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Rob Mo – Konzertbericht, 01.02.2020, To Hoop, Rheinberg

Morblus, die Blues-Export-Band aus Italien, wurde 1991 gegründet.
Da ist es nach achtundzwanzig Jahren nicht mehr weit bis zum dreißigjährigen Jubiläum.
Morblus zählt zu einer der angesagtesten Formationen in Europa.
Bekanntlich lässt sich auf einem Bein schlecht stehen. Mittlerweile gibt es rund um den Bandleader Roberto Morbioli eine Vielzahl an anderen Projekten.
So hat er zum Beispiel unter dem Namen Rob Mo 2018 From Scratch auf den Markt gebracht.
In erweiterter Besetzung gibt es Rob Mo & The Boomer Horns mit Tommy Schneller am Saxofon sowie Trompeter Gary Winters.
Als »Special Projects« werden The Texas Italian Guitar Battle mit dem amerikanischen Musiker Willie J. Laws, The Blues & Soul Brothers, Morblus feat. Debora Cesti sowie Roberto Morbioli And Debora Cesti gelistet.
Im To Hoop trat Rob Mo mit dem langjährigen Morblus-Mitglied Stefano Dallaporta (Bass) auf. Das Schlagzeug spielte bei diesem Gig Sergio Ratti.

Rob Mo im To Hoop Rheinberg

Rob Mo im To Hoop Rheinberg

Mit dem Kenny Burrells "Chitlins Con Carne" legte das Trio los und machte bereits in den ersten Minuten klar, wohin die musikalische Reise bei diesem begeisternden Gig gehen sollte.
Den Blues tränkte man schon zu Beginn mit Ausläufern des coolen Jazz sowie Funk. Stefano Dallaporta griff zum halbakustischen Bass, den er über den gesamten Auftritt zum Einsatz brachte.
Später präsentierte sich die Formation in einem weiteren Instrumental in bester Improvisations-Laune und ließ den Swing hochleben.

Auch dieser Abstecher kam beim Publikum sehr gut an. Es war schon beeindruckend, wie sich das Trio ergänzte und den Auftritt prägte viel Spontanität.
Sergio Ratti kreierte einen infizierenden Groove, Stefano Dallaporta lieferte verführerische Bass-Läufe, Roberto Morbioli sang herrlich entspannt und sein Gitarrenspiel gipfelte in einem hinreißenden Blues-Solo. "Emotional Mess" war grandios.
Das folgende "Midnight Ride" hielt die Stimmung auf einem hohen Niveau. Das Trio hatte den Blues und beim Muddy Waters-Klassiker "Got My Mojo Working" bildeten die Handclaps der Zuschauer den Rhythmus. Verspielt verpackte der Frontmann das Lied mit seinem Gitarren-Intro und überhaupt setzte man diesen doch so oft gehörten Blues-Hit in ein besonderes, individuelles Licht. Während eines ruhigen Intermezzos ließ Rob Mo sanfte Töne walten und aus meiner Sicht gab es Verknüpfungen zum Sound der Meters. Klasse!

Roberto Morbioli (lead vocals, guitars, slide guitar)

Roberto Morbioli (lead vocals, guitars, slide guitar)

Ein weiteres Highlight war der Blues-Road-Song "Long Way From Home" vom Album "From Scratch". Roberto Morbiolis raue Stimme prägte die Nummer genauso wie das a cappella-Blitzlicht gegen Ende des Tracks.
Funk, Breaks, ein Stefano Dallaporta-XXL-Basssolo sowie Sergio Rattis Drum-Einlage machten Magic Sams "You Belong To Me" zu einer Art magischen Moment des Gigs. Der Bassist brachte auch ohne Slapping den Funk auf den Punkt und Sergio Ratti trommelte zwischen Rock und Funk auch den Jazz. Toll!
Für Abwechslung sorgte das Trio in Hülle und Fülle. "Hallelujah I Love Her So" von Ray Charles krönte Roberto Morbioli mit jazzigen Licks sowie eine Spaziergang durchs Publikum.

T-Bone Walkers "T-Bone Shuffle" krönte eine Gitarre-Bass-Jam im Mittelpunkt der Bühne. Auch in diesem Stück verschmolzen auf brillante Weise Blues und Jazz. Schon zuvor spendete das Publikum reichlich Szenenapplaus.
Mit einer dicken Gänsehaut versorgten Rob Mo & Co. die Anwesenden beim Slow Blues von "Ain’t Nobody’s Business". Rob Mo sang ohne Mikrofon, begeisterte mit einer Scat-Einlage, die er später im Unisonoklang mit seinem Arbeitsgerät wiederholte und ließ sich ein weiteres Mal im Publikum blicken. Sein langes Gitarren-Solo überzeugte in allen Belangen. Auch im Slow Blues war der Bandleader ein Meister.

Über eine funky Party mit gekonntem Bass&Drum-Intro und Wah Wah-Pedal-Action seitens Rob Mo, regierte in "I’ll Play The Blues For You" (Albert King) der Zwölftakter-Rock und abschließend verzauberte man die Zuschauer mit einem Slide-Song-Tripel. In "Better Half", "Down In Mississippi" und "Black Cat Bone" brachte der Gitarren-Experte zeitweise das Bottleneck zum Glühen. Highlight!
Gepaart mit der prägend-persönlichen Auslegung von Coversongs mit den tollen Eigenkompositionen machte das Trio in Topform klar, dass es ein Synonym für vielschichtigen Blues war. Beide Daumen hoch!

Am Mischpult sorgte Soundmann Guido für einen tollen Klang.
Wir bedanken uns bei Carolin Wobben für den Platz auf der Gästeliste.

Am 07.02.2020 wird Purple Road, ein »Blues’n Rock Trio« im To Hoop, Rheinberg spielen.
Am 12. Februar 2020 dann eines der diesjährigen Blues-Highlights im Konzert-Segment: Duke Robillard gastiert mit der Wentus Blues Band aus Finnland im To Hoop, Rheinberg. Gemeinsam brachte man das Album "Too Much Mustard" auf den Markt. Der Veranstalter weist darauf hin, dass es sich um das einzige Deutschland-Konzert handelt.
Am 07. März 2020 geht es um eine besondere Veranstaltung: »Kulturförderung to hoop e.V. – Kick off und Benefiz zu gunsten des Vereins«. Dazu werden unter anderem Scared Ground und CassMae erwartet.


Line-up Rob Mo:

Roberto Morbioli (lead vocals, guitars, slide guitar)
Stefano Dallaporta (bass, backing vocals)
Sergio Ratti (drums)

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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