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Ted Russell Kamp / Down In The Den – CD-Review

Gemessen an den Instrumenten, die Ted Russell Kamp auf "Down In The Den" spielt, hätte er das Album auch alleine aufnehmen können.
Dennoch spielen etwas über dreißig weitere Musiker mit.
Dabei sind auch Leute wie Shooter Jennings, Gordy Quist (Band Of Heathens), Sarah Gayle Meech, Shane Alexander oder Kirsten Proffit.
Zumindest diese Personen finden bei fünf Songs der Tracklist besondere Erwähnung.
Weitere Musikerinnen und Musiker befanden sich bereits auf früheren Alben.
So spielte Brian Whelan schon auf Get Back To The Land mit.
1995 legte "Dedications" eine erste Spur des Erfolgs. "NorthSouth" erschien 2005 und nur ein Jahr später folgte Divisadero. Poor Man’s Paradise hieß es dann 2009 und die Night Owl flog 2013 in die Plattenläden.
Die stolze Zahl von zwölf Leuten greift in die Saiten einer Gitarre. Respekt! An dieser Stelle näher auf weitere Beteiligte einzugehen, würde den Rahmen einer Rezension definitiv sprengen.

Der genau Blick auf die Tracks soll nicht mit "Home Sweet Hollywood", dem ersten Song der vorliegenden Platte beginnen.
Zunächst ist "Rainy Day Valentine" das Objekt der Begierde. Warum? Ganz einfach, weil der Protagonist in dieser Komposition ganz alleine spielt und singt. Nur auf seinem Bass begleitet, singt Ted Russell Kamp eine rundum hinreißende Ballade. Bass und Gesang formen inständige Emotionen. Mehr erklärende Worte braucht es für dieses Ausnahme-Lied nicht. Wunderschön!

So, nun zu "Home Sweet Hollywood", in dem Shooter Jennings (Gesang) mitwirkt.
Neben einem Männerduett sind rockige Rhythmen und Slide-Gitarre – inklusive zupackendem Solo – angesagt. Außerdem geben die Chor-Stimmen (Emily Zuzik/Dan Wistrom) eine famose Figur ab. Hinhörer!
Bleiben wir bei den in der Tracklist besonders hervorgehobenen Gästen.
Das gemeinsam mit dem Bands Of Heathens-Mann geschriebene "Hold On" ist eine zunächst relaxte Angelegenheit, abermals mit verführerischen Bottleneck-Klängen und einem Gesang, über den man wohl keinen Kommentar abgeben muss. Der auf der Scheibe fast allgegenwärtige John Schreffler  spielt in der zum Ende hin dynamischer werdenden Nummer ein bemerkenswertes Gitarren-Solo. Klasse!
Dann hätten wir es mit "Word For Word" sowie Sarah Gayle Meech, einer amerikanischen Country-Sängerin, zu tun. Hier fällt zunächst die gefühlvoll blasende Horn-Section auf. Ja, das Bottleneck ist abermals mit von der Partie. Allerdings zunächst mehr in einer Nebenrolle, denn jetzt hat der Protagonist auf der Trompete und Posaune das Sagen. Dann gibt es doch noch ein Slide-Solo. Feine Sache, dieses "Word For Word".
Gesanglich-gemeinsame Sache mit Shane Alexander macht Ted Russell Kamp bei "Only Son". Als Pedal-Steeler darf an dieser Stelle Dave Wistrom nochmals lobend erwähnt werden. Klasse Country-Flair zieht durch das Stück. Für "My Turn To Cry" werden zum Durchlüften dann alle Country-Fenster geöffnet.
Wie bei allen anderen in der Tracklist aufgeführten Songs, erwecken diese Lieder eher einen zurückhaltend-balladesken Eindruck. So auch "Take My Song With You" mit Kirsten Poffit am Mikrofon. Wieder eine tolles Hingabe-Lied.

Begleitet von den Bläserklängen marschieren wir in "Hobo Nickel" durch New Orleans und auf der anderen Straßenseite fasziniert uns das relaxt schwebende "Have Some Faith". Ein klasse Bassdrum-Groove sowie der tolle Refrain infizieren. Bottelneck? Ja.
Ein weiterer Hinhörer ist "Every Little Thing You Need", in dem Ted Russell Kamp abermals zu Trompete und Posaune greift. Außerdem mag man seine Bass-Variationen, die, neben dem Gospel-Chorgesang, im Vordergrund stehen.

"Down In The Den": vierzehn Songs, viele Gäste, schöne Balladen, klasse rockende Nummern, eine XXL-Portion Unterhaltung.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Ted Russell Kamp:

Ted Russell Kamp (vocals – #1-14, bass – #1-14, acoustic guitar – #1,5,6,8,9,11,13,14, Dobro – #5,14, banjo – #6, keyboards – #1-5,8,9,11, trumpet – #3,9,12, trombone – #3,9,12, percussion – #1,2,5,6,8,11,13)

With:
John Schreffler (electric guitar – #1,5,6,9,11,13, vocals – #10)
David Steele (electric guitar – #1)
Matt Szlechetka (electric guitar – #2, percussion – #2, vocals – #2)
Bart Ryan (electric guitar – #3,8,11)
Tommi Viksten (electric guitar – #4)
Tokela (electric guitar – #4)
Jason Cope (electric guitar – #8)
Brian Whelen (electric guitar – #10, keyboards – #1,3,6,13)
Don Ian (electric guitar – #10)
Michael O’Connor (electric guitar – #12)
Phil Hurley (electric guitar – #12)
Dan Wistrom (electric guitar – #13, pedal steel – #11, vocals – #1)
Jamie Douglass (drums – #1,5,6,9,13)
Jim Doyle (drums – #3)
Janne Haavisto (drums – #4, percussion – #4)
Dave Dunseath (drums – #8)
Dave Raven (drums – #10)
Corey Coverstone (drums – #11)
John Chipman (drums – #12)
Derek Morris (keyboards – #12)
Eric Heywood (pedal steel – #1,14)
Dave Berzanski (pedal steel – #10)
Dave Richards (Dixieland trumpet – #6, Dixieland trombone – #6)
Jason Sutter (percussion – #1)
Shooter Jennings (vocals – #1)
Emily Zuzik (vocals – #1)
Mike Bray (vocals – #3,13)
Levi Duren (vocals – #4)
Gordy Quist (vocals – #5)
Funkyjenn Gibbons (vocals – #8,13)
Shane Alexander (vocals – #11)
Sarah Gayle Meech (vocals – #12)
Grant Langston (vocals – #12)
Kirsten Proffit (vocals – #14)

Tracklist "Down In The Den":

  1. Home Sweet Hollywood [feat. Shooter Jennings] (4:20)
  2. Have Some Faith (3:36)
  3. Waste A Little Time With Me (2:44)
  4. Stick With Me (4:06)
  5. Hold On [feat. Gordy Quist] (4:19)
  6. Hobo Nickel (3:26)
  7. Rainy Day Valentine (5:12)
  8. The Good Part (3:00)
  9. Word For Word [feat. Sarah Gayle Meech] (5:01)
  10. My Turn To Cry (3:42)
  11. Only Son [feat. Shane Alexander] (4:47)
  12. Every Little Thing You Need (3:46)
  13. Saint Severin (5:13)
  14. Take My Song With You [feat. Kirsten Proffit] (3:54)

Gesamtspielzeit: 57:11, Erscheinungsjahr: 2020

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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