clay", in der der Protagonist in seinen Tagträumen fantasiert, wie er doch noch mit seiner großen unerwiderten Liebe zusammen kommen kann und selbst in seinen Träumen daran scheitert), dennoch läuft die Scheibe in ihrer melancholischen und etwas zu gleichförmigen Art wieder an mir vorbei. Musikalisch gibt es zwar (zumeist durch die Pedal Steel, aber auch mal durch ein Piano) immer wieder mal schöne Farbtupfer, für meinen Geschmack aber leider zu wenige.

Möglicherweise muss man aber einfach auch nur in einer bzw. der richtigen Stimmung sein, um "King Of Madrid" so richtig genießen zu können. Die einzelnen Titel für sich genommen verfügen durchaus über Qualität, was mich letzten Endes aufgrund fehlender Ausbrecher hinsichtlich der Tempi, sprich nach oben oder unten jedoch nicht wirklich überzeugt, ist die Platte als Gesamtwerk. Und vielleicht liegt es auch an Peter Bruntnells Gesang, der zwar durchaus okay, aber auch nicht gerade außergewöhnlich ist.

Aber hört auf jeden Fall auch selbst nochmal rein und lasst euch gegebenenfalls von dem Briten überzeugen. Meine Tipps diesbezüglich sind der Opener "Broken Wing", "Memory Hood", der Titeltrack sowie das abschließende "National Library". Schließlich bleibt es, wie es immer schon war: Jeder hat seine eigenen Ohren und seinen eigenen Geschmack.


Line-up Peter Bruntnell:

Peter Bruntnell (acoustic & electric guitars, tambourine, piano, keyboards, vocals)
Peter Noone (bass)
Mick Clews (drums)

With:
Iain Sloan (pedal steel guitar – #1,8)
David Little (electric guitar – #2,4,7)
B.J. Cole (pedal steel guitar – #3,5-7)
James Walbourne (keyboards – #8)

Tracklist "King Of Madrid":

  1. Broken Wing
  2. Dinosaur
  3. Lucan
  4. Thief Of Joy
  5. Memory Hood
  6. King Of Madrid
  7. Widows Walk
  8. Snow Queen
  9. London Clay
  10. National Library

Gesamtspielzeit: 49:39, Erscheinungsjahr: 2019

Über den Autor

Markus Kerren

Hauptgenres: Roots Rock, Classic Rock, Country Rock, Americana, Heavy Rock, Singer/Songwriter
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Mail: markus(at)rocktimes.de

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