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The Convent / 1986-2016 – LP-Review

The Convent - 1986-2016

The Convent feiern ihren dreißigsten Geburtstag. Zu diesem Anlass wurden die besten Songs von der Band, Freunden und Fans zusammengestellt und mit den drei, bisher unveröffentlichten Songs, "Goodbye Bride", "Sign Of Light" und "Not Today" auf ein Jubiläumsalbum gepackt. Die mir vorliegende Doppel-LP wurde auf 500 Stück limitiert und durchnummeriert. Die Band presste übrigens zum ersten mal in ihrer Geschichte die Aufnahmen in ’schwarzes Gold'. Jede der vier LP-Seiten wurde in unterschiedlichen Formationen eingespielt, was den wechselnden Besetzungen der letzten 30 Jahre geschuldet ist. Lediglich der Niederländer Carlo van Putten ist auf allen Stücken als Sänger vertreten. Folgerichtig wurde die Anthologie dann "1986-2016" genannt. Das Vinyl wiegt 180 Gramm und wurde in ein Klappcover mit schwarzen, gepolsterten Innenhüllen verpackt.

Die Aufnahmen klingen durchwegs recht ordentlich, auch wenn man hier und da den Drums etwas mehr Druck hätte verleihen können. Man fühlt sich vom ersten Ton an in die 80er-Jahre zurückversetzt. Erinnerungen an La Düsseldorf oder Depeche Mode und manchmal auch ein wenig The Cure gehen mir unweigerlich durch den Kopf. Verantwortlich für letztere Gedanken ist wohl der Gesang von Carlo van Putten, der auch bei den Dead Guitars singt. Auch Gitarrist Jojo Brandt, langjähriger Sideman von van Putten, ist auf den meisten Aufnahmen zu hören und kann mit seinem Sound und dem Gitarrenspiel überzeugen. Auch wenn die Musiker auf dieser Platte sich die Klinke in die Hand geben, klingt das Album wie aus einem Guss.

Es gibt viele tolle Songs auf der LP zu entdecken. Man muss sich halt darauf einlassen, was mir als Blues- und Rockfan anfangs schwer fiel. Aber mit jedem Durchlauf kann ich dem Album mehr abgewinnen. Eines der Highlights ist die "Wiedergeburt der Stille" das auf Deutsch gesungen wird. Der etwas schleppende Groove lässt die Nummer schön melancholisch rüber kommen. Bei "All Night Long" geht es dann in Richtung 'locker, flockig'. Geht gut ab die Nummer mit ihrem eingängigen Text und der guten Gitarrenarbeit. "Angel Of Wild Life" rockt sogar ganz gut ab. Hier kann mich Jojo Brandt an der Gitarre mit seinen abgedrehten Riffs voll überzeugen.

Die Stimme von Carlo van Putten klingt durchweg melancholisch, oft verzweifelt und passt sehr gut zu den Songs. Bei "Silverbird" lassen die Jungs es nach einem ruhigen Intro wieder so richtig krachen. Das wilde Gitarrensolo erwärmt sogar mein Rockerherz! Mit "Goodby Bride" wird weiter Druck gemacht und das Stück geht gut ab. "She" kommt mit einem runden Discobeat daher und verbreitet gute Laune. Torsten Rimkus, der den Bass auf der letzten Seite der Doppel-LP übernommen hat, glänzt mit einem knallharten und trockenen Basssound. Das gibt den Songs nochmal eine andere Farbe.

Fazit: Mit "1986-2016" ist The Convent ein rundes, vielfältiges Album gelungen, das man sich auch als Rocker ins Regal stellen kann. Für Fans der Band ist das limitierte Vinyl sowieso ein Muss!
Als Anspieltipps empfehle ich "First Impressions Of The West", "Wiedergeburt der Stille", "Angel Of Wild Life" und "Goodby Bride".

Übrigens, durchnummeriert wurden die einzelnen Seiten der LP mit dem Gründungsdatum der Band, also 1,9,8,6, was mich zu Anfangs etwas verwirrte.


Tracklist "1986-2016"

Side A (1)

  1. First Impressions Of The West
  2. Amsterdam
  3. Wiedergeburt der Stille
  4. King Of Rain
  5. All Night Long
  6. Winning

Side B (9)

  1. Angel Of Wild Life
  2. Crashed Cars & Love Letters
  3. Chain Reaction
  4. I Will Follow
  5. Mocha For The Lions
  6. Above My State

Side C (8)

  1. Silverbird
  2. Goodbye Bride
  3. She
  4. Sign Of Light
Side D (6)

  1. The Endless Way
  2. Take It On A Chin
  3. Not Today
  4. Indifference Is Rising

Erscheinungsjahr 2016

Über den Autor

Michael 'Mike' Schröder

Hauptgenres: Rockmusik in all seinen Farben
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Mail: mike(at)rocktimes.de

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