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Faro / Luminance – CD-Review

Faro / Luminance – CD-Review

»In the beginning God created Prog«.
Den Satz lass ich mal so stehen, später mehr dazu. Dieser steht am Anfang des Promoletters, der die Band vorstellt. Die Rede ist von Faro, einer Metal-Progband aus Italien; eher ein Duo bzw. Trio!

Haupinitiator ist der Sänger und Keyboarder Rocco de Simone. Rocco arbeitete zuerst mit dem Multiinstrumentalisten Fabrizio Basco sowie dem Drummer Michele Santoleri zusammen und veröffentlichte 2011 das Debüt "Gemini" mit dem sie sich lokal einen Namen erspielten. Im Laufe der Zeit  stieß Gitarrist Angelo Troiano zu der Band, der fortan mehr mit Rocco Songs komponiert und einspielt. Daraus entstand "Luminance". Bei drei Songs schrieb und wirkte Fabrizio mit, spielt die Gitarren und 'other'; was auch immer das sein soll.

Nun zur CD. Für Progverhältnisse sind die Nummern recht kurz gehalten, alle kratzen an der Vier-Minutenmarke, bis auf "Down", das in diesem Zusammenhang ein richtiger Longtrack mit sieben Minuten ist.
Also nehme ich an, sie machen es kurz und knackig und kommen auf den Punkt. Aber da hab ich leider falsch gedacht. Okay, Faro verzichtet auf ellenlange Intros und Soli, dafür bauen sie ihre Songs fast immer im gleichen Muster auf. Ich nehme mal denn Opener "Pure" als Referenz. Ganz kurz Akkord angezupft und die Gitarren fetzen kräftig los bis zum Refrain/Text. Dieser ist harmonisch und wird wiederholt, dann nochmal eine Portion Riffs und am Ende fehlt einem etwas, denn es endet meistens abrupt. War das schon alles?

Die Stimme von Rocco ist ordentlich und passt sich diesem sterilen Sound an. Natürlich variiert es, mal heavyier ("December"), mal schwärzer mit leichtem Hang zu Gothic ("Fragment") oder verträumter ("Autumn"). Manchmal kommen einem die Sisters Of Mercy in den Sinn, gerade bei dem Track "Luminance", der auch Mehrgesang zu bieten hat.

Einzig der Longtrack "Down" sticht ein wenig heraus. Mit zarten Akkordeonklängen und einem Hauch Folk wird es wärmer, da bricht eine Welle Breitwandriffs auf einem herein, brachiale Naturgewalt, die sich aufbäumt, um kräftig Wirbel zu erzeugen, um sogleich brav mit einem verspielten Gothic-Keyboard zur Melodie zu verschmelzen. Dann wiederum kommt es zu einem kurzem Gröl-Intermezzo, bis sich alles wieder beruhigt, man zum eigentlichen Thema kommt und den Song zu Ende bringt. Nicht schlecht.

Was alle Stücke gemeinsam haben – und das zieht  sich wie ein roter Faden durch: So einen komischen und nervenden Sample der eine (wirklich) schnell gespielte Doublebass darstellen soll. Furchtbar, ist zwar nur im Hintergrund hörbar aber richtig exzessiv. Ansonsten würde der Drumcomputer mich nicht stören.

Ich würde mal sagen, "Luminance" ist ein Progmetal-Album, das die Welt nicht unbedingt braucht, das man aber, wenn man es besitzt, ruhig mal schnell und laut durchspielen lassen kann.
Und da sind wir wieder beim Eingangssatz …


Line-up Faro:

Angelo Troiano (guitar, bass, keyboards, programs)
Rocco de Simone (vocals, keyboards)

Guest musician:
Fabrizio Basco (guitars and other)

Tracklist "Luminance":

  1. Pure (4:08)
  2. Fragment (4:10)
  3. December (4:19)
  4. Lucas (4:11)
  5. Tears (3:35)
  6. Down (7:20)
  7. Autumn (3:18)
  8. Luminance (3:44)

Gesamtspielzeit: 34:05, Erscheinungsjahr: 2020

 

Über den Autor

Achim Mayinger

Genres: Beat, Classic Rock, Hard'n'Heavy, Progressive Rock

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