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Nazca Space Fox / Ceres – CD-Review

Zur Band Nazca Space Fox und ihrem Album "Ceres" lesen wir beim Label Tonzonen Records unter anderem: »[…] Nazca Space Fox spielen instrumentalen Space-, Desert-, Psychedelic- & Post-Rock. Songs, die geradlinig irgendwo in der Wüste von Nazca beginnen und in den Weiten des Outer Space enden. […] Post-Rock verschmilzt mit Stoner & Psychedelic. […]«
Ergänzend schreibt Noisolution unter anderem:
»[…] In der Welt der Rockmusik gibt es immer wieder Bands, die es verstehen, ihre Zuhörer in neue Klangwelten zu entführen. Eine solche Band ist Nazca Space Fox. […] Seit 2014 teilen die Bandmitglieder ihre Leidenschaft für instrumentale Musik, die es ihnen ermöglicht, ihre kreativen Ideen ohne die Beschränkungen von Gesang und Texten auszudrücken. […] Die Verwendung von Effekten wie Reverb und Delay verstärkt das psychedelische Element ihrer Musik und schafft eine traumähnliche Klanglandschaft. […]« Die fünf Songs auf dem Album "Ceres" bringen es auf eine Gesamtspielzeit von knapp sechsundvierzig Minuten und wurden von Eroc gemastert.
Neben der Veröffentlichung des dritten Studioalbums als CD, kann man sich auch für auch für die »[…] LP of our latest album,180gr high-quality vinyl, in transparent red […]« entscheiden.

Die ganz knapp über sechsundvierzig Minuten Gesamtspielzeit beginnen mit einem sehr individuell gestalteten spacigen Intro zum Song "Weltraumwind".
Was in der Nummer dann folgt, spielt sich zwischen Himmel und Stratosphäre ab. So ganz will die Nummer nicht in den luftleeren Raum entschwinden. Nazca Space Fox kreiert allerdings sehr gut rockende Atmosphäre und das Mathias Gaul-Gitarren-Solo verfügt über magnetisierende Wirkung. Frickeln kann so schön sein. Die fast zehn Minuten zünden leider nur bedingt. Ja, es rockt, allerdings können auch die einfließenden Keyboard-Sounds nicht dazu beitragen, dass man bei "Weltraumwind" von viel Abwechslung reden kann. Als Album-Einleitung liefert das Trio einen ordentlichen Track ab. Überraschend ist das mit akustischer Gitarre inszenierte Track-Ende.

Die Klang-Effekte der E-Gitarre sind gut arrangiert und in "The Parrot" geht es abermals rockend zu. Auch hier werden die Leute vor den Lautsprechern nur bedingt ihre Freude haben. Von Weltraum ist hier nichts zu spüren. Dieses Lied mit seinem sinnlich-luftigen Intermezzo ist sehr bodenständig. Der Abstecher in den Funk – mit Wah Wah-Pedal-Action – sorgt für Abwechslung. "The Parrot" ist ein guter Song.
Am Ende der vorliegenden Platte erleben wir mit "Echo Control Device" und seinen fast fünfzehn Minuten Spielzeit das längste Stück des Albums "Ceres". Erwartungsvoll warten wir auf eine Art Wendepunkt in Bezug auf die zeitlich ausladenden Stücke. "Echo Control Device" ist anders als "Weltraumwind". Allerdings fragt man sich, welche Bedeutung das Space im Bandnamen haben soll. Auch hier gibt es ruhigere, verträumte Intermezzi oder Blitzlichter, aber das Trio hebt abermals nicht in den Kosmos ab. Nazca Space Fox sorgt auch nicht für einen erhöhten Puls. Mathias Gaul ist ein guter Gitarrist mit vielen Fantasien. Stefan Bahlk gefällt durch melodisches Spiel und Heiko Vollweiler weiß durch sein stets effektives Drumming zu gefallen. Wo ist nur die Zündschnur, die uns richtig tief in die Musik eintauchen lässt. Entfesselt aufspielen ist kein Charakterzug von Nazca Space Fox.

Bei etwas über neun Minuten siedelt sich "Watching The Weather Change" an. Ja, jetzt tut sich doch was in Bezug auf Nähe zur Musik. Diese Nummer macht einiges wett und hebt den Gesamteindruck um einige Punkte. Allerdings wird man auch hier nicht den Eindruck los, dass die Combo die Zügel nicht so richtig loslässt und völlig losgelöst aufspielt.
"Quiet" kommt zu Beginn in reduziertem Tempo daher. Das Stück nimmt dann für eine kurze Phase rockige Fahrt auf. Dieses Wechselspiel der Tempi ist gut. Ein klar getrennter, rhythmisch anderer Teil hat einen klasse Groove.

"Ceres" von Nazca Space Fox erreicht unsere Herzen nicht ganz.
"Ceres" von Nazca Space Fox ist ordentliche Musik – auch mit psychedelischen Elememten versehen – die man sich vor einer Kaufentscheidung besser zunächst irgendwo anhören sollte.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Nazca Space Fox:

Mathias Gaul (guitars, keyboards)
Stefan Bahlk (bass)
Heiko Vollweiler (drums)

Tracklist "Ceres":

  1. Weltraumwind (10:58)
  2. The Parrot (5:27)
  3. Quiet (5:26)
  4. Watching The Weather Change (9:20)
  5. Echo Control Device (14:43)

Gesamtspielzeit: 46:04, Erscheinungsjahr: 2024

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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