Der in Los Angeles lebende Ted Russell Kamp widmet sich einem Kartenspiel.
"Solitaire" ist sein dreizehntes Album.
Eine Glückszahl für den vielbeschäftigten Protagonisten?
Obwohl ihm Gäste wie zum Beispiel Shane Alexander oder Ed Jurdi (The Band Of Heathens) zur Seite standen, spielt Ted Russell Kamp jede Menge Instrumente, die man kaum mit den Fingern beider Hände abzählen kann.
Seine eigenen Aufnahmen fanden im The Den, Los Angeles statt, »[…] with all guest overdubs by themselfes in their home studios […]«.
Bis auf "Solitaire" sowie "The Spark" schrieb Ted Russell Kamp alle anderen Songs mit Partnern zusammen.
So ist "My Girl Now" gemeinsam mit Micky Braun von Micky & The Motorcars komponiert worden.
Es gibt kein Booklet, dafür sind aber alle wichtigen Informationen im Digipak enthalten.
Auf dem Cover wird Werbung für die beiden Alben Down In The Den sowie "Flying Solo" gemacht.
Der (fast) Alleinunterhalter hat die vorliegende Platte auch noch produziert. Mark Rains übernahm das Mixing und Mastering.
Ted Russell Kamps "Solitaire" glänzt mit Vielschichtigkeit und Tiefgang.
Dabei darf sich der Hörer in besonderer Weise auf die Instrumentierung der einzelnen Tracks freuen. Von seinem eigenen vollen Band-Sound bis hin zu sehr dezent eingesetzten Instrumenten schafft es der Protagonist, klasse Stimmungen zu erzeugen. Da reichen manchmal der Bass und eine Gitarre aus, um eine sentimentale Atmosphäre zu kreieren. Selbst Fingerschnipsen oder Klatschen sind effektvoll und songdienlich.
Oben drauf kommt dann noch seine klasse Stimme, die er flexibel einsetzen kann.
Im Großen und Ganzen beteiligen sich die Gäste vornehmlich als Sänger.
Auch bezüglich des Einsatzes der Sänger ist man mit Fingerspitzengefühl herangegangen. Auf dieser Seite passt es genauso, wie bei der Musik.
Mittlerweile hat Ted Russell Kamp so etwas wie seine eigene, ganz persönliche Nische im vielbesetzten Becken des Americana, der Roots-Music beziehungsweise des Singer/Songwriter-Metiers gefunden.
Hier oder da ein fein gespieltes Solo auf verschiedenen Instrumenten macht die Sache besonders rund.
Wer den genannten Stilen nahe steht, wird auf "Solitaire" keine Durchhänger finden. Dazu haben die dreizehn Songs plus "Lighting Strikes Twice" als Bonus Track ein zu hohes Maß an Qualität.
Gemeinsam mit dem Schlagzeuger Jim Doyle sowie John Schreffler an der Pedal Steel hat Ted Russell Kamp den Groove gepachtet. Klasse!
Klar, die Studiotechnik macht es möglich, sich als Multiinstrumentalist in Szene zu setzen. Allerdings verfügen alle Songs über ein so solides Fundament, dass sie wohl auch eine echte Solo-Performance auf der Live-Bühne nicht verwässern werden.
Mit "Solitaire" hat Ted Russell Kamp ein tolles Album auf den Markt gebracht.
Etwas über zweiundfünfzig Minuten beste Unterhaltung aus Americana, Roots-Music sowie Singer/Songwriter.
Beide Daumen hoch.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.
Line-up Ted Russell Kamp:
Ted Russell Kamp (vocals, bass, acoustic guitars, electric guitars, Dobro, dulcimer, mandolin, banjo, Hammond, Wurlitzer, accordion, toy piano, drums, shaker, tambourine, snaps, claps)
Shane Alexander (vocals – #8)
Jim Doyle (drums – #11)
Don Gallardo (vocals – #14)
Ed Jurdi (slide guitar – #13, vocals – #13)
Mark Mackay (electric guitar – #6, vocals – #6)
Vanessa Olivarez (vocals)
John Schreffler (pedal steel – #11, vocals – #8)
Matt Szlachetka (vocals – #5)
Brian Whelan (vocals – #11)
Tracklist "Solitaire":
- My Girl Now (3:16)
- Path Of Least Resistance (2:52)
- You Can Go To Hell, I’m Going To Texas (4:17)
- Birds That Sing At Dawn (3:35)
- As Far As The Eye Can See (3:37)
- The Hardest Road To Find (3:48)
- Solitaire (3:14)
- Western Wind (3:51)
- Be Your Man (3:37)
- A Rose Or Two (4:11)
- The Spark (4:19)
- Only A Broken Heart (3:04)
- Exception To A Rule (4:43)
- Lightning Strikes Twice [Bonus Track] (3:32)
Gesamtspielzeit: 52:03, Erscheinungsjahr: 2021
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