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Patrik Jansson Band / IV – CD-Review

Alles wie gehabt bei der Patrik Jansson Band?
Die Gruppe spielt zwar immer noch als Quartett zusammen.
Allerdings gab es eine Umbesetzung auf der Position des Tasten-Mannes.
Anstelle von Gustaf Andersson spielt auf dem schlicht "IV" betitelten Album Lars Eriksson Keyboards und Orgel.
Auf der vorliegenden Platte erlebt man die Patrik Jansson Band sozusagen pur, denn gegenüber So Far To Go wurde auf Horn- sowie Streicher-Klänge verzichtet.
Als Produzent hatte Patrik Jansson auch die Mixing- und Mastering-Fäden in der Hand.
Letztere gemeinsam mit Martin Karlegård.
Apropos Fäden: Alle Songs wurde vom Bandleader geschrieben.
Er ist auch für das Artwork sowie die Illustrationen zuständig gewesen.
Es ist schön, ein fast ganz in Weiß gehaltenes Digipak neben sich liegen zu haben.
Die neun Songs – davon ein Bonus Track – verteilen sich auf etwas über zweiundvierzig Minuten.

Dieser Lars Eriksson hat musikalisch echt etwas zu sagen.
Der positioniert sich im Band-Sound direkt neben dem Gitarristen und spielt sich verdammt oft in den Vordergrund. Damit sind nicht nur seine Solo-Beiträge gemeint. Lauscht man der CD etwas nebenbei, bekommt man den Eindruck, als wolle die Gruppe den Mann an den weißen und schwarzen Tasten in eine ganz besondere Position hieven.
Okay, dieses Vorhaben ist gelungen. Ergänzt werden muss allerdings auch, dass es Lars Eriksson verdient hat.

Wenn man dann im Informationsblatt zum Album davon liest, dass »[…] 2019 Gustaf Andersson was replaced by Lars Ericsson, a piano player with extensive jazz and blues background giving the band a more sophisticated sound […]«, dann wird seine doppelte musikalische Leidenschaft – besonders die jazzige – in vielen Phasen der Scheibe reflektiert.
Nicht nur in "She Said What?" spielt der Modern Jazz eine besondere Rolle.
Bei dieser instrumentalen Nummer zeigen alle vier Musiker, wie sehr sie die moderne Art des Jazz verstehen und auch spielen können. Bei diesem flotten Stück herrscht plötzlich dann doch eine andere Stimmung und dazu passend wählt Lars Eriksson feinste Piano-Klänge. Partik Janssons Gitarrenbegleitung ist perfekt. Ein Highlight!

Fein groovend füllt der Piano-Mann "Play Me The Blues" ebenfalls mit jazziger Verspieltheit, die einen herrlichen Kontrast zur am Blues orientierten lockeren Patrik Jansson-Fretboard-Fahrt bildet. Super!
Der Frontmann weiß durch viele fantasievolle Gitarren-Soli zu gefallen.
Wenn man im Zusammenhang mit "IV" von Blues Rock spricht, dann erfahren wir hier eher etwas über die – wenn auch flott vorgetragen – verhaltende Ausrichtung des Genres.
Insofern kann man die in den Informationen angestellten Vergleiche mit Walter Trout, Joe Bonamassa, Jeff Healey und Gary Moore nicht so ganz nachvollziehen.
Robben Ford passt schon eher.
Damit wird das Album allerdings auf keinen Fall schlecht geschrieben.

Im Gegenteil, "IV" ist ein Album mit vielen ganz feinen Momenten.
Der aufgeschlossene Blues-Fan darf sich auf bemerkenswerte Lieder freuen, die die Randgebiete des Zwölftakters tangieren und den Jazz hervorheben.
Das grooend-shufflende "IV" ist ein vorzügliches Album.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Patrik Jansson Band:

Patrik Jansson (guitar, vocals, percussion)
Lars Eriksson (organ, keyboards)
Thomas Andersson (bass)
Martin Forsstedt (drums)

Tracklist "IV":

  1. She Ain’t Gonna Come Back Any More
  2. A Love Like Yours
  3. Love Will Find A Way
  4. Same Thing All Over Again
  5. She Said What?
  6. Play Me The Blues
  7. Someone Who Treats You Right
  8. Only The Lovely
  9. Nothing But The Blues (Bonus Track)

Gesamtspielzeit: 42:15, Erscheinungsjahr: 2020

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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