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Hanover Fist / HF III – CD-Review

Hanover Fist hat seine Heimat in Wilmington, North Carolina.
Seit 1996 ist die Hard Rock-/Metal-Band am Start und brachte mit "HF 1" sowie "Y2K" ganze zwei Veröffentlichungen auf den Markt.
Diese Zahl ist – gemessen am Bestehen des Trios – sehr überschaubar.
Dafür kann die Combo auf eine Vielzahl an Konzerten zurückblicken.
Nachdem Schlagzeuger Jamie Mintz verstarb, »[…] remaining members Ronny Lamanna and Bud Shepard played in various projects. […]«
Mit dem Drummer Eric Stahle war Hanover Fist 2016 wieder am Start.
Neben eigenen Kompositionen bezieht sich das Trio in zwei Songs auf Black Sabbath beziehungsweise die Scorpions.
»[…] Can’t resist the fist! […]« heißt es auf der Website von Hanover Fist.
Na, dann wollen wir mal schauen, ob die Faust der Band Wirkung zeigt.

Standesgemäß startet die vorliegende Platte mit höllisch riffenden aber auch schreddernden Gitarren-Sounds, einem ordentlich pumpenden Bass sowie einem treibenden Schlagzeug und all dies bringen die Scheibe sowie den Hörer auf Betriebstemperatur. Ronny Lamanna vertritt kompetent die Fraktion der Shouter. "Out Of My Head" sorgt für Stimmung.

Bei etwas verminderter Kompression kommt "Jukebox Dancer" auch noch gut an. Dieses Gitarren-Riffing könnte sich zu einem Markenzeichen entwickeln.
"Cats And Dogs" verschiebt das Hanover Fist-Treiben schon in Richtung Ballade. Der Sechssaiter-Klang wird tiefergelegt und Ronny Lamannas Stimme rückt mehr in den Vordergrund. Das Gitarren-Solo ist gut, aber nicht unbedingt prickelnd, bringt keine neuen Aspekte in die Gitarren-Künste.

Hanover Fist ist sozusagen im Dauerdruck-Modus.
Zum Träumen lässt einem die Combo nicht viel Zeit. Vielleicht ist dem ja nach drei Minuten "Dreamin'" so. Nein, diese Nummer verfügt über zu viel Dynamik, zu viel Power für eine Ballade. Außerdem scheint sich dieses Lied irgendwie verlaufen zu haben, denn Hanover Fist gibt sich hier den Anstrich einer Rock-Band aus den Sechzigerjahren. Da bildet sich doch ein Graben zwischen den ersten drei Tracks und "Dreamin".
"Room With A View" bringt keine weiteren fundierten Erkenntnisse.
Besser wird es bei "Captain". Zunächst ist Stadion-Rock in balladesker Auslage angesagt. Dann folgt ein Hanover Fist-Feuerwerk, vor dessen Double Bass-Action man sich fast schon in Deckung begeben muss. Der Dynamik-Kreisel rotiert auf Hochtouren. Eine gute Nummer.

Dem Black Sabbath-Stück fügt man selbst geschriebene Strophen hinzu.
Die ergeben den zweiten Teil des Songs "Sweet Leaf/Peace Pipe". Da kann man sich auch das Original anhören. Mit der Eigenkomposition "Buzzsaw" geht man musikalisch in Richtung Black Sabbath.
Bei dem hitzigen "Buzzsaw" möchte man gar nicht wissen, was sich in "Neurotica" abspielt. Hanover Fist lässt Gnade vor Recht ergehen, gibt sich zwar hoch dynamisch, aber abermals nicht so etwas wie innovativ. Klingt wie schon einmal an anderer Stelle gehört.
Sportlich machen wir einen Sprung zur Scorpions-Komposition "Blackout". Der Formation wird ein wenig Eigenständigkeit ans Revers genagelt.

Hanover Fists "HF III" ist mit seinen über vierundfünfzig Minuten Gesamtspielzeit zwar ein Punch, dessen Wirkung allerdings ziemlich schnell weggesteckt werden kann.
Fans der Band werden natürlich zuschlagen, also im Sinn von kaufen. Allen anderen Metal-Freaks sei eine vorherige Kostprobe empfohlen.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Hanover Fist:

Ronny Lamanna (guitars, vocals)
Bud Shepard (bass)
Eric Stahle (drums)

Tracklist "HF III":

  1. Out Of My Head (3:15)
  2. Juke Box Dance (3:29)
  3. Cats And Dogs (5:17)
  4. Dreamin' (3:00)
  5. Room With A View (2:47)
  6. Captain (3:30)
  7. Sweet Leaf/Peace Pipe (5:25)
  8. Risky Business (4:07)
  9. See You Again (4:27)
  10. Quest (4:43)
  11. Black Out (3:37)
  12. Buzz Saw (4:20)
  13. Neurotica (3:25)
  14. Mean Old Axe (3:03)

Gesamtspielzeit: 54:27, Erscheinungsjahr: 2020

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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