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Soen – Konzertbericht, 23.09.2023, Täubchenthal Leipzig

Soen Täubchenthal

Es war ein Auftakt nach Maß! Der Urlaub, der offiziell erst am 25. September 2023 begann, sollte mich am 23. September mit einer bis dato unbekannten Band bekannt machen. Ihr Name: Soen. Ebenfalls neu für mich war die Konzerthalle Täubchenthal in Leipzig – trotz vieler bereits bekannter Veranstaltungsorte in der Messemetropole. Mein Cousin hatte mich zu diesem Ausflug animiert und es sollte ein denkwürdiger Abend mit Soen werden. Sechs Konzerte sind es im Rahmen ihrer Europatournee in Deutschland, dabei sind die Auftritte verteilt auf die Monate September und Oktober.

Die Verabredung bestand schon seit mehreren Monaten, sodass genug Zeit blieb, um zur Einstimmung ein paar Videos anzusehen. Mir fielen sofort die vielen ruhigen Titel der aus Schweden stammenden Band ein, in deren Reihen Musiker aus verschiedenen Ländern stehen. Zur passenden Einstimmung bestritten Terra und Molybaron das Vorprogramm mit soliden Parts. Deren Musik war eine passende Einstimmung auf den Headliner. Am Beispiel Molybaron zeigte sich wieder einmal, wie klein doch die Welt ist: Vor genau zwei Jahren hatte ich an dieser Stelle das Album The Mutiny der Formation aus unserem Nachbarland Frankreich besprochen.

Joel Ekelöf strahlte eine große Zufriedenheit aus

Joel Ekelöf strahlte eine große Zufriedenheit aus

Mehr und mehr stieg die Stimmung an diesem Abend, wobei es für die ersten beiden Bands schon reichlich Applaus gab. Merklich füllte sich der Konzertsaal und als die fünf Musiker von Soen mit ihrem Sänger Joel Ekelöf begannen, stellte sich heraus, dass es nicht wenige Fans gab, die textsicher agierten und Zeile für Zeile mitsingen konnten. Abermals war das der Beweis, dass es in allen Bereichen Musiker gibt, die eingeschworene Fans haben, unabhängig vom jeweiligen Bekanntheitsgrad. Soen lenkten den Fokus auf das am 1. September 2023 erschienene Album "Memorial". Es ist das sechste Studioalbum der 2004 gegründeten Rock- und Metal-Supergroup. Daraus erklangen mehrere Lieder, aber natürlich reichte das Programm weiter zurück. Anhand der bekannten Videoproduktionen war das Material gut einzuordnen.

Doch ein wesentlicher Eindruck war: Live geht die Post richtig ab. Selbst Titel, die einen vermeintlich ruhigen Anfang haben, entwickelten nach und nach Druck. Hier kam dem Bassisten Oleksii 'Zlatoyar' Kobel ein gewichtiger Part zu. Schließlich brachten die beiden Gitarristen Cody Ford und Lars Åhlund die richtige Härte ein. Interessant die Personalie Lars Åhlund: Er war mehrere Male im hinteren Bühnenteil zu finden, da Åhlund außerdem die Keyboards bediente. Fünfter Musiker im Bunde ist Schlagzeuger Martin Lopez (ehemalks Opeth, Amon Amarth), auf dessen Initiative die Band gegründet wurde.

Ein Konzert mit viel Atmosphäre

Ein Konzert mit viel Atmosphäre

Soen sind im Progressive Metal/Rock zu Hause, können aber für sich in Anspruch nehmen, den Alternative Rock ebenfalls gut zu beherrschen. Daraus entsteht im positiven Sinne ein sehr individueller Stilmix. Entsprechend kurzweilig verlief der Abend mit dem 90-minütigen Hauptprogramm. Sänger Joel Ekelöf ist gewiss eine markante wie charismatische Erscheinung, doch nahm sich der Frontmann immer wieder zurück und überließ seinen Bandkollegen gleichberechtigt die Aufmerksamkeit.

Musikalisch sind Soen breit und erfolgversprechend aufgestellt. Der Begriff Insiderband trifft es nicht. Das Fankonzert, so darf man es wohl beschreiben, fand in einer angenehmen Kulisse statt.

Die gute Bewertungsskala des Haues bei Parkplätzen, Sanitäranlagen, Akustik und Sichtmöglichkeiten während des Konzerts bestand den Praxistest mit Bravour. Das überschaubar große Täubchenthal ist als Spielstätte jederzeit zu empfehlen, immer vorausgesetzt, es finden sich dort zum Konzert die jeweils eigenen Helden ein.

©Fotos: Mario Keim


Line-up Soen:

Joel Ekelöf (vocals)
Oleksii 'Zlatoyar' Kobel (bass)
Cody Ford (guitars)
Lars Åhlund (guitars, keyboard)
Martin Lopez (drums)

 

Über den Autor

Mario Keim

Musikstile: Heavy Rock, Rock, Deutschrock, Hard Rock
Marios Beiträge im RockTimes-Archiv

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