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Sissies / Cockroach Swing – CD-Review

Zur Band Sissies und ihrem Album "Cockroach Swing" lesen wir bei Noisolution unter anderem: »[…] 20 Jahre nach ihrem letzten Longplayer "The Juice" bringen die Sissies ein ’neues', sechsundzwanzig Jahre umfassendes Album heraus. Der Wunsch das Album zu machen, welches man auch als Nachfolger von "Fixed" hätte betrachten können war ein Anliegen, welches die Band aus dem hohen Norden schon lange verfolgte. […] Die Sissies fassen mit diesem Album 26 Jahre Platten hören, Platten erleben, Platten lieben zusammen und machen das Album, welches perfekt in ihre Plattensammlung passt. […] Die auf dem Album erhaltenen Songs wurden zwischen 1997, also direkt nach dem Einstieg von Tiffy, und 2022 geschrieben und bei Thomas Götz (Beatsteaks) Tomatenplatten Studio in Berlin live aufgenommen, gemixt hat der langjährige Begleiter Max Power und das Artwork stammt von Daniel Gerhard Holc ( Askii Disco/ Satans Fun Brigade). […]«

Der Punk lebt, auch wenn man zwanzig Jahre nichts von den Sissies gehört hat.
Die zehn Songs sind wie aus einem Guss. Den Zeitsprung zwischen 1997 und 2022 vernimmt man nicht.
Die Sissies rocken den Punk, als wäre gar nicht so viel Zeit vergangen. In den gut sechsunddreißig Minuten Gesamtspielzeit sorgen die Sissies für verdammt viel Alarm und die Punk-Power ist schier unerschöpflich. Von Beginn bis Ende wird Energie ausgeschüttet.
Die Gitarren riffen kompetent, als wenn es kein Morgen mehr gäbe. Der Sänger fügt sich mit seiner ausdrucksstarken Stimme problemlos in das phasenweise turbulente Treiben ein.

Hier und da schwingt sich die Gitarre zu einem Solo in die Höhe, aber im Vordergrund steht das Kreieren von differenziert daher kommenden Riffs. Die sind das Salz in der Punk-Suppe und die Rhythmus-Fraktion ist der hochoktanige Motor der Combo aus dem Norden Deutschlands.
Hier und da freuen sich die Leute vor den Lautsprechern auch noch über tiefergelegte Gitarren-Riffs wie man es von Black Sabbath kennt und man mag es kaum glauben, aber für die letzte halbe Minute im letzten Song "5 Reasons" gibt es echt verträumt-relaxte Sechssaitertöne auf die Ohren. Diese Überraschung sitzt.

Drei Lieder sind mit »[…] deutschen Texten versehen, um den authentischen Inhalt möglichst greifbar zu machen. […]«
Dabei handelt es sich um "Bruce Lee ihm sein Grab", "Nicht lange fackeln im Sturm" sowie "Nordsee". Letztgenannter Track hat die Stimmung einer Springtide, wenn ganz besondere Gezeitenkräfte am Werk sind. Die Sissies geben Vollgas und die Power ergießt sich förmlich wie eine schäumende Brandung aus den Lautsprechern.
Ab und an singt man Textzeilen im Chor. Kommt auch gut an.
War "Nordsee" wie eine Springflut, ist "Nicht lange fackeln im Sturm" genauso hinlangend wie die Nordsee-Killer-Nummer.

Die Sissies bringen sich mit "Cockroach Swing" in Erinnerung.
Das Album ist voller gut gemachtem Power-Punk.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Tracklist "Cockroach Swing":

  1. Cockroach Swing
  2. Bloodlust
  3. Bruce Lee ihm sein Grab
  4. No Preguntas
  5. Nicht lange fackeln im Sturm
  6. Protest
  7. Nordsee
  8. She Junk Of The Week
  9. Black
  10. 5 Reasons

Gesamtspielzeit: 36:32, Erscheinungsjahr: 2024

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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