Nach dem Konzert ist vor der Rezension.
Am 19. November 2023 lieferten Ben Poole und Guy Smeets im blues Rhede, ein Konzert der Extraklasse ab.
Abschließend heißt es unter anderem: »[…] Die Zugabe "Too Tired" war ein letztes Festival der Emotionen sowie Show. Groove, Groove, Groove, ein infernalisches Ende. Ein letztes musikalisches Geschenk an das begeisterte Publikum.
Das gesamte Konzert war ein Highlight. Einerseits ein Blues-Schmelztiegel, andererseits Balsam für die Seele. […]«
Auf dem Merchandise-Tisch befand sich, neben diversen T-Shirts, auch das Album "Live In Montreux", das im Sommer 2023 auf den Markt kam.
Bei einer Gesamtspielzeit von siebzig Minuten vereinen sich aus der vorliegenden Platte zehn Songs, zu denen auch Ben Poole-Klassiker zählen.
Neben Ben Poole waren der Keyboarder Matthew Gest, Bassist Steve Amadeo sowie Chris Hardwick am Schlagzeug mit von der Partie.
Auf geht es in ein Blues/Blues Rock-Vergnügen à la Ben Poole & Co.
Dieser Genuss hat seine Basis in vielen Songs aus dem Album Anytime You Need Me.
Allerdings bekommen die Nummern als Live-Versionen einen ganz anderen Anstrich. Ben Poole weiß, wie er die Leute bei Konzerten oder vor den Lautsprechern in den heimischen vier Wänden begeistern kann. Dazu gehört zweifelsfrei Können.
Schon durch das psychedelische "Intro" werden wir auf einen Weg gebracht, der bezogen auf Ben Pooles Gitarren-Künste enorme Vielfalt präsentiert.
Hinzu kommt, dass der Protagonist von einer vorzüglichen Band begleitet wird. Der Bassist Steve Amadeo gehört ja schon fast zum Stammpersonal der Band. Keyboarder Matthew Gests Tastenvirtuosität reicht unter anderem von The Crazy World Of Arthur Brown, Sandi Thom über Joe Louis Walker bis hin zu Duke Robillard. Chris Harwick am Schlagzeug vervollständigt das Quartett.
Man kann sich gar nicht satthören an den vielen Soli eines Ben Poole.
Da ist das Fass der Fantasie bis zum Rande gefüllt und schier unerschöpflich bezüglich der beeindruckenden Fretboard-Fahrten, die man in einer mannigfaltigen Auslage genießen und bewundern kann.
Außerdem trägt Ben Pooles prägende-raue Stimme als ein weiteres Markenzeichen zum Erfolg von "Live In Montreux" bei.
Die Sechssaiter-Exkursionen gehen in ausgiebiger Länge gleich bei "Start The Car" los. Ben Poole, der Himmelsstürmer.
Als einzigen Coversong spielt die Band die Don Henley-Komposition "Dirty Laundry". Das The Eagles-Stück kommt mit persönlichen Einflüssen sehr gut rüber und Matthew Gest steht hier mit seinem furiosen Keyboard-Solo im Fokus. Mit dem Alleingang des Bandleaders sind Höhenflüge angesagt.
Das "Piano Interlude" gehört einzig und alleine dem Tastenmann Matthew Gest, der hier auf klassischen Pfaden unterwegs ist. Dieses Stück dient als Einleitung für die herzzerreißende Ballade "Don’t Cry For Me". Ein Slow Blues der Extraklasse, versehen mit einem ganz leisen und furios-lautem Gitarren-Teil. Klasse!
Höhenflüge ist auch das Stichwort für ausladende Sessions bei "Anytime You Need Me" mit einem "Smoke On The Water"-Intermezzo sowie "Time Might Never Come", die locker die dreizehn Minuten überschreiten. Beide Stücke sind einfach magnetisierend. Man hängt förmlich an den Lautsprechern.
Ben Poole ist nicht nur ein Zauberer auf den sechs Saiten seiner Gitarren, sondern setzt seine Alleingänge auch durch herrliche Klang-Effekte in Szene.
Ben Pooles "Live In Montreux" ist ein weiteres Highlight in seinen Album-Veröffentlichungen.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.
Line-up Ben Poole:
Ben Poole (vocals, guitar)
Matthew Gest (keyboards)
Steve Amadeo (bass)
Chris Hardwick (drums)
Trackist "Live In Montreux":
- Intro (0:45)
- Start The Car (6:36)
- Dirty Laundry (7:24)
- Win You Over (5:20)
- Take It No More (5:54)
- Piano Interlude (1:04)
- Don’t Cry For Me (10:58)
- Further On Down The Line (4:56)
- Anytime You Need Me (13:24)
- Time Might Never Come (13:37)
Gesamtspielzeit: 70:00, Erscheinungsjahr: 2023
Neueste Kommentare