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Revolushn / 3 – CD-Review

Gute Idee.
Die Schreibweise des Bandnamens Revolushn zeugt in gewisser Weise von Fantasie.
Beheimatet im sonnigen Kalifornien ist Revolushn ein Kind von NO Mansfield und David 'Dekay' Kendrick.
Der Albumtitel "3" deutet es bereits an.
Da muss es vorher schon Veröffentlichungen gegeben haben.
Wie beim Promoter Glass Onyon zu lesen ist, sind "The Freshman" (2016) und "Further!" (2018) die Vorgänger von der vorliegenden Platte.
Das mit zehn Songs gefüllte Album kommt bei einer Gesamtspielzeit von achtunddreißig Minuten ziemlich kompakt daher.
So erreichen die Tracks so um die vier Minuten Laufzeit.
Bis auf "Little Red Dolls" (Jackie Endy Petrovic) stammen alle anderen Lieder aus der Feder von NO Mansfield, David Kendrick und Revolushn.
Revolushn wird als »[…] an experimental psych rock group […]« angepriesen.
Ob dem so ist, gilt es zu ergründen.

Schaut man sich Bilder auf der Website von Revolushn an, dann gibt es in Haartracht und Klamotten deutliche Hinweise auf die Sechzigerjahre.
Ein Foto zeigt einen Musiker – ist es NO Mansfield? – in einem roten Einkaufswagen mit einem Schild, auf dem »Time Machine« steht.
Solche Anzeichen weisen auf das gerade genannte Jahrzehnt hin.

Revolushn rockt? Ja, stimmt.
Revolushn ist experimental? Nein.
Revolushn ist psychedelisch? Ja, ansatzweise in Bezug auf die Sechzigerjahre.

Die Combo versteht es, für Alarm in den heimischen vier Wänden zu sorgen.
Einige Revolushn-Mitglieder können auf bedeutende Künstler/Bands verweisen. Da wären zum Beispiel Aretha Franklin, Berlin, Sparks oder Devo.
Saxofonist Scott Page (auch Pink Floyd, Toto, Supertramp) sorgt durch sein Holzblasinstrument in "Electric" für mächtig viel Druck und so ist diese Nummer einer der Hinhörer auf "3". Sein Solo könnte auch irgendwo bei Roxy Music untergebracht sein. Wohl gemerkt, ein Hinhörer, kein Highlight.

Zappt man sich durch die Tracklist, dann macht Revolushn kaum eine Atempause.
Immer geradeaus. Immer rocken. Nicht immer überzeugen. So richtig hängen bleibt hier kaum etwas. Okay, was NO Mansfield auf dem Sechssaiter zusammen spielt, rifft gut und seine Soli sind fetzig. Hievt das ganze Album allerdings nicht deutlich über die Wasseroberfläche.
Da gibt es Bands, die so etwas früher wesentlich besser beherrschten.
Zum Teil artet der Revolushn-Rock in Lärm aus, Puzzleteile, die eben nicht zusammen passen.
Wenn bei Glass Onyon als Einflüsse unter anderem Jimi Hendrix, The Doors, Lady Gaga, oder The Black Keys gelistet werden, dann sollte man besser die Kirche im Dorf lassen.

Revolushns "3" ist Spektakel.
Revolushns "3" ist größstenteils nervig oder lag hier auf dem falschen Schreibtisch.
Revolushns "3" mag Leuten vielleicht gefallen.
Revolushns "3" bekommt keine weitere Runde im Player.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für andere Musik.


Line-up Revolushn:

NO Mansfield (vocals, guitar, keyboards)
David Kendrick (drums)
Olga Schubert (keyboards, vocals)
Neil Nyberg (bass)

With:
Scott Page (saxophone – #2)
Kim Ashton (vocals – #2,10)

Tracklist "3":

  1. Jackfix
  2. Electric
  3. My Living Brain
  4. Puppy
  5. Spiral Galaxies
  6. Little Red Dolls
  7. Hover
  8. Pushing
  9. Papa Fell Down
  10. The Beast Inside

Gesamtspielzeit: 38:09, Erscheinungsjahr: 2022

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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