«

»

Pechvogel / Zuversicht – Digital-Review

pechvogel-zuversicht

Eine aus künstlerischer Sicht interessante Geschichte hat die noch junge Band Pechvogel vorzuweisen. Dabei sollte das Wort in Zukunft ausschließlich auf den Namen der Formation beschränkt bleiben. Schließlich liegt hier angesichts der vorliegenden EP "Zuversicht" viel Potenzial in der Luft. Hinter Pechvogel verbergen sich die Musiker Paul Krismer (Gitarre, Vocals), Manuel Fiegl (Bass, Vocals) und Gregor Mair (Drums).

»Nachdem das letzte Bandprojekt aufgrund von inspiratorischen Konflikten versumpft war, begab sich das Trio auf die Suche nach neuen Impulsen«, lässt uns eine Info auf der Homepage der Labels unserallereins augenzwinkernd wissen. Dies bedeutet, dass die drei Protagonisten für sich allein und gemeinsam schon sehr viel auf musikalischen Bühnen unterwegs waren. Nach Auflösung ihrer Pop Punk-Band Boarding Line begaben sich die Musiker künstlerisch gewissermaßen auf Sinnsuche. Paul, Dreh- und Angelpunkt der Band Pechvogel, fand eine neue Leidenschaft in der Konzertfotografie. Manuel war hauptsächlich als Sessionmusiker aktiv und Gregor fand sich in einem Coverprojekt wieder.

Ohne ein weiteres gemeinsames Vorhaben sollte es aber nicht laufen, sodass nach einer längeren Phase der künstlerischen Neuorientierung das Bandprojekt Pechvogel geboren war. Die Musik ein Stück weg vom Punk ist gewollt. Der Schwung ist ihnen aber geblieben. Schwere, mächtige Riffs vermischen sich mit den altbekannten fesselnden Hooks des Pop Punk-Genres. Das klingt angenehm frisch. Die Musik vereint die Attribute selbstbewusst und reif, wobei die Lieder angenehm abwechslungsreich klingen. Als weiteres Plus gilt sicherlich, dass alle Texte in Deutsch verfasst wurden.

Im Opener geht es um die Suche nach Zuversicht. Die anfängliche Zurückhaltung in der Musik mit dem Eindruck einer Träumerei wird schnell aufgegeben. Sie weicht schon nach gut einer Minute einer Aufbruchstimmung mit einem poetischen Text. »Wir wollen nicht mehr schweigen, in der Stille applaudieren«, lautet die zentrale Botschaft, die beim Hören geradezu mitreißt. Die Verstärker laufen vom Start weg ordentlich heiß. Gitarre, Schlagzeug und Bass leisten in ihrer Einheit eine überzeugende Arbeit. Das Verlangen nach mehr Zuversicht verpacken sie wunderbar in treibende Beats.

Das nachfolgende "Alleine Sein" erinnert schon ein wenig mehr an Punk. Was definitiv kein Nachteil sein muss. Neben der dominierenden Gitarre kommen auch hier Bass und Schlagwerk gut zum Einsatz und nehmen den Hörer mit. Die Lieder wirken in der Summe nicht überfrachtet, überzeugen sie doch vielmehr durch den harmonischen Einsatz aller Instrumente, der den Gesang gut zur Geltung kommen lässt.

"Alleine Sein", "Bergab" und "Brauchen" punkten darüber hinaus durch eine Frauenstimme im Backgroundgesang. Den Abschluss der sechs Tracks bildet "Knochen" mit einer akustischen Gitarre. Damit ist das Lied eine Art Zäsur zu den anderen Kompositionen. Die Stücke mit realitätsnahen Themen wie Meinungsfreiheit, Selbstzweifel, Gesellschaftskritik und der Angst vor dem "Alleine Sein" laden jeweils ein, genau hinzuhören. Doch davon sollte kein Signal der Betroffenheit ausgehen. Im Gegenteil: Die eingängigen Songs sind zum Nachdenken, aber auch zum Tanzen geeignet und dazu laden die Musiker Paul Krismer, Manuel Fiegl und Gregor Mair ein. Konkret bedeutet es, dass sie keine schweren Botschaften, sondern vielmehr alltagstaugliche, handgemachte Lieder im Gepäck haben.

Die EP "Zuversicht" ist physisch über die Plattenfirma unserallereins erhältlich, steht aber auch zum Streamen als Download bereit.


Line-up Pechvogel:

Paul Krismer (guitar, vocals)
Manuel Fiegl (bass, vocals)
Gregor Mair (drums)

Tracklist "Zuversicht":

  1. Schweigen
  2. Alleine Sein
  3. Normal
  4. Bergab
  5. Brauchen
  6. Knochen

Gesamtspielzeit: 20:35, Erscheinungsjahr: 2021

Über den Autor

Mario Keim

Musikstile: Heavy Rock, Rock, Deutschrock, Hard Rock
Marios Beiträge im RockTimes-Archiv

1 Kommentar

  1. PECHVOGEL

    Vielen Dank für das liebe Review. Und wir fühlen uns sehr geschmeichelt, auch Frauenstimmen singen zu können. Bussi. :-*

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>