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Shakedown Tim & The Rhythm Revue / Shakedown’s Th’owdown – CD-Review

Bei seinem Konzert am 31. Oktober 2018 im Blues Moose Café wurde James Harman von der belgischen Band Shakedown Tim & The Rhythm Revue begleitet. Diese vierköpfige Formation hat 2016 "Hard To Catch" auf den Markt gebracht.
"Shakedown’s Th’owdown" ist der 2018 erschienene Nachfolger.
Neben der Band sind als Gäste Harper James Harman, Pianomann Gene Taylor (auch Canned Heat, The Fabulous Thunderbirds, Kid Ramos, James Harman, T-Bone Walker) beziehungsweise Sängerin Kathleen Vanderhoudt mit von der Partie.
Neben James Harmans Mitwirken in "Icepick’s Shakedown Th’owdown", "Did The Best I Could" sowie "Drop You Like A Bad Habit (The Lowdown Version)" produzierte die Harp-Legende auch die vorliegende Platte.
In fast einer dreiviertel Stunde bekommt der Hörer so einiges geboten, denn Shakedown Tim & The Rhythm Revue und ihre Gäste spannen mit Swing, R&B, Juke Joint-Atmosphäre oder Rock’n’Roll das Dach des Blues weit auf.
Sieben der zwölf Songs sind Eigenkompositionen. James Harman, Kerry Wilson und Pee Wee Crayton steuern die anderen Lieder bei. Richtig, da fehlt doch etwas. Zwei Nummern hat Tim Lelegems aka Shakedowm Tim gemeinsam mit Nico Duportal komponiert.

Steht in der ersten Ausgabe von "Drop You Like A Bad Habit" irgendwie das Piano von Gene Taylor im Vordergrund, kommt in der später folgenden Version natürlich James Harman zu Wort. Wird der Opener von einem flotten Rock’n’Roll geprägt, ist die mit dem Harper deutlich entspannter. So stellt man wieder einmal fest, wie man ein Lied in unterschiedlicher Weise arrangieren kann und beide Tracks zu Gewinnern macht.

Schon beim oben erwähnten Konzert war der Holzbläser Bart Stone eine Hausnummer. Sein Spiel auf dem Tenor- beziehungsweise Bariton-Saxofon steht auf Augenhöhe mit den tollen Gitarren-Beiträgen eines Shakedown Tim.
Klinkt man sich in das Stück "Icepick’s Shakedown Th’owdown" ein, dann weiß der Hörer, wie ein herrlich-überzeugend tieftönendes Saxofon Freude bereiten kann. Highlight!

Ein Blues – geleitet von einem entsprechend klimpernden Piano – bringt uns stante pede in einen Juke Joint am Fluss Mississippi gelegen. Auch in dieser relaxten Nummer sorgt der Ausnahme-Harper für Stimmung. Klasse!
Im folgenden "The Way It’s Gonna Be" folgt gleich der nächste Höhepunkt. Sängerin Kathleen Vanderhoudt ist mit von der Partie. Bei diesem Stück muss man ein wenig Geduld haben, bis sie zu Wort kommt. Aber dann überzeugt sie in der Rolle einer Lead-Sängerin von den ersten Tönen an. Wunderbar! Da fragt man sich, warum Kathleen Vanderhoudt nicht in noch anderen Songs ihren Einsatz hatte. Schade!
Shakedown Tim & The Rhythm Revue nehmen das Tempo raus. Der Slow Blues von "No More Fightin'" ist geradezu verführerisch schön. Shakedown Tims Solo entwickelt sich zu einem wahren Genuss und mit seiner Dynamik setzt er einen klasse Kontrast zum beruhigenden 12-Takter in der langsamen Ausgabe. Toll!

Gefallen findet man auch an den Band-Abstechern in die sonnige Latin-Atmosphäre, wie zum Beispiel bei "Junior’s Mambo" oder "Rollin' On".
Ah, wie schön! Shakedown Tim zückt für "I Wanna See You Baby" das Bottleneck. Bei einer sehr dezenten Begleitung kommt der Slide-Sound – und seine klasse Stimme – natürlich voll zur Geltung. Schon wieder ein Hinhörer, auch wenn er etwas kürzer ausfällt.
Wenn man so will ist die Pee Wee Crayton-Komposition "Blues After Hours" der zweite Slow Blues der Scheibe mit einem ausgiebigen Alleingang des Bandleaders. Den Schlusspunkt der Zufriedenheit setzt Bart Stone. Hinreißend!
Die Platten-Tür von "Shakedown’s Th’owdown" schließt Shakedown Tim solo »[…] in the bathroom with only one microphone… […]«
Ganz am Ende wird die Toilettenspülung betätigt.
"Shakedown’s Th’owdown" ist definitiv kein Album, das den Abfluss runter gespült wird. Shakedown Tim & The Rhythm Revue bieten einen sehr unterhaltsamen Streifzug durch die Gemeinde des Blues mit seinen unterschiedlichen Straßenzügen. Kompliment!


Line-up Shakedown Tim & The Rhythm Revue:

Shakedown Tim (vocals, guitar)
Bart Stone (tenor saxophone, baritone saxophone)
Boss (upright bass)
Dennis 'Tubs' de Gier (drums)

With:
Gene Taylor (piano – #1,2,4-6,11)
James Harman (harmonica – #3,4,8)
Kathleen Vanderhoudt (vocals – #5)

Tracklist "Shakedown’s Th’owdown":

  1. Drop You Like A Bad Habit (3:40)
  2. Junior’s Mambo (3:48)
  3. Icepick’s Shakedown Th’owdown (4:33)
  4. Did The Best I Could (2:55)
  5. The Way It’s Gonna Be (3:21)
  6. No More Fightin' (4:31)
  7. Rollin' On (3:22)
  8. Drop You Like A Bad Habit [The Lowdown Version] (3:33)
  9. I Will Unfriend You (4:20)
  10. I Wanna See You Baby (2:17)
  11. Blues After Hours (5:29)
  12. Let’s Get A Life (2:21)

Gesamtspielzeit: 44:11, Erscheinungsjahr: 2018

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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