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Revolution Highway / Revolution Highway – CD-Review

Revolution Highway / Revolution Highway

Gelesen und gehört hat man sie schon mal irgendwo, immer wieder, die Namen Stavros Papadopoulos und David Fefolt. Ersteren kennt man von – etwas überzeichnet – unzähligen Hard Rock-Combos der letzten zwanzig Jahre. Überall hat er seine mehr als solide Gitarrenarbeit als Aushängeschild hinterlassen, aber der große Hit ist da irgendwie nie draus geworden. Es mutet fast ein wenig an, wie die vielen Künstler, die bei Frontiers unter Vertag sind und in stets wechselnden Kombinationen aufs Parkett kommen. Sangesmeister Fefolt hatten wir hier schon mal vor einigen Jahren mit einer seiner, ebenfalls, diversen Bands. Kollege Gindra beschrieb seinerzeit recht angetan das Angels Of Babylon-Werk.

Nun gibt es beide Musiker in der neuen Zusammensetzung Revolution Highway (bald bleibt ja nichts mehr übrig, was man mit Revolution kombinieren könnte – Highway, Road, Blue, Saints, … alles schon belegt), die sie mit John Christopoulos am Bass und Chris Lagios an den Drums teilen. Ihr gleichnamiges Debüt ist kurz vor Weihnachten auf den Markt gekommen und bringt uns genau das, was man von den beiden erstgenannten Muckern erwarten würde.

Der Opener, "Renegade", fängt zwar so an, als hätte jemand ganz verstohlen bei Led Zeppelin über den Zaun geschaut, aber die auffällige Gleichheit hört dann nach wenigen Sekunden wieder auf. Der Rest des Songs ist ein würdiger Einstieg in eine knackige Hard Rock-Scheibe bester Couleur. Fefolt ist unbestritten ein feiner Vertreter seiner Zunft, der sich im Hard Rock-Business bestens auskennt und mit seinem Stimmvermögen die passenden Akzente rüberbringen kann. Akzente setzt natürlich auch unser griechischer Saitenvirtuose immer und immer wieder, durch alle Songs hindurch. Seien es die Basis-Riffs oder seine Solo-Einlagen, alles passt und treibt die Songs flott nach vorne.

"Young And Wild" ist so eine Art bluesig unterlagerter Rocker, der subjektiv ein wenig an ZZ Top erinnert, als die noch ZZ Top waren – so vor ungefähr 35 bis 40 Jahren. Bei "Into The Darkness" muss man bei einigen Passagen ungewollt und unweigerlich an die gute alte 'Weiße Schlange' denken. Aber Obacht – da ist nix kopiert! Die Band groovt sich durch die rund fünfzig Minuten und schafft es auch immer wieder, den Hörer zu besonderem Aufmerken zu bewegen. "Rollin' Train" ist so ein Exemplar von Song, bei dem man unweigerlich selber in Bewegung gerät und dem stampfenden Rhythmus folgen möchte und "Sister Of The Devil" stellt sich bei mehrmaligem Hören als kleine Perle dar, der man ständig neue Assoziationen entlocken kann.

"I Need Your Love" und "All The Way Down" donnern in altbewährter Classic Hard Rock-Manier daher, letzterer im Riffing ein wenig zäher und an etwas erinnernd, das auch zu Zeiten der alten Sabbath hätte entstanden sein können – doomig würde man auf neudeutsch wohl sagen. Und auch der Rest reiht sich artig ein, gefällt durch perfekte Umsetzung dessen, was den Liebhaber dieses Genres zu eben solch einem hat werden lassen. Als krönender Abschluss muss natürlich der Titelsong an letzter Stelle im Reigen genannt werden, der in deutlich längerem Gewand erscheint als seine zehn Vorgänger. Mit fast siebeneinhalb Minuten Spielzeit bietet "Revolution Highway" auch ausreichend Platz für den einen oder anderen Ausflug Papadopoulos' auf seiner Sechssaitigen – schick gemacht, ohne Zweifel.

Als Fazit bin ich tatsächlich versucht zu sagen, dass dieses Debüt-Album schon etwas aus der Vielzahl der Veröffentlichungen aus der zweiten Reihe des Hard Rock-Genres hervorsticht. Wie so häufig entscheiden Nuancen, aber wenn man die hat, dann hat man die. Ein feines Album einer Band, die vielleicht mal mehr als nur eine Eintagsfliege hervorbringt – zu hoffen sei es zumindest!


Line-up Revolution Highway:

David Fefolt (vocals)
Stavros Papadopoulos (guitar)
John Christopoulos (bass)
Chris Lagios (drums)

Tracklist "Revolution Highway":

  1. Renegade
  2. Young And Wild
  3. Into The Darkness
  4. The Streets Of Hollywood
  5. Rollin' Train
  6. Sister Of The Devil
  7. I Need Your Love
  8. All The Way Down
  9. Know Mercy, Know Love
  10. Losing You Again
  11. Revolution Highway

Gesamtspielzeit: 49:19, Erscheinungsjahr: 2018

Über den Autor

Jochen von Arnim

Beiträge im Archiv
Genres: Blues, Rock, Heavy Metal

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