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Ruth Brown / Juke Box Pearls, Mama, He Treats Your Daughter Mean – CD- Review

Ruth Brown / Juke Box Pearls, Mama, He Treats Your Daughter Mean

Eigentlich heißt die als Ruth Brown bekannt gewordene Rhythm & Blues- Interpretin Ruth Weston, und lebte von 1928 bis 2006. In den fünfziger Jahren feierte sie ihre größten Erfolge, die Karriere startete jedoch bereits früher, als sie 1949 für Atlantic Records ihre erste Single einspielte, "So Long". Ein Jahr später führte "Teardrops From My Eyes" zum ersten Nummer 1-Hit in den R&B-Charts. Ein späterer erfolgreicher Song war unter anderem "Mama, He Treats Your Daughter Mean", und dieser gab der neuen Kollektion von Bear Family in der Serie "Juke Box Pearls" auch ihren Namen.

Die Sammlung präsentiert einunddreißig Titel, entstanden zwischen 1953 und 1962 und zeigen die R&B-Sängerin nicht nur im gewohnten Umfeld, sondern auch im Bereich des Rock’n’Roll. Enthalten sind die raren Neueinspielungen ihrer Klassiker "5-10-15 Hours" und "Mama, He Treats Your Daughter Mean", die sie 1958 aufnahm. Neben rockigen Titeln und Teenager-Balladen gibt es hier auch Hinwendung zu Mambo und Gospel zu hören. Als Raritäten können drei Aufnahmen für das US-amerikanische Philips-Label Anfang der 1960er Jahre bezeichnet werden: "Walk With Me, Lord", "Jim Dandy" und "Sea Of Love". Als Bonus gibt es ihre nie zuvor auf CD veröffentlichten Live-Aufnahmen aus der "Rhythm And Blues Revue", und das sechsunddreißig Seiten starke farbige Booklet enthält die Biografie, geschrieben von dem Chicagoer Musikjournalisten Bill Dahl, sowie seltene Fotos, Illustrationen und diskografische Angaben.

Unter den zahlreich beteiligten Musikern finden sich solch bekannte Namen wie die Jazzer George Duvivier (bass), John Lewis (piano) und Connie Kay (drums), der Bluesgitarrist Mickey Baker oder der R&B-Saxofonist King Curtis. Sie alle führen dazu, dass die Qualität der Musik stets auf einem sehr hohen Niveau steht.
"This Little Girls Gone Rockin'", und schon sind wir mitten in einer coolen Mischung aus Rock’n’Roll und Rhythm & Blues, herrlich, wie dieser unwiderstehliche Backbeat den Song antreibt. Viele andere Titel könnte man kennen in anderen Interpretationen, sogleich festzustellen bei "Lucky Lips" , vielleicht eher bekannt von Cliff Richard, der dann auch gleich eine deutsche Version davon nachlieferte mit "Rote Lippen soll man küssen". Nun, geschrieben hat es das berühmte Autorenteam Leiber/Stoller. In wahnsinnig schnellem Tempo reißt mich "Hello Little Boy" vom Hocker, riesig, dieser Song!

Mambo-Stimmung mit "Mambo Boy", ein Hauch von Doo Wop mit "I Want To Do More", Chicago Blues mit "I Gotta Have You", als Gast mit dabei Clyde McPhatter, eine feine schmalzige Ballade mit "Anyone But You", ein herrlicher, mit Streichern ausgeschmückter Pop-Song mit "Don’t Deceive Me", all' das zeigt die große Bandbreite der großartig ausdrucksstarken Sängerin, etwas, das sie mit den vier live eingespielten Boni noch untermauert.


Line-up Ruth Brown:

Ruth Brown (vocals)
plus numerous musicians

Tracklist "Juke Box Pearls, Mama, He Treats Your Daughter Mean":

  1. This Little Girls Gone Rockin' (2:58)
  2. Lucky Lips (3:07)
  3. Hello Little Boy (2:45)
  4. It’s Love (24 Hours A Day) (2:37)
  5. Mambo Baby (2:53)
  6. 5-10-15 Hours (2:48)
  7. Jim Dandy (3:53)
  8. Smooth Operator (3:35)
  9. Mama, He Treats Your Daughter Mean (3:17)
  10. Sweet Baby Of Mine (2:56)
  11. Wild, Wild Young Men (2:36)
  12. Bye Bye Young Man (3:24)
  13. I Want To Do More (3:04)
  14. I Can’t Hear A Word You Say (2:52)
  15. As Long As I’m Moving (2:44)
  16. Papa Daddy (2:36)
  17. I Gotta Have You (with Clyde McPhatter) (2:38)
  18. Anyone But You (3:23)
  19. I Can See Everybody’s Baby (2:20)
  20. I Don’t Know (2:53)
  21. Walk With Me, Lord (2:07)
  22. Don’t Deceive Me (2:15)
  23. I Burned Your Letter (2:44)
  24. The Door Is Still Open (2:47)
  25. Why Don’t You Do Right (2:14)
  26. I’m Just A Lucky So And So (3:33)
  27. Sea Of Love (2:51)
  28. Teardrops From My Eyes (live) ( 2:50)
  29. Tears Come Tumbling Down (live) (1:59)
  30. Oh What A Dream (live) (4:22)
  31. Mama, He Treats Your Daughter Mean (live) (1:57)

Gesamtspielzeit: 79:27, Erscheinungsjahr: 2020

Über den Autor

Wolfgang Giese

Hauptgenres: Jazz, Blues, Country
Über mich: Althippie, vom Zahn der Zeit geprägt, offen für ALLE Musikstile
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Mail: wolfgang(at)rocktimes.de

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