«

»

Jahbulong / Eclectic Poison Tones – LP-Review

2015 wurde die italienische Band Jahbulong gegründet.
2017 kam "Jahbulong" auf den Markt.
2019 veröffentlichten die Stoner Doom-Rocker gemeinsam mit Mongoose das Album Split Series #1.
Inspiration holt sich die Gruppe laut Informationsblatt bei Sleep, Electric Wizard und, wie könnte es anders sein, Black Sabbath.
Das auf dem Go Down Records auf den Markt gebrachte Album "Eclectic Poinson Tones" gibt es in einer Gatefold-Verpackung.
Bei der LP kann man zwischen »[…] black vinyl […]« oder »[…] clear vinyl […]« wählen.
Die in Verona beheimatet Band steht auf Fuzz-Gitarren-Sounds und beim Albumtitel darf man von der Vielseitigkeit der Klänge ausgehen.
Das Jahbulong-Trio wird zum Quartett, wenn es um die Songs "The Tower Of The Broken Bones" beziehungsweise "The Eremite Tired Out (Sweet Dreams)" geht, denn dann ist Cristian Barbazeni, seines Zeichens Koeyboarder, mit dabei.

Achtung! Warnhinweis!
Mit der Anlage ist alles in Ordnung, wenn "Under The Influence Of The Fool" gemächlich aus den Startlöchern kommt. Die erste, etwas über eine Minuten Eingleit-Phase läuft im Mono-Modus und erst danach kommt der Stereo-Effekt mit einer entsprechenden Zunahme der Lautstärke zum Zug.
Relativ schnell wird deutlich, dass der geneigte Hörer dem Fuzz, Stoner Doom beziehungsweise Stoner Rock auch noch die Richtung Garage Rock hinzufügen muss. Grundsätzlich lässt sich Jahbulong bei den vier Nummern ziemlich viel Zeit. Zwischen neun und etwas über fünfzehn Minuten ist alles vertreten.
So nimmt das erste Stück schon gut elf Minuten von der Gesamtspielzeit weg. Was das Trio im Opener aufbietet, ist wohlstrukturierter Stoner Doom mit vielen Phasen der Einkehr. Diese stehen im unmissverständlich-gnadenlosen Kontrast zu den extrovertierten Teilen von "Under The Influence Of The Fool". Gegen Ende stellt Pierpaolo 'Paul Vinegar' Modena ein etwas erleuchtend-signifikantes Fuzz-Gitarren-Solo in den dunklen Sound-Raum.

"The Tower Of The Broken Bones" macht sozusagen da weiter, wo der Song-Vorgänger aufhörte.
Nur nimmt die schon erzeugte Dramatik zu. Einen nicht unerheblichen Anteil daran hat der unheimliche Gesang eines Pierpaolo 'Paul Vinegar' Modena. Dass er eine zentrale Rolle im Soundgefüge spielt, ist irgendwie klar. Diesen Fuzz-E-Gitarren-Alleingang, der jetzt auch noch durch einen Wah Wah-Pedal-Einsatz beeinflusst wird, muss man gehört haben. Gigantisch!

Diesem Mono-Stereo-Wechsel begegnet man öfter.

Nach den ersten beiden Tracks fragt man sich, ob Jahbulong in der Lage ist, weitere klangliche Edelsteine an die Oberfläche zu fördern?
Wow! Wie viel Fuzz geht überhaupt noch?
Pierpaolo 'Paul Vinegar' Modena scheint aus meiner Sicht zu Beginn von "The Eclipse Of The Empress" an die Grenze der Fuzz-Sound-Möglichkeiten zu stoßen. Er durchbricht quasi eine Grenze zwischen Stoner Rock und Stoner Metal. Hammer! Nicolò Bonato legt mittendrin ein lupenreines Drum-Solo hin. Daumen hoch!
Eine viertel Stunde Zeit gönnt sich Jahbulong schlussendlich für "The Eremite Tired Out (Sweet Dreams)". Süße Träume? Bei dem bisher geleisteten Output? Da hegt man gewisse Zweifel. Die werden auch bestätigt. Weit und breit nicht zu vernehmen von süßen Träumen. Im Gegenteil, Stoner Doom regiert zu Beginn der langen Nummer. War es im vorherigen Abenteuer Nicolò Bonato, der sich ein Solo gönnte, ist es jetzt der Bass-Mann Martino Tomelini und er sorgt für einige süße Träume-Intermezzi. Sehr schön!

Man muss an diesem Punkt doch sagen, dass "Eclctic Poison Tones" eine faszinierende Scheibe ist. Dessen gesamte Fülle an Kreativität lässt sich allerdings erst nach drei oder vier Durchläufen komplett erfassen.
Dieses Platte ist herausfordernd, braucht Geduld beim Hörer, wächst mit jedem neuen Durchgang.
"Eclectic Poison Tones" ist Jahbulongs spannendes Album mit reichlich Fuzz-Fantasien.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Jahbulong:

Nicolò Bonato (drums)
Martino Tomelini (bass)
Pierpaolo 'Paul Vintage' Modena (guitars, vocals)

With:
Cristian Barbazeni (organ – Side A #2, Side B #2)

Tracklist "Eclectic Poison Tones":

Side A:

  1. Under The Influence Of The Fool (digital single)
  2. The Tower Of The Broken Bones (digital single)

Side B:

  1. The Eclipse Of The Empress
  2. The Eremite Tired Out (Sweet Dreams)

Gesamtspielzeit: 46:04, Erscheinungsjahr: 2020

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
Über mich
Meine Seite Im Archiv
Mail: joachim(at)rocktimes.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>