Während der kompletten ersten Hälfte der siebziger Jahre zierte ein bestimmter Song die Live-Setlist des britischen Blues Rock-Powerhouses Humble Pie. Das Quartett rund um den Frontmann Steve Marriott hatte in dieser Ära (und Marriott bei seinen Solokonzerten noch viel länger) als Show-Höhepunkt immer die von Nick Ashford komponierte R&B-Nummer "I Don’t Need No Doctor" im Köcher, um die Konzerte auf ganz hohem Adrenalin-Pegel zu Ende zu bringen. Wie es heißt, traute die Band sich dann auch erst gar nicht eine Studio-Version des Titels einzuspielen, weil sie wusste, dass sie die Intensität der Live-Performance (unter anderem nachzuhören auf der Klassiker-Live-Scheibe Performance – Rockin' The Fillmore) im Studio unmöglich einfangen konnte.
Es gab wohl mal eine gekürzte Single-Fassung des Stücks aus einem 1971er-Konzert, die nun laut Ankündigung von einer wiederentdeckten Show aus dem Jahr 1973 sogar noch übertroffen werden soll. Aufgezeichnet in Bill Grahams Winterland Ballroom in San Francisco und remastert erscheint das Teil nun sowohl auf Vinyl, als auch digital. Für Sammler dürfte zusätzlich interessant sein, dass die zahlenmäßig limitierte Vinyl-Version sowohl auf silbernem als auch auf purpurnem Material erscheint. Auf der B-Seite soll eine Studio-Version des Tracks "Think" (original von James Brown) zu finden sein.
Erscheinen wird die Single am 10. September 2021, aber wer ganz schnell sein will, kann sich die Teile direkt beim Label sichern.
2 Kommentare
Manni
19. August 2021 um 22:03 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Die Show vom 5. Mai 1973 im Winterland ist bekannt und durch die Jahre unter verschiedenen Namen auf den Markt gekommen, u.a. als "King Buiscuit Flower Hour", "Hot ’n' Nasty: Rockin' the Winterland", "Live ’73" und noch ein paar andere Titel für immer die identische Show. Hervorragener Klang ist allen gemeinsam.
Nur sehe ich keinen Sinn darin, das 13:05 lange Stück zu kürzen und als Single zu veröffentlichen. Das ist doch Bogus… Vor allem ist das dann kein Humble Pie, denn gerade live waren die doch eine echte Hausnummer. Ich finde die ’73er mit Clem Clempson besser als die ’71er aus dem Fillmore East mit Peter Frampton.
Setlist 5.5.73:
01. Up Your Sleeves – 3:58
02. 4 Day Creep – 3:35
03. C’mon Everybody – 7:22
04. Honky Tonk Woman – 6:38
05. Stone Cold Fever – 1:07
06. Blues > I Believe To My Soul – 5:21
07. 30 Days In The Hole – 7:49
08. Road Runner – 12:28
09. Hallelujah, I Love You So – 7:36
10. I Don’t Need No Doctor – 13:05
11. Hot N' Nasty – 7:20
Markus Kerren
25. August 2021 um 17:44 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Schon klar, Manni. Wirklich interessant ist das Teil eigentlich nur für Sammler von (farbigem) Vinyl.