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Kenny Garrett / Sounds Of The Ancestors – CD-Review

Jazz-Fans kennen den 1960 in Detroit geborenen Künstler Kenny Garrett.
Bevor er sich einen eigenen Namen machte, spielte er im Duke Ellington Orchestra.
Kenny Garrett spielte sein Saxofon auch in den Bands von zum Beispiel Art Blakey oder Freddie Hubbard.
1984 erschien sein Album "Introducing Kenny Garrett", gefolgt von "Garrett 5".

Es kam zu einer ziemlich lange Liste von weiteren Album, unter denen nicht nur "Trilogy" (1995) hervor zu heben ist.
"Pushing The World Away" (2013) und "Do Your Dance!" markieren die Vorgänger von "Sounds Of The Ancestors" (2021).
Als Session-Musiker fallen Namen wie Miles Davis, Marcus Miller, Robben Ford, Chick Corea, John Scofield oder Sting.
Bei der vorliegenden Platte stehen dem Kenny Garrett-Quintett zehn Gäste gegenüber.
Alle Lieder wurden vom Protagonisten komponiert sowie arrangiert. "Hargrove" »[…] includes an interpretation of A Love Surpreme by John Coltrane […]«.

Kenny Garretts Ausgangspunkte für "Sounds Of The Ancestors" waren »[…] Klänge, die deinen Geist erheben, von Leuten wie John Coltrane, 'A Love Supreme'; Aretha Franklin, 'Amazing Grace'; Marvin Gaye, 'What’s Going On'; und die spirituelle Seite der Kirche […]«.

Die beiden Buchstützen der Platte sind "It’s Time To Come Home" sowie "It’s Time To Come Home (Original)".
Fast zwanzig Minuten gehen da von der Uhr runter. Die lohnen sich allemal, denn mit seinem Latin-Flair ist schon die Album-Eröffnung ein Highlight. Etwas anders arrangiert gilt die Einschätzung natürlich auch für den letzten Song. Wunderschön, welche Spieltechniken uns Kenny Garrett eröffnet. Hinzu kommt noch ein hypnotischer Groove der Rhythmus-Fraktion. Super!

"What Is That?" … ganz einfach … ein vor rhythmischer Präsenz brodelnder Track, eine überwältigendes Percussion-Solo von Rudy Bird (auch Miles Davis, Amy Winehouse, Del Armitri, Michael Jackson) und was Vernell Brown, Jr. auf den schwarzen und weißen Tasten fantasiert ist Hochklassiges.
Alleingänge gibt es natürlich in Hülle und Fülle. Stellvertretend sollten abermals ein Vernell Brown, Jr.-Piano- sowie Ronald Bruners Schlagzeug-Solo genannt werden. Großartig!
Selbstredend gibt es natürlich auch reichlich Kenny Garrett-Soli.
Man darf sich auch auf den angesagten Fusion-Drummer Lenny White freuen. Er bringt die Snare zum Einsatz.
Großartig sind alle Musiker-Beiträge. Trotz der vielen Gäste ist "Sounds Of The Ancestors" ein herausragendes Album des zeitgenössischen Jazz und mehr. Die Virtuosität des Protagonisten überwältigt den Hörer. Song für Song wartet man auf die nächsten Altsaxofon-Beiträge.

Herrlich entspannt begegnet uns das bereits erwähnte "Hargrove".
Hier und in "When The Days Where Different" sowie beim Titeltrack singen einige Leute. Allerdings hören wir keinen Text im klassischen Sinn, sondern viel eher Gesangs-Improvisationen und die sind ebenfalls einfach toll.
Über alle Songs verteilt, fühlt man förmlich den Geist der oben genannten Ankerpunkte. Die Komposition "Sounds Of The Ancestors" (ebenfalls mit Stimmen) ist etwas ganz besonders. Respekt, Dwight Trible. Alle Nummern streben nach der Repeat-Taste, aber "Sounds Of The Ancestors" ist dabei vorne.

Das Album-Cover reflektiert die immense Dynamik und Virtuosität, die dem Kenny Garrett da ins Ohr gepustet wird.
Kenny Garrett eröffnet dem Hörer den peripheren Blick auf den Jazz.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Kenny Garrett:

Kenny Garrett (alto saxophone – #1-8, vocals – #2, electric piano – #2,3,4,6, piano intro/outro – #7)
Vernell Brown, Jr. (piano – #1,2,4-8)
Corcoran Holt (bass – #1-8)
Ronald Bruner (drums – #1-8)
Rudy Bird (percussion – #1-8, snare – #6)

With:
Jean Baylor (vocals – #2)
Dreiser Durruthy (bata – #1, vocals – #1)
Maurice Brown (trumpet – #2)
Linny Smith (vocals – #2,3)
Chris Ashley Anthony (vocals – #2,3)
Sheherazade Holman (vocals – #2,3)
Jonny Mercier (piano – #3, organ – #3, Fender Rhodes – #4)
Lenny White (snare – #6)
Pedrito Martinez (vocals – #7, congas – #7)
Dwight Trible (vocals – #7)

Tracklist "Sounds Of The Ancestors":

  1. It’s Time To Come Home (9:49)
  2. Hargrove (5:14)
  3. When The Days Were Different (8:08)
  4. For Art’s Sake (8:05)
  5. What Was That? (8:32)
  6. Soldiers Of The Fields/Soldats Des Champs (10:55)
  7. Sounds Of The Anchestors (7:10)
  8. It’s Time To Come Home [Original] (9:47)

Gesamtspielzeit: 67:40, Erscheinungsjahr: 2021

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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